Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 016 - Die Posbis

Titel: Silberband 016 - Die Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
elastischem Material.
    Der Einstieg erfolgte wie bei einem alten Tiefseetaucheranzug durch die Luke des flachen und
breiten Helmes, in dem alle wichtigen Kontrollanzeigen untergebracht waren. Die Armumhüllungen
waren so weit, daß man die Hände von den Arbeitsklauen zurückziehen konnte. Die Beinstücke wurden
elektromechanisch bewegt und die Steuerorgane durch die Muskelspannung der Ober- und
Unterschenkel zur Impulsfreigabe angeregt.
    Das waren nicht die leichten und bequemen Raumanzüge, wie wir sie gewohnt waren. Selbst die
arkonidischen Kampfkombis waren leicht im Verhältnis zu diesen Ungetümen.
    »Viel Vergnügen«, sagte ich trocken. »Was wiegt die Rüstung bei einer Schwerkraft von einem
Gravo?«
    »Zweihundertzehn Kilogramm«, erklärte Rhodan so unbefangen, als hätte ich nach der Uhrzeit
gefragt.
    »Aha! Und darin soll man aktiv werden?«
    Eine Panzerrüstung stampfte in die Kammer. Die Werkzeugarme hingen schlaff nach unten. Die
beiden Elastohüllen, in die man die Hände ebenfalls hineinstecken konnte, wirkten dagegen
zerbrechlich.
    Der Steuermann des Geräts trat erstaunlich behende auf mich zu und bot mir die Hand. Es war
Major Tuner.
    Anschließend probierten wir zwei Stunden lang, bis ich mit den Lenkorganen vertraut war. Bei
einiger Übung ließ sich mit Hilfe des Antigravs eine gute Manövrierfähigkeit erreichen. Wir
konnten sogar rennen und springen, da die Tätigkeit unserer Beine von der Elektromechanik
einwandfrei unterstützt wurde.
    Klimaanlage und Luftversorgung arbeiteten ausgezeichnet. Ich hatte nichts zu bemängeln.
    Wir bewegten uns in Räumen, die für das normale Auge stockfinster waren. Mit Hilfe der
ultrahochverstärkten Laser-IF-Schirme konnten wir gut sehen. Ebenso mußte es auch auf dem
Planeten Everblack möglich sein, der damit für uns nicht mehr ›immerschwarz‹ war.
    Drei Stunden nach der ersten Ortung waren wir startklar. Wir legten die Anzüge flach auf den
Boden, öffneten die Helmluken und zwängten uns in den engen Innenraum hinein. Niemand half uns
dabei. Wir sollten notfalls allein aussteigen können.
    Als Separatschutz trugen wir darunter die leichtesten Raumanzüge, die Terra jemals produziert
hatte. Es waren hauchdünne, durchsichtige Hüllen mit aufblasbaren Druckhelmen. Anschließend
gingen wir zur Beiboothalle sieben hinüber. Das Mannschott der diskusförmigen Space-Jet war
geöffnet. Das Schiff war durch künstliche Aufbauten verändert worden, so daß es von den Posbis
nicht als terranisches oder arkonidisches Schiff erkannt werden konnte. Im Laderaum war ein
Transmitter installiert worden, der uns eine zusätzliche Möglichkeit der Rückkehr zur THEODERICH
offenhalten sollte. Wir tappten durch den Schleusenraum, fuhren mit der Rolltreppe nach oben und
setzten uns in der Zentrale auf die Konturlager, die speziell für den Einsatz gebaut worden
waren.
    »Ich liebäugle mit dem Gedanken, während der Reise die Rüstung abzulegen«, sagte Rhodan.
    Ich protestierte. In einem so gefährlichen Raumsektor durften die Schutzmaßnahmen nicht
vernachlässigt werden. Die Monturen waren erstklassig gepanzert. Ihre Feldprojektoren erzeugten
so starke Abwehrschirme, daß man einen Energiebeschuß überstehen konnte.
    Die breiten Sichtklappen ließen wir offen. Sie waren in Augenhöhe angebracht und mit
transparentem Panzerplast ausgegossen.
    Ich erinnerte mich an die Terraner der Ritterzeit. Wie oft hatte ich damals ähnliche Rüstungen
getragen, nur hatten mir keine Antigravs, elektromagnetische und hydraulische Steuerschaltungen
zur Verfügung gestanden.
    Gucky kam zuletzt an. Als der Mausbiber mit seiner Spezialmontur die Zentrale betrat, konnte
ich ein Auflachen kaum unterdrücken. Für sein spitzes Mausegesicht war eine Ausbuchtung in der
Vorderseite des Helmes geschaffen worden. Da man an der Breite seiner Schutzkleidung kaum einige
Zentimeter hatte einsparen können, die Höhe jedoch reduziert worden war, glich Gucky einem Zwerg
mit den Schultern eines Preisringers.
    Seine schrille Stimme klang klar genug aus dem Sehschlitz hervor, um vernehmen zu lassen, daß
sich der Kleine bitter beschwerte. Rhodan hatte ihn schlafen lassen bis zum letzten
Augenblick.
    »… bodenlose Unverschämtheit!« schrie Gucky. »Ich mache nicht mehr mit! Ich bin betrogen
worden, und meine Ratschläge wurden einfach nicht gehört! Ich bin gekommen, um zu sagen, daß ich
meinen Abschied fordere!«
    Seine Rüstung begann zu rotieren. Anscheinend

Weitere Kostenlose Bücher