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Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Marshall noch
deutlich zu spüren waren. Offenbar handelte es sich um eine Art Starrkrampf, der zwar den Körper
vollkommen lähmte, den Denkvorgang aber nicht unterband.
    Rhodan, Bully und Marshall zogen sich noch weiter bis zum tiefsten Punkt der Kugelzelle
zurück. Es war klar, daß man in Höhe des Äquatorwulsts mit der rätselhaften Bestrahlung begonnen
hatte. Die Akonen schienen sehr genau zu wissen, daß dort die wichtigsten Schalt- und
Kommandoelemente lagen.
    Stana Nolinow war weiter vorn in gebückter Haltung erstarrt. Es war ihm nicht mehr gelungen,
einen zu Boden gefallenen Soldaten der Schleusenwache aus der Gefahrenzone zu ziehen.
    Rhodan spielte mit dem Gedanken, das gefährdete Schiff zu verlassen, um draußen zu versuchen,
das sicherlich vorhandene Projektorgerät zu zerstören.
    Er schob diese Idee sofort wieder beiseite. Es wäre niemals gelungen. Auch Bully hatte seine
Fassung wiedergewonnen. Hilflos in einer abseits liegenden Ecke stehend und nach vorn starrend,
wo das grüne Leuchten näher und näher kam, sagte er mit seltsamer Fassung: »Jetzt wissen wir, wie
es ist, wenn sie die Geduld verlieren. Mir wäre es lieber gewesen, wenn sie unter für uns
günstigeren Verhältnissen erkannt hätten, daß wir keine Arkoniden sind. Kannst du dir vorstellen,
wie gnadenlos diese so höflich wirkenden Akonen sind, wenn sie sich gefährdet fühlen?«
    »Wer wäre das nicht?« antwortete Rhodan, und seine Hände ballten sich.
    Nun verklangen auch die letzten Rufe. Die weiter oben liegenden Sektoren des Schiffes mußten
bereits alle erfaßt worden sein. Die FANTASY wurde zu einem riesigen Wachsfigurenkabinett, in dem
die startklaren Maschinen liefen. Nur ein einziger Impuls wäre erforderlich gewesen, um die
vorprogrammierte Notstartautomatik auf der Stelle auszulösen. Alles andere wäre automatisch
geregelt worden.
    »Marshall, rufen Sie Gucky an. Er ist in der Zentrale. Wenn er wirklich nichts mehr
unternehmen kann, sind wir verloren. Die Akonen werden uns nach einiger Zeit einsammeln wie
flügellahm gewordene Vögel. Gucky hat nur den Schalter der Alarmstartautomatik umzulegen, das ist
alles.«
    Das grüne Leuchten hatte die drei verzweifelten Männer nun ebenfalls erreicht. Das eigenartige
Ziehen, das nur im ersten Augenblick der Überflutung schmerzhaft war, um dann einem tauben Gefühl
Platz zu machen, begann an den Beinen.
    Schon Augenblicke später fühlte Rhodan seinen Körper steif und gefühllos werden. Er griff an
seinen linken Arm, und da stellte er fest, daß das Gewebe mehr und mehr erhärtete.
    Trotzdem konnte er noch klar denken, sehen und hören. Als sein Mund bereits bewegungsunfähig
war und die Zunge wie ein Bleiklotz wirkte, dachte er mit aller Intensität: Gucky, du mußt es
schaffen. Stelle dir den Schalter vor, dessen genaue Lage du kennst, und versuche, ihn
telekinetisch nach unten zu drücken.
    Rhodan gab erschöpft auf. Er hoffte, daß der Ilt ihn verstanden hatte. Im Schiff sprach
niemand mehr. Nur die Maschinen liefen.
    Auris von Las-Toór schaute aus glänzenden Augen auf die großen Bildschirme ihrer
Zentrale. Sie wußte, was innerhalb des fremden Schiffes geschah, das nun völlig von dem
Umwandlungsfeld eingehüllt wurde.
    Knappe Anweisungen erreichten ihr Ohr. Ein Robotertrupp wurde in Marsch gesetzt. Die Maschinen
erhielten die Anweisung, die erstarrten Terraner auf die Schweber zu laden und auf weitere
Befehle zu warten.
    Auris dachte an den hochgewachsenen Mann mit den faszinierenden, spöttisch blickenden Augen.
Sie hätte ihn früher warnen sollen. Sie wußte nicht, was sie zu dem Unbekannten hinzog, doch
dafür ahnte sie instinktiv, daß ihr Schicksal wahrscheinlich mit dem seinen verknüpft war.
    Er konnte kein Barbar sein, und seine Neugierde erschien sogar verständlich.
    Sie zwang ein unpersönliches Lächeln auf ihre Lippen, als einige Mitglieder des Regierenden
Rates triumphierend an ihr vorüberschritten.
    Draußen fuhren die Roboter los.
    Gucky war es gelungen, sich völlig zu entspannen. In seiner Vorstellungskraft nahm
der von Rhodan bezeichnete Schalter immer klarere Formen an. Als er das Bild der
Manuellkontrollen genau im Gedächtnis hatte, griff er mit letzter Psi-Kraft nach dem
Schalter.
    Der rote Schalter wurde nach unten gedrückt, wo er einrastete. Gucky hörte nicht mehr das
Aufbrüllen der Triebwerke. Er war besinnungslos geworden.
    Die Positronik arbeitete mit höchster Präzision. Sie befolgte die

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