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Silberband 016 - Die Posbis

Titel: Silberband 016 - Die Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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biochemische Physik. Dr. Anztan
wird an dem Landemanöver teilnehmen.«
    Mit dieser Eröffnung hatte niemand gerechnet. Ich drehte den Kopf und sah zu dem dünnen, hoch
aufgeschossenen Mann mit dem eiförmig nach oben gewölbten Schädel hinüber.
    Dr. Anztan gehörte zu den galaktischen Medizinern, die uns vorbehaltlos unterstützten. Er war
eine Kapazität. Seine Gliedmaßen- und Organtransplantationen hatten auf der Erde Aufsehen erregt.
Noch erstaunlicher waren seine Wachstumsforschungen. Bei Versuchstieren war es gelungen,
amputiertes Gewebe ohne operative Verpflanzung nachwachsen zu lassen. Die Wissenschaft der
galaktischen Mediziner war nicht zu überbieten.
    Anztans große Augen fesselten mich. Er war ein alter Mann. Seine blaugrüne Haut unterschied
sich von der anderer Aras. Niemand wußte besser als ich, daß Anztan ein mutierter Nachkomme von
früharkonidischen Kolonisten war. Auch die Springer und Antis waren aus meinem Volk
hervorgegangen. Wir kannten etwa fünftausend Völker, deren Vorfahren auf den Arkonplaneten die
Schiffe des Kolonisationskommandos bestiegen hatten, um auf fernen Welten eine neue Heimat zu
suchen.
    Ich nickte dem Wissenschaftler zu. Er versuchte ein Lächeln. Die terranischen Offiziere
diskutierten flüsternd, bis Rhodan das Raunen unterbrach.
    »Dr. Anztan ist durchaus zuverlässig, meine Herren. Gucky und ich werden ebenfalls an der
Expedition teilnehmen. John Marshall bleibt als telepathischer Verbindungsmann auf der THEODERICH
zurück. Mehr Mutanten konnten wir nicht aufbieten, da sie sich alle in wichtigen Einsätzen
befinden oder, was vor allem für Goratschin gilt, verletzt sind.«
    Ich sah mich vergeblich nach dem Mausbiber um, bis mir der Zweite Offizier zuflüsterte, Gucky
wäre in einen erholsamen Tiefschlaf versenkt worden.
    »Der Imperator des Arkonidenreichs wird gebeten, ebenfalls teilzunehmen«, vernahm ich Rhodans
Stimme.
    Ich schreckte auf. Verblüfft sah ich nach vorn. War der Terraner verrückt geworden?
    Ich antwortete heftig: »Meiner Auffassung nach genügt es, wenn ein führender Staatsmann
seinen Kopf in den aufgesperrten Rachen des Posbiungeheuers stecken will. Das Unternehmen ist im
Interesse der allgemeinen Abwehr fraglos erforderlich, nur verstehe ich nicht, warum an deiner
und meiner Stelle nicht spezialisierte Wissenschaftler eingesetzt werden.«
    »In Tuners Begleitung befinden sich sechs Wissenschaftler und Techniker«, wies Rhodan meinen
Einwand zurück. »Ich will persönlich sehen, was auf dieser Welt geschieht.«
    Wütend ballte ich die Hände. Dieses durchsichtige Argument, mit dem Rhodan seit vielen
Jahrzehnten seinen Hang nach dem Erleben verschleierte, hatte ich erwartet. Ich sah mich um.
    Etwa hundert terranische Offiziere, darunter fähige Naturwissenschaftler und Fachingenieure,
lachten mich einträchtig an.
    »Ich stelle fest, daß ich mich im Kreis von unverbesserlichen Narren aufhalte«, sagte ich.
»Sie lernen es wirklich nie, meine Herren. Wie oft habe ich das eigentlich schon gesagt?«
    Aus den Lautsprechern der Übertragungsanlage drangen seltsame Geräusche. Die THEODERICH war
vollautomatisiert. Trotzdem benötigte sie noch zweitausend Besatzungsmitglieder.
    Diese zweitausend Männer schienen nun Mühe zu haben, ihr Gelächter nicht zu laut werden zu
lassen.
    »Fahren wir fort«, unterbrach Rhodan. Seine Lippen zuckten verdächtig. In dem Augenblick
fühlte ich wieder einmal, daß ich unter diesen Männern zu Hause war. Sie durchschauten mein
Grollen. Wenn ich zu schimpfen begann, lachten sie. Wenn ich vor Zorn brüllte, diesen Wahnsinn
würde ich niemals unterstützen, richteten sie sich stillschweigend auf meine Ankunft ein. Ich
wehrte mich erst mit Händen und Füßen, um schließlich doch zuzustimmen.
    Innerlich lachte ich mit. Sie kannten mich eben zu gut, diese wildverwegenen Terraner, die das
Abenteurerblut ihrer Vorfahren nicht verleugnen konnten.
    »Der Teufel soll euch holen!« erklärte ich.
    »Ausgezeichnet. Da können wir ja weitermachen«, meinte Rhodan. »Wir fliegen den Planeten an,
orten, gehen auf hundert Lichtjahre heran und schleusen die Space-Jet SJ-24 aus. Kommandant ist
Major Tuner. Das Boot wurde mit einem überstarken Individualabsorber ausgerüstet. Es ist
ausgeschlossen, daß die Posbis in uns organische Wesen erkennen. Ihre Liebe zu anderen
Robotgeschöpfen ist bekannt. Bisher ist es immer geglückt, sie zu täuschen. Notfalls werden wir
eine neuartige Waffe

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