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Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hinein. Ihre Geschwindigkeit betrug 7,6
Kilometer pro Sekunde. Die Feuerleitzentrale unter Alkhers Befehl hatte längst Vollalarm
erhalten. Der Schwere Kreuzer war klar zum Gefecht, obwohl es hier anscheinend nichts gab,
wogegen man sich verteidigen mußte.
    Einige kurze Tasterechos waren aufgefangen worden. Daraus hatte man errechnen können, daß die
unbekannten Sphinxbewohner die überlichtschnelle Hyperfunkmessung beherrschten. Weshalb sie keine
Raumschiffahrt besaßen, wurde zum Problem Nummer eins.
    Sphinx war deutlich auf den Bildschirmen zu sehen. Noch klarer konnte die kahle, wüstenhafte
Oberfläche des zweiten Mondes erkannt werden. Er umlief seinen Planeten auf einer
53-Stunden-Bahn. Rhodan hatte ihn Ramses genannt.
    Die Strukturechos wurden jetzt nicht mehr so häufig empfangen. Trotzdem kam es immer wieder zu
äußerst heftigen Ausbrüchen der Hypertaster.
    Rhodan wartete noch eine Stunde. Während dieser Zeit ließ er das Versuchsschiff immer näher an
den größten Mond des fünften Planeten heransteuern. Es erfolgte weder eine nochmalige Ortung
durch fremde Bodenstationen, noch antwortete jemand auf die Funksprüche der Menschen, noch
startete ein Schiff, um den Fremdling zu begrüßen oder mit Geschützfeuer zu empfangen. Es war die
in ihrer Art unheimlichste Begegnung, die Perry Rhodan jemals mit fremden Intelligenzen gehabt
hatte.
    Die astronomischen und galaktonautischen Abteilungen des Versuchsschiffes hatten mittlerweile
die Größe des Blauen Systems ermittelt.
    Die heiße Sonne besaß achtzehn Planeten, unter denen aber anscheinend nur Nummer fünf bewohnt
war.
    Nachdem die FANTASY den größten Mond des Planeten Sphinx fast zwei Stunden lang umkreist
hatte, verlor Rhodan die Geduld.
    Die Telepathen John Marshall und Gucky bemühten sich vergeblich, einen einwandfreien
Gedankenimpuls aufzufangen. Es stand jedoch fest, daß sich sowohl auf Sphinx als auch auf Ramses
viele Millionen denkende Wesen aufhielten, deren Bewußtseinsstrahlung jedoch nicht in der
erforderlichen Klarheit aufgenommen werden konnte.
    Der Mausbiber zog sich erschöpft zu einem Kontursessel zurück und rollte sich auf dem weichen
Schaumstoff zusammen. Schwer atmend legte der Kleine die zierlichen Hände vor die Augen.
    Auch John Marshall kapitulierte. Blaß und abgespannt schritt er zu Rhodan hinüber, der die
einstündige Bemühung seiner fähigsten Mutanten schweigend beobachtet hatte.
    Marshall setzte sich, streckte die Beine aus und blickte sinnend zu den Panoramabildflächen
hinauf.
    »Nun, John?«
    Marshall fuhr sich mit dem Handrücken über die schweißfeuchte Stirn. Besorgt sah er zu Gucky
hinüber, dessen zarter Körper von den hohen Belastungen während der unkontrollierten
Kreiselbewegung stark mitgenommen worden war.
    »Eine verfahrene Situation, Sir«, meinte John vorsichtig. »Ich kann mit den Paraströmen der
fremden Gehirne nicht viel anfangen. Alles ist verworren und verzerrt. Ich sehe nebelhafte
geometrische Erscheinungen, die in allen denkbaren Farbreflexen schillern. Das ist aber kein
befriedigender Empfang, noch nicht einmal ein annähernd ausreichender. Fast möchte ich
behaupten …«
    »Was?«
    »… die Fremden schirmten sich ab. Es ist nicht ausgeschlossen, daß sie Guckys und meine
Versuche bemerkt haben.«
    »Das bedingte ein großes Wissen über parapsychische Dinge und die dazugehörenden körperlichen
Fähigkeiten, oder?«
    »Richtig …«
    Marshall unterbrach sich. Zögernd suchte er Rhodans Blick.
    »Ja, John?«
    »Ich würde einen sofortigen Rückzug vorschlagen. Etwas stimmt hier nicht. Warum antwortet man
nicht auf unsere Funkanrufe? Man ist technisch und kulturell hochstehend genug, um die überall
gültigen Grundbegriffe der Mathematik verstehen zu können. Lassen Sie uns umkehren.«
    Rhodan schwieg einen Moment, bis er ruhig sagte: »Dafür ist es jetzt zu spät, John. Und sollen
wir Intelligenzen von dieser Entwicklungsstufe unbeachtet lassen, nur weil sie uns unheimlich
erscheinen?«
    »Sie wissen nicht, woher wir kommen«, warf Bully ein.
    »Stimmt, aber wir wissen, daß es sie gibt, und das genügt. Ich hätte keine ruhige Minute mehr,
wenn wir nicht wenigstens feststellen können, mit wem wir es zu tun haben. Oberst Claudrin!«
    Der Epsalgeborene richtete sich in seinem Sessel auf. Seine tiefliegenden Augen funkelten im
Licht der Armaturen. »Sir?«
    »Bereiten Sie das Landemanöver vor. Wir sehen uns da unten um. Bringen Sie die FANTASY

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