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Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Speichersektoren abzurufen, um sie mit den von Auris
besorgten Positionsangaben zu vergleichen.
    Marshall, Claudrin und Nolinow bauten sich vor dem hochgewachsenen Mädchen auf. Stanas Herz
klopfte heftig. Er mußte sich bemühen, sie nicht aufdringlich anzustarren.
    Rhodan erschien als letzter Mann. In der Luftschleuse stehend, sah er kurz nach unten, um
anschließend in aller Ruhe einige völlig überflüssige Anweisungen ins Innere des Schiffes zu
rufen.
    Marshall durchschaute den Administrator des Solaren Imperiums. Es lag in Rhodans Art, anderen
Intelligenzen sehr deutlich zu verstehen zu geben, daß er sich durchaus nicht unterlegen
fühlte.
    Auris, die mit dem Vorsatz gekommen war, das seltsame Fluidum des Unbekannten nicht nochmals
auf sich einwirken zu lassen, ertappte sich dabei, wie sie angestrengt nach oben sah.
    Rhodan schwebte im Antigravlift nach unten, fing den leichten Aufprall mit federnden Beinen ab
und schritt dann langsam auf das Mädchen zu.
    Erstmals trafen sich ihre Blicke. Sie sah in kühle, graue Augen, die sie zu sezieren
schienen.
    In unbewußter Abwehr richtete sie sich noch höher auf.
    Oberst Jefe Claudrin spielte die vorgezeichnete Rolle. Mit dröhnender Stimme stellte er Rhodan
vor.
    Sie fuhr zusammen, fing sich aber schnell. In dem Augenblick kam Auris zum erstenmal der
Gedanke, diese so fremdartig wirkenden Männer könnten keine Nachkommen früher Akonauswanderer
sein. Beunruhigt und an die damit verbundenen Schwierigkeiten denkend, musterte sie besonders den
Epsalgeborenen noch eindringlicher.
    »Darf ich um Euren Namen bitten, Erhabene?« sagte Rhodan in bestem Altarkonidisch.
    Auris' Gesicht versteinte. Unwillig betrachtete sie den Fremden von oben bis unten.
    »Es liegt an mir, das Wort zu ergreifen«, belehrte sie Rhodan.
    Perry dachte einen Augenblick an seine verstorbene Frau zurück. Ein sinnendes Lächeln erschien
auf seinen Lippen. Wie vertraut diese überhebliche Stimme klang.
    »Nehmt an, Ihr hättet es zuerst getan«, entgegnete er. »Wollt Ihr mir Gastfreundschaft bieten,
oder weshalb seid Ihr nochmals gekommen?«
    Sie fühlte sich schockiert. Dieser Fremde schien die guten Sitten nicht zu kennen. Sie
beschloß, sich darauf einzustellen.
    »Ihr seid ungebeten gelandet. Ich muß Euch ersuchen, den Planeten sofort zu verlassen. Ich bin
beauftragt worden, Euch das Bedauern des Regierenden Rates darüber auszudrücken, daß es überhaupt
zu einer solchen Aufforderung kommen mußte. Offenbar wißt Ihr die Anstandsregeln Eurer frühen
Vorfahren nicht zu würdigen.«
    Rhodan nickte bedächtig. Das hatte er erwartet. Diese Akonen waren für seine Begriffe zu
höflich. »Ich bedaure meinerseits, mit einer solchen Zurückhaltung aufgenommen worden zu sein.
Ist es im Akon-System üblich geworden, die Vertreter des eigenen Volkes wie arme, bettelnde
Verwandte zu behandeln? Die Berichte meiner Väter sprachen von einer großzügigen Einstellung der
Akonen.«
    Auris senkte den Blick. Rhodan hatte etwas angeschnitten, was man im Regierenden Rat ebenfalls
erwogen hatte.
    Reserviert entgegnete sie: »Ihr dürft versichert sein, daß wir Euren unverhofften Besuch
besprochen haben. Ihr scheint nicht zu wissen, wie sehr der damalige Kolonialkrieg Euer und mein
Volk entzweite. Existieren darüber keine Aufzeichnungen in Euren Archiven?«
    »Sie müssen verlorengegangen sein«, erklärte Rhodan ausdruckslos. John Marshall hielt die Luft
an. Da lag also die Lösung des Rätsels. Zwischen den damals ausgewanderten Kolonisten, den
heutigen Arkoniden und den Vertretern des Heimatsystems war es zu schweren Zerwürfnissen
gekommen.
    »Wir dachten es uns«, meinte Auris etwas freundlicher. »Kehrt um, Rhodan von Arkon. Oder
sollte ich Euch besser anders ansprechen?«
    Der Telepath Marshall schickte einen warnenden Blick zu Rhodan, der sofort verstand. Das
Mädchen hatte einen bestimmten Verdacht geschöpft. Die Anspielung war ihr erster Vorstoß
gewesen.
    »Wie meint Ihr das?«
    »Es war nur eine Frage.«
    Wieder trafen sich ihre Blicke. Sie fühlte das von dem Unsterblichen ausgehende Fluidum, und
das machte sie noch unsicherer. Rhodan beschloß, die gefährlich werdende Unterhaltung
abzubrechen.
    »Ich werde Euren Rat befolgen. Wollt Ihr mir noch Euren Namen sagen?«
    »Auris von Las-Toór.«
    »Vielen Dank. Ich heiße wirklich Rhodan. Ich hätte mir aus tiefstem Herzen gewünscht, mit
Eurem Volk freundschaftlich verkehren zu dürfen. Meine Heimatwelten sind

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