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Silberband 016 - Die Posbis

Titel: Silberband 016 - Die Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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diesem
Zeitpunkt kein besseres Schiff in der Flotte gab.
    Brazo Alkher, nun Captain und Dritter Wachoffizier an Bord der THEODERICH, beendete
seine Runde und empfing den ebenfalls zum Captain beförderten Stana Nolinow mit einem müden
Grinsen.
    »Ich weiß schon!« rief Nolinow. »Entweder hat man dir beim Kartenspiel das Fell über die Ohren
gezogen, oder du findest den Dienst wieder einmal entsetzlich langweilig.«
    Alkhers braune Augen richteten sich mit einem Ausdruck der Trauer auf seinen Freund.
    »Nichts dergleichen bewegt mein Gemüt«, erklärte er pathetisch. »Ich wollte nur gerade meinem
Bedauern Ausdruck verleihen, daß du nun an der Reihe bist, als Offizier diesen müdesten aller
Haufen zu übernehmen.« Er warf Nolinow einen ernsten Blick zu und sagte streng: »Streiche
wenigstens dein Haar aus dem Gesicht.«
    Captain Stana Nolinow fuhr mit der Hand über seinen kurzgeschorenen Schädel.
    »Deine Schmachtlocke kann mir nicht imponieren«, behauptete er.
    Alkher warf sich in seine schmächtige Brust. »Es ist auch nicht der Sinn meiner
unübertrefflichen Frisur, Männerblicke anzulocken, sondern …«
    Er unterbrach sich hastig, weil Chefingenieur Major Slide Nacro den Gang entlang geschlendert
kam und interessiert zuhörte.
    Alkher und Nolinow warteten, daß Nacro vorbeigehen würde.
    Doch der Major, der wesentlich kleiner als Alkher war, baute sich vor dem Captain auf und
starrte zu ihm empor.
    »Ich bin kein phantasieloser Mensch«, sagte Nacro tiefsinnig. »Trotzdem wäre ich Ihnen
dankbar, wenn Sie mir erklären könnten, wen Sie mit dieser Frisur anzulocken
beabsichtigen.«
    Alkher hob beschwörend beide Hände. Nolinow grinste und verschränkte erwartungsvoll beide Arme
über der Brust.
    »Das ist so«, begann Alkher.
    »Erstaunlich«, begeisterte sich Nacro. »Ich könnte mir denk…«
    »Alarm!« schrillten die Lautsprecher dazwischen. »Alle Offiziere an ihre Plätze!«
    Nacro und Alkher rannten gleichzeitig los, stießen gegeneinander und liefen weiter. Als
dienstfreier Wachoffizier folgte Alkher dem Major zur Zentrale, während Nolinow den Befehl in
diesem Schiffssektor übernahm.
    Das Innere der THEODERICH erwachte zum Leben. Befehle wurden gerufen, und Maschinen liefen an.
Überall leuchteten die roten Warnlampen auf, die den Alarmzustand anzeigten. Der Befehl von der
Zentrale wurde mehrfach wiederholt.
    Brazo Alkher, der hinter Major Nacro den Gang entlang stürmte, hatte keine Vorstellung davon,
was Kommodore Claudrin veranlaßt haben könnte, den Alarm auszulösen. Es war ausgeschlossen, daß
es sich nur um eine Probe handelte, denn die Besatzung der THEODERICH hatte derartige Experimente
nicht mehr nötig. Wenn es galt, waren sie alle auf ihren Posten.
    Ein Angriff auf das Flaggschiff war auf jeden Fall nicht erfolgt, denn dann hätte der
Kommandant die zweite Alarmstufe ausgelöst. Hinter dem breitschultrigen Nacro betrat Alkher die
Zentrale, und er sah als erster den mittelgroßen Ersten Offizier Reg Thomas, dessen Narbe in der
linken Wange scharf hervorstach.
    Perry Rhodan, in der gewohnten gelassenen Haltung, stand hinter Thomas und lauschte einer
Meldung, die über Hyperfunk aufgefangen wurde. Es gab für Alkher keinen Zweifel daran, daß es
sich um den Notruf eines terranischen Schiffes handelte.
    »Der Funkspruch ist verschlüsselt«, gab Les O'Brian, der Funker vom Dienst, bekannt. »Ich
werde ihn sofort entschlüsseln.«
    Rhodan wandte sich an den etwas außer Atem geratenen Nacro.
    »Wir wissen bereits, daß es sich um den Leichten Kreuzer FRISCO handelt«, sagte er. »Das
Schiff sendet einen dringenden Notruf.«
    »Sie wurden von einem Fragmentschiff angegriffen!« rief O'Brian erregt. »Sie geben ihre
Koordinaten durch.«
    Die Nachricht schlug wie eine Bombe in der Zentrale ein. Lange genug waren nun endlose
Kontrollflüge durchgeführt worden, ohne daß man eines dieser geheimnisvollen Schiffe entdeckt
hätte. Jetzt, unerwartet, schlug der Gegner wieder zu.
    »Kümmern Sie sich um die Koordinaten, Kommodore!« befahl Rhodan dem Epsalgeborenen. »Wir
wollen keine Zeit versäumen, der FRISCO zu helfen. Es wird besser sein, wenn wir einen Teil der
Flotte in Alarmbereitschaft versetzen.«
    Claudrin wuchtete heran und übernahm die von O'Brian ermittelten Daten.
    »In einem Teil des Schiffes ist ein Brand ausgebrochen«, sagte der Funker. »Kommandant Teluf
glaubt nicht, daß er die FRISCO mit eigener Kraft aus der Gefahrenzone steuern kann.«

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