Silberband 016 - Die Posbis
worden waren. Das Superschlachtschiff war wie fast alle Raumer von Kugelform und
hatte einen Durchmesser von 1.500 Metern.
Reja Teluf war darüber informiert, daß der Administrator eine Wachzone an den Grenzen des
Kugelsternhaufens M-13 eingerichtet hatte, um jederzeit mit Arkon III in Verbindung bleiben zu
können. Die THEODERICH konnte dank ihrer günstigen Position der FRISCO am schnellsten zu Hilfe
eilen. Außerdem war dieses mit allen modernen Waffen ausgerüstete Schiff wie kein zweites dazu
geeignet, dem mächtigen Gegner zu widerstehen.
Es war das erstemal, daß Major Teluf nicht allein mit einer Situation fertig wurde. Obwohl das
bei einem derartigen Gegner durchaus verständlich war, nagte der Ärger darüber an dem Major.
Alles in ihm brannte darauf zu erleben, daß das Fragmentschiff für seinen rücksichtslosen
Überfall einen Denkzettel erhielt.
»Hoffentlich erreicht unser Notruf das Flaggschiff rechtzeitig«, sagte Gallahad. »Wenn eine
weitere Explosion stattfindet, kann es passieren, daß die Absperrungen an verschiedenen Stellen
aufgerissen werden.«
»Setzen Sie einen verschlüsselten Notruf ab, Ikaze!« befahl Teluf. »Unser Gegner soll nicht
erfahren, daß wir um Hilfe rufen.«
»Ich möchte nur wissen, warum sie uns überhaupt Gelegenheit dazu geben«, mischte sich Dr.
Gerwain ein. »Wir hängen hilflos im Raum, und doch scheinen sich unsere Feinde nur mit der
HAT-LETE zu beschäftigen.«
Teluf sagte: »Darüber können wir uns später noch Gedanken machen, Doc.« Er wandte sich wieder
an den Japaner. »Erwähnen Sie unbedingt das Fragmentschiff in dem Hilferuf.«
Ikaze nickte und machte sich an die Arbeit.
Drei Minuten später schickte die FRISCO, die nur noch ein manövrierunfähiges Wrack war, ihren
Hilferuf über die endlose Kluft von Raum und Zeit. Für die Männer vom dritten Planeten Sols war
ein neuer mächtiger Gegner aufgetaucht und hatte offen seine Feindschaft demonstriert.
8.
Die Lage in der bekannten Galaxis war einigermaßen entspannt. Seit der Zerstörung
des Robotregenten hatten sich Arkoniden und Terraner auf vielen Gebieten einander genähert. Es
war ein Freundschafts- und Beistandsvertrag geschlossen worden, der vorsah, daß in Krisenzeiten
die beiden Raumflotten vereint und dem Oberkommando Atlans unterstellt wurden. Galakto-politische
Entscheidungen wurden ebenfalls gemeinsam getroffen. Das Vielvölkergemisch des arkonidischen
Reiches hielt nach wie vor am Imperium fest. Selbst die Antis, Springer und Aras verhielten
sich – von wenigen Ausnahmen abgesehen – ruhig. Lediglich die Akonen waren eine
unberechenbare Größe. Sie gaben zwar Ruhe, ließen sich aber auf keinerlei Verträge mit Arkon und
Terra ein.
Sowohl Rhodan als auch Atlan wußten, daß diese Situation unbefriedigend war. Aber irgendwann
würden auch die Akonen einsehen müssen, daß sie sich auf Dauer nicht mehr isolieren konnten.
Trotzdem war Atlan mehr oder weniger ein Imperator ohne Macht, obwohl Rhodan alles nur
Erdenkliche unternahm, um die Stellung seines Freundes zu festigen. Der Arkonide gab jedoch
seinem terranischen Freund oft genug zu verstehen, daß er sich mehr oder weniger als eine
Scheinfigur fühlte.
Natürlich konnte Rhodan nicht seine ganze Kraft darauf verwenden, Atlan zu unterstützen, denn
er hatte genug Sorgen im eigenen Lager. Da waren die Unsichtbaren wieder aufgetaucht und jenes
seltsame Fragmentschiff, das die Station BOB-XXI vernichtet hatte. Für den Administrator war das
der Anlaß gewesen, an den Grenzen der Galaxis zahlreiche Schiffe zu stationieren, mit der
Aufgabe, dieses Gebiet unter ständiger Kontrolle zu halten. Bisher hatte es jedoch keine Hinweise
für ein neuerliches Auftauchen des Fragmentschiffs gegeben.
So sah das Jahr 2112 die Erde in einer schon oft erlebten Situation. Im All waren neue Gegner
aufgetaucht, über deren Stärke man noch nichts Näheres wußte, die aber durchaus in der Lage sein
konnten, der Menschheit empfindliche Schläge zu versetzen.
Perry Rhodan selbst hielt sich am 29. Mai dieses Jahres an Bord der THEODERICH auf, die am
Rand des Kugelsternhaufens M-13 patrouillierte. Die Geschicke auf der Erde wurden von fähigen
Männern geleitet, die Rhodan über den geringsten Zwischenfall informieren würden.
Die THEODERICH hatte innerhalb der Flotte zu den wildesten Gerüchten Anlaß gegeben. Da gab es
keine Neuerung, die man diesem Schiff nicht nachsagte. Es stimmte tatsächlich, daß es zu
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