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Silberband 016 - Die Posbis

Titel: Silberband 016 - Die Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kämpfen.
    Er hörte jemand in die Zentrale kommen, und gleich darauf sagte die ruhige Stimme Leutnant
Böttischers: »Das Schiff brennt.«
    Böttischer wußte, daß Major Teluf kein Mann war, der Erklärungen benötigte, um eine
Situation zu meistern. Deshalb zog sich der Leutnant sofort wieder aus der Zentrale zurück,
nachdem er Teluf benachrichtigt hatte. Wie er erwartet hatte, handelte Teluf sofort: Alarmsirenen
heulten auf, und der Major befahl, alle Schotte zu schließen. Böttischer schaltete die Lampe
seines Raumanzugs ein, den er noch trug und der ihm wahrscheinlich das Leben gerettet hatte. Er
mußte zurück zu seinen Männern, die das ausgebrochene Feuer bekämpften. Früher oder später würde
der Brand an Sauerstoffmangel ersticken, aber dann konnte es schon zu spät sein. Der Leutnant
rannte den Kabinengang entlang. Unregelmäßiger Lichtschein flackerte ihm entgegen, als er in die
Nähe des kleinen Schiffsobservatoriums kam. Wahrscheinlich leckten die Flammen an der Innenseite
des Antigravschachts empor. Böttischer erreichte den Schacht und sah einige Meter tiefer das
Feuer wüten. Er erkannte den Rest des Prisenkommandos.
    Böttischer warf sich in den Schacht und riskierte dabei, sich das Genick zu brechen, denn es
war fraglich, ob die Anlage noch funktionierte. Er hatte aber Glück und landete wohlbehalten auf
dem unteren Gang.
    Die automatischen Löscher waren in Tätigkeit, und die Raumfahrer kämpften mit den Handlöschern
ebenfalls gegen den Brand. Der Leutnant sah, daß der Schacht in kurzer Zeit geschlossen werden
mußte, denn die Sauerstoffzufuhr aus den unteren Gängen war stark genug, um das Feuer am Leben zu
erhalten.
    Außerdem war es sinnlos, diesen planlosen Widerstand fortzusetzen.
    »Alles zurück!« schrie Böttischer und winkte.
    Krachend schlug direkt vor ihm einer der Filtereinsätze von der Decke herab und zersprang in
mehrere Teile. Mit den Füßen schob der Leutnant das Hindernis zur Seite. Wahrscheinlich war die
Temperatur in diesem Gang schon so hoch, daß ein Mensch ohne Schutzanzug nicht existieren
konnte.
    »Böttischer!« erklang Telufs Stimme in seinem Helmlautsprecher. »Wo stecken Sie?«
    »An der Brandstelle«, informierte der Leutnant seinen Kommandanten. »Es sieht nicht so aus,
als würden wir hier mit dem Brand fertig werden. Lassen Sie am besten den unteren Gang
absperren.«
    »Wir kommen hier nicht mehr weg!« rief Teluf. »Wenn das Fragmentschiff noch einmal feuert,
sind wir verloren.«
    »Wenn es das vorhätte, müßten wir eigentlich schon tot sein«, meinte Böttischer lakonisch.
    Teluf lachte unfreundlich. »Unser Gegner scheint mehr Interesse an der Besichtigung der
HAT-LETE zu haben.«
    Ein Schachteinsatz kam wie eine brennende Fackel auf Böttischer herabgestürzt, und er mußte
sich mit einem Satz in Sicherheit bringen. Es wurde Zeit, daß sie aus dieser Hölle verschwanden.
Die Männer warfen die nutzlosen Handlöscher weg und rannten dem Schacht entgegen. Böttischer
wartete, bis sie alle nach oben verschwunden waren, dann warf er einen letzten Blick auf das
infernalische Bild, das sich ihm bot.
    Er folgte den Flüchtenden. Auf dem oberen Gang angelangt, rief er sofort wieder den
Kommandanten. »Sie können alle Verbindungsgänge und Schächte zu den unteren Räumen absperren
lassen. Das Leck in den Maschinenräumen ist groß genug. Das Feuer wird in ein paar Minuten
abflauen, wenn der Sauerstoff ins All entwichen ist.«
    »In Ordnung, Leutnant. Kehren Sie in die Zentrale zurück. Halten Sie nach Verletzten
Ausschau.«
    Wenige Augenblicke später betrat der Leutnant die Zentrale der FRISCO, die von den wenigen
Batterielampen spärlich beleuchtet wurde. In dem Halbdunkel wirkte Telufs Gesicht wie eine
geschnitzte Holzmaske. Ein großer Teil der Besatzung hatte sich schon versammelt, und niemand
schien ernsthaft verletzt zu sein. Dr. Gerwain, der gleichzeitig ein hervorragender Kybernetiker
war, kümmerte sich um einige Männer mit Brandwunden.
    »Die Funkgeräte sind unbeschädigt«, sagte Teluf, und die Starre wich von seinem Gesicht. »Wir
werden versuchen, über Hyperfunk mit der THEODERICH in Verbindung zu treten.«
    Die THEODERICH war das neue Flaggschiff der Solaren Flotte und hatte die IRONDUKE abgelöst.
Das neue Schiff war ebenso wie alle anderen terranischen und viele arkonidische Einheiten mit
Lineartriebwerken ausgerüstet, die nach den neuesten, von den Akonen gewonnenen Erkenntnissen
hergestellt

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