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Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Taster fliegen bald in die Luft, aber
von Raumfahrzeugen ist nichts zu bemerken. Woher stammen also die Stoßwellenfronten? Wer oder was
erzeugt sie? Wenn ich kein durch und durch neugieriger Mensch wäre, der alles ganz genau wissen
muß, was ihn eigentlich gar nichts angeht, so würde ich jetzt sagen, wir sollten mit rauchenden
Düsen verschwinden.«
    »Du bist aber ein neugieriger Mensch.« Rhodans Gesicht hatte sich spöttisch verzogen. Nachdem
er sich umgesehen hatte, meinte er trocken: »Nun, meine Herren, ehe ich mich von Ihnen
stundenlang beschwören und mir meine Nervenkraft rauben lasse: Fliegen wir hin und schauen wir
nach, wer diesen Lärm verursacht. Wir fliegen mit einfacher Lichtgeschwindigkeit. Krefenbac,
peilen Sie den Ausgangspunkt der Echos an und tippen Sie die Werte in die Automatik. Die
Offiziere des Schiffes in zehn Minuten zur Lagebesprechung erscheinen. Alkher, Sie nehmen nicht
daran teil. Ich brauche Sie in der Feuerleitzentrale. Sie werden später unterrichtet.«
    Dreihundert hochspezialisierte Männer sahen sich an. Jemand meinte: »Er will es genau wissen,
wie? Es lebe das ›Blaue System‹ am Rand des galaktischen Zentrums, dessen Sterndichte sagenhaft
sein soll. Da sind wir doch hoffentlich, oder?«
    »Da mußt du deinen großen Bruder fragen«, meinte ein anderer Triebwerkstechniker.
    »Der ist nicht hier.«
    »Gut, dann halte den Mund. Ich möchte nämlich auch gerne wissen, wer in dieser Gegend ein
Hyperfeuerwerk abbrennt. Hoffentlich versengen wir uns nicht unsere neugierigen Nasen.«
    Kopfschüttelnd ging der Mann zu seiner Manöverstation hinüber und schaltete die
Fernbeobachtung für Triebwerk II ein. Er glaubte zu wissen, was die Offiziersbesprechung ergeben
würde. Er hatte sich auch nicht getäuscht.
    Schon eine Stunde später liefen die ersten Befehle ein. Die FANTASY ruckte mit aufbrüllenden
Maschinen an. Ziel war der fünfte Planet des Blauen Systems. Es stand einwandfrei fest, daß die
Strukturerschütterungen von jener Welt ausgingen oder auf ihr erzeugt wurden.

7.
    Rhodans erste Maßnahme nach der Fahrtaufnahme hatte darin bestanden, die gesamte
Mannschaft bis auf die Wachbesatzung in die Betten zu schicken. Er war der Meinung, mit
ausgeruhten Männern mehr anfangen zu können als mit übermüdeten.
    Jetzt waren neunzehn Stunden seit dem Zielanflug vergangen. Die FANTASY befand sich bereits im
Bremsmanöver, nachdem man dreißig Minuten zuvor die Bahn des fünften Planeten überflogen
hatte.
    Auf den Bildschirmen glänzte ein erdähnlicher Himmelskörper mit großen Meeren, ausgedehnten
Gebirgen und weiten, grünen Ebenen.
    Er besaß eine Schwerkraft von 1,1 Gravos und eine dichte Sauerstoffatmosphäre mit einem
kristallklaren, eigenartig hellblauen Himmel. In diesem Raumsektor schien alles blau zu sein, was
unter den Männern der Besatzung schon zu einigen Witzen Anlaß gegeben hatte.
    Rhodan hatte den fünften Planeten Sphinx genannt, womit er den rätselhaften Charakter dieser
Welt zum Ausdruck bringen wollte.
    Sphinx besaß zwei Monde. Einer davon war fast merkurgroß, der zweite war ein unbedeutender und
anscheinend auch unbewohnter Himmelskörper von Meteoritengröße.
    Diese Tatsachen wären weder aufregend noch besonders interessant gewesen, wenn es nahe dem
fünften Planeten auch nur ein einziges Raumschiff gegeben hätte. Die Menschen an Bord des
Schweren Kreuzers standen vor einem Rätsel.
    Die Strukturerschütterungen waren etwas abgeklungen. Dennoch waren sie noch in solcher Stärke
anmeßbar, daß man auf einen sehr regen Raumflugverkehr hätte schließen können. Trotzdem war kein
Raumschiff zu entdecken. Noch nicht einmal ein Nahverbindungsboot konnte geortet werden. Es war,
als hätten die Bewohner des fünften Planeten noch niemals etwas von der bemannten Raumfahrt
gehört. Um so eigentümlicher waren die laufend eingehenden Tasterechos, die den enorm hohen
technischen Stand der unbekannten Sphinxintelligenzen einwandfreier bewiesen als tausend
lichtschnelle Raumfahrzeuge zusammen.
    Vor zehn Minuten schließlich hatten die exakten Meßergebnisse der Ortungsstation einige
Klarheit in das Dunkel gebracht.
    Die Ursache der ständigen Raumerschütterung lag nicht auf dem fünften Planeten, sondern auf
dessen merkurgroßem Mond, der anscheinend ebenfalls eine für Menschen atembare Lufthülle
besaß.
    Rhodan hatte sich daraufhin entschlossen, den Satelliten anzufliegen.
    Die FANTASY glitt in die letzte Bahnellipse

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