Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 016 - Die Posbis

Titel: Silberband 016 - Die Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
einmal
einen heißen Kern besessen hatte, so war dessen thermische Energie längst an das Vakuum des
interkosmischen Raumes abgegeben worden.
    Seit zwanzig Minuten fühlte ich mich verloren. Die THEODERICH stand fahrtlos im Universum.
Everblack war noch knapp hundert Lichtjahre entfernt. Das war die Sicherheitsgrenze, die wir uns
gesetzt hatten.
    Weit hinter uns schimmerte unsere Sternenheimat zu uns herüber. Die Milchstraße war in voller
Ausdehnung zu erkennen. Deutlich konnten wir die einzelnen Spiralarme unterscheiden und den
aufgewölbten Kern mit seinen Sonnenballungen. Irgendwo da drüben lagen unsere eigenen Systeme.
Sie waren nichtig im Vergleich zu dieser erhabenen Größe, die ein Ahnen von der Unendlichkeit in
uns aufkommen ließ.
    Wir hatten uns von dem Anblick losreißen müssen, um unseren Aufgaben nachzugehen.
    Ich befand mich in der Kommandozentrale des Superschlachtschiffs.
    Everblack besaß keine Sonne. Er war ein ausgekühlter Planet ohne normaloptisch erkennbare
Lichtstrahlung.
    Die positronischen Rechengehirne des Flottenflaggschiffs liefen. Schon zehn Minuten nach der
ersten Aufnahme hatten wir gewußt, daß Everblack keine Eigenrotation besaß.
    Atmosphärische Gase wurden nicht entdeckt. Es wäre auch verwunderlich gewesen. Seine
Bahngeschwindigkeit konnte nicht bestimmt werden. Uns fehlte jeder Bezugspunkt.
    Everblack war als kürbisgroße Scheibe auf dem Schirm zu sehen. Die von Fielpan angegebene
Entfernung, bezogen auf den Kugelsternhaufen M-13, war richtig. Der Posbiplanet stand etwa
hundertachtzehntausend Lichtjahre von den Grenzen der Milchstraße entfernt. Ein genauer
Zielanflug, wie er zwischen den Systemen der Galaxis täglich praktiziert wurde, war hier nicht
mehr möglich. Wir waren zufrieden, daß wir Everblack überhaupt gefunden hatten. Mit zwei Manövern
hatten wir uns herangeschoben, die Position genau ermittelt und anschließend die Rechengehirne
mit Daten gefüttert.
    Jetzt befürwortete ich Rhodans Plan, auf Everblack Umschau zu halten. Das Unternehmen auf
Frago war zu kurzfristig gewesen. Die von Spezialisten der Abteilung III entdeckte Raumstation
hatte keine besonderen Anhaltspunkte geboten, obwohl wir durch sie von der Existenz der
Relativschirme und der Transformwaffe erfahren hatten.
    Jetzt kam es darauf an, das Ergebnis des BRESLAU-Fluges zu verwerten. Wir waren entschlossen,
auf der toten Welt zu landen.
    Perry brach seine Unterhaltung mit dem Chef der astrophysikalischen Abteilung ab und wandte
sich an mich.
    »Sinnlos«, resignierte er. »Die Frage, woher Everblack kommt und wieso der Planet so weit von
der Galaxis entfernt steht, ist wissenschaftlich interessant, praktisch aber bedeutungslos. Wir
haben uns mit seiner Existenz abzufinden.«
    »Es ist Zeit, mit dem Rätselraten aufzuhören«, grollte die tiefe Stimme des Kommandanten Jefe
Claudrin. Ich lachte amüsiert.
    Claudrins Gesicht drückte eine Frage aus. Ich winkte ab. Schulterzuckend stampfte der
quadratisch gebaute Mann davon. Er trug wieder seinen Individualgravitator, der ihm die gewohnte
Schwerkraft von 2,1 Gravos verlieh. Claudrin spöttelte über die schwachen Menschen, obwohl seine
Vorfahren terranische Kolonisten gewesen waren. Jefe selbst war das Kind eines galaktischen
Experiments, das man Umweltanpassung nannte. Die Terraner gaben sich nicht damit zufrieden, nur
erdähnliche Planeten zu besiedeln. Sie wagten es auch, Normalmenschen auf ungewohnte Bedingungen
abzustimmen.
    »Fertigmachen zum Einsatz!« befahl Rhodan.
    Er hielt es für überflüssig, viele Worte über eine längst besprochene Sache zu machen. »Major
Tuner, ich erwarte Sie mit Ihrem Kommando in Schleusenhalle sieben.«
    Zusammen mit Rhodan betrat ich die Rüstkammer. Als ich die monströse Schutzkleidung erblickte,
wurden meine Augen vor Erregung feucht.
    Durch eine totale Abschirmung der organischen Impulse war es möglich, einem Posbi
vorzuheucheln, man wäre selbst eine Maschine. Einige Einsätze waren mit Hilfe der Absorber
erfolgreich verlaufen. Natürlich besaßen die Monturen derartige Geräte.
    Infolge ihrer Schwere mußten sie jedoch beweglich gemacht werden. Also waren sie mit Antigravs
zum Aufheben der Schwerkraft, Flugregulatoren, Symbolsendern und Simultanübersetzern,
Mikro-Luftgeneratoren, vollautomatischen Klimaanlagen und atomaren Kraftstationen zur
Stromversorgung ausgerüstet worden. Die Monturen waren Starrkonstruktionen. Nur die Arm- und
Beingelenke bestanden aus

Weitere Kostenlose Bücher