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Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatte mir ein
Arzt zwei Injektionen mit aufpeitschender Wirkung verabreicht. Mein Herz schlug laut und kräftig.
Ich fühlte mich so gesund und munter wie selten in meinem Leben.
    Unter solchen Umständen den Schwachen und Hilflosen spielen zu müssen, wäre sogar einem
wesentlich besseren Akteur schwergefallen.
    Auris war allein erschienen. Ich riskierte einen schnellen Blick. Das Lächeln, mit dem sie
Rhodan begrüßte, wollte mir überhaupt nicht gefallen.
    Ich schaute nochmals hin. Sie stand dicht vor Rhodan und blickte ihm in die grauen Augen, die
plötzlich gar nicht mehr so kalt und abweisend glitzerten.
    Unwillig stöhnend wälzte ich mich auf die andere Seite.
    Tama Yokida hüstelte warnend, und ich lag wieder still.
    »Ich an Eurer Stelle gäbe mir nicht solche Mühe«, sagte sie.
    Ein eisiger Schreck fuhr mir durch die Glieder. Wen hatte sie gemeint? Hatte dieses kluge
Mädchen etwa erkannt, was die Mediziner nicht durchschaut hatten?
    Rhodan gab die Antwort. Er war zu klug, um zu versuchen, Auris weiterhin zu täuschen. »Öffne
ruhig die Augen, Freund, wir sind unter uns.«
    Verraten! signalisierte mein Extrahirn. Nun, um zu diesem Schluß zu kommen, bedurfte es
nicht der Impulsgebung des Logiksektors.
    Langsam drehte ich mich um. Die Lider öffnend, sah ich direkt in ihr blasses, abgespannt
wirkendes Gesicht. Sie lächelte flüchtig. Die Hände hatte sie um den Saum ihres Schulterumhangs
gekrampft. Rhodan stand ruhig neben ihr.
    »Die Ärzte sind abgereist«, erklärte das Mädchen. »Man hat entdeckt, daß Ihr nicht krank seid.
Weshalb dieser Täuschungsversuch? Was versprecht Ihr Euch davon? Ich bin angewiesen worden, Euch
darüber zu informieren, daß …«
    »… daß?« unterbrach Rhodan.
    Sie ließ sich nicht beirren. »… daß Ihr in etwa einer Stunde nach Drorah abtransportiert
werdet. Mit einem Materietransmitter.«
    Yokida musterte sie eingehend. Zweifellos versuchte er, an ihrem Körper eine Waffe zu
entdecken.
    Wo blieb die IRONDUKE? Was war schiefgegangen? Konnte Jefe Claudrin den Energieschirm doch
nicht durchdringen? War es unmöglich, das zu wiederholen, was mit dem ersten
Versuchs-Linearschiff FANTASY so mühelos geschehen war? Inwiefern hatte sich Rhodan
verrechnet?
    Er zeigte wieder einmal sein nichtssagendes Lächeln, aber hinter seiner hohen Stirn arbeitete
es. Natürlich stellte er gleichartige Überlegungen an.
    Ich ahnte, daß mein Gesichtsausdruck mehr von meinen Gefühlen verriet, als mir lieb war. Wer
war nun ›ein armer Hund‹? Wir alle waren welche. Wir saßen in einem Boot, das man plötzlich
leckgeschlagen hatte. Bei der hochentwickelten Technik der Akonen war es fast ausgeschlossen,
nach der Ankunft auf dem Hauptplaneten durch die Mutanten befreit zu werden. Wenn dies aber nicht
geschah, mußte jeder Angriff der Flotte im Keim erstickt werden, da die Terraner bestimmt nicht
gewillt waren, auf ihren verehrten Administrator zu schießen.
    Auf dich auch nicht! verriet mir mein Logiksektor.
    »Warum diese Täuschung?« verlangte Auris erneut zu erfahren, um etwas kläglich hinzuzufügen:
»Ich wußte ohnehin sofort nach Eingang der Meldung, daß Ihr nicht krank sein konntet.«
    »Und Ihr habt trotzdem geschwiegen?« wollte Rhodan wissen.
    Sie hob die Schultern. »Ich habe die Mitglieder des Regierenden Rates darauf aufmerksam
gemacht, daß Eure Entführung falsch war. Man glaubt mir nicht. Ich habe an den großen Krieg
zwischen Arkoniden und Akonen erinnert – man hält dies für erledigt, aber man hat es noch
nicht vergessen. Atlan wird einen schweren Stand haben.«
    »Ich behalte mir militärische Schritte vor«, erklärte ich.
    Sie nickte sinnend. Sie schien zu wissen, daß mit den verbündeten Imperien nicht zu spaßen
war. Niedergeschlagen wandte sie sich ab und ließ die Tür aufgleiten. Dahinter standen drei
vierarmige Kampfroboter.
    »Die Robots sind auf Eure Individualschwingungen abgestimmt worden«, sagte sie warnend. »Macht
bitte keine Dummheiten. Es täte mir leid.«
    »Warum?«
    Rhodan lächelte immer noch unpersönlich. Auris blickte ihn prüfend an.
    »Kommt nun«, bat sie leise.
    Rhodan blieb auf dem gleichen Fleck stehen. Tama Yokida betrachtete die drei Roboter. Mehr von
ihnen abzustellen, hatte man anscheinend nicht für nötig gehalten. Hatte man aus unserem
mißglückten Befreiungsversuch nicht erkannt, daß dabei unbegreifliche Kräfte im Spiel gewesen
waren? Auf alle Fälle schien man nicht zu ahnen, daß unser

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