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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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etwa eineinhalb Meter zu überwinden – gewagter Sprung.
    Vor mir flimmerte das Hochenergiefeld des Abwehrschirms. Ihn konnte ich nur dann passieren,
wenn ich den Projektor der Maschine unbrauchbar machte.
    Ich hob die Waffe an, ging ins Ziel und drückte ab. Ein Blitz zeugte von der Zerstörungskraft
meines Energiestrahls. Gleichzeitig wurde ich von einer Druckwelle aus dem Luk gewirbelt.
    Hart schlug ich auf dem Boden auf. Mit einer Rolle fing ich die Bewegung ab und spurtete zum
Schleusentor hinüber, hinter dem der Hangar mit dem Schiff lag.
    Der Robot kämpfte um sein Gleichgewicht. Er stabilisierte sich, und Sekunden später sprang
sein Notaggregat an.
    Unentwegt feuernd entfernte er sich. Halb erstickt, Gesicht und Hände von Brandblasen bedeckt,
erreichte ich das Außenschott. Mahana-Kul bemerkte mich nicht, obwohl ich mich nicht mehr
unsichtbar machen konnte.
    Ehe er sich ebenfalls zurückzog, hatte ich bereits den Hangar betreten und befand mich im
Aufstieg zum Heckraum des schlanken Bootes.
    Die Abgasöffnungen der Überdruckventile gewährten mir einen sicheren Halt. Anschließend
kletterte ich an den Druckröhren der Landebeinhydraulik nach oben, faßte dicht vor dem Luk nach
dem Geländer der ausgefahrenen Treppe und zog mich in das Schiff hinein.
    Ehe ich die zehn Meter höher liegende Zentrale erreichen konnte, verstummte draußen das
Dröhnen. Die heiße Luft schien sogar den Chefpriester in die Flucht zu jagen.
    Er kam hastig durch die Schleuse, ließ das Innentor zuklappen und stürmte die
Leichtmetalltreppe empor. Ich erwartete ihn mit angeschlagener Waffe direkt hinter der
Türfassung.
    Als sein Kopf sichtbar wurde, erkannte ich, daß der Anti seinen Energieschirm abgeschaltet
hatte. Das hatte ich für selbstverständlich gehalten. Kein vernünftiger Mann besteigt ein kleines
Raumschiff mit naturgemäß engen Räumen, ohne vorher seine Bewegungsfreiheit herzustellen.
    Mahana-Kuls nächster Schritt ließ seine Hüfte für mich sichtbar werden. Ohne ihn vorher zu
warnen, visierte ich blitzschnell den an seinem Gürtel befestigten Schutzschirmgenerator an und
schoß.
    Das Gerät zerbarst in einer blauen Stichflamme. Mahana-Kul griff haltsuchend nach oben, stieß
einen Schrei aus und stürzte die Treppe hinunter. Ich sprang mit einigen Sätzen nach vorn und
stellte mich auf den Stahlrahmen des Heckluks.
    Der Anti richtete sich stöhnend auf und schaute fassungslos in meine Richtung. Er war kaum
verletzt worden.
    Mit voller Stimmkraft schrie ich nach unten: »Mahana-Kul, ich verhafte Sie im Namen des
Imperiums! Falten Sie Ihre Hände hinter dem Nacken zusammen! Stehen Sie auf, und stellen Sie sich
mit dem Gesicht zur Wand! Ich warne Sie, die Wirkung meiner Waffe zu unterschätzen!«
    Jetzt erst entdeckte er mich.
    »Wie?« sagte er, und seine Augen weiteten sich. Er schien um seine Fassung zu kämpfen. Ich
geriet in Zorn, als der unverschämte Bursche so unvermittelt zu lachen begann, als wäre er nicht
eben erst dem Tod entgangen.
    »Aufstehen, Hände hoch!« brüllte ich und visierte seine Brust an. »Ich bin Spezialist Lemy
Danger, Major der USO und befugt, Sie festzunehmen! Ich warne Sie nochmals …«
    Mahana-Kul lachte immer noch, sprang zur Seite und griff dabei zur Waffe. Ich wartete bis zum
letzten Augenblick und drückte ab.
    Sein Körper wurde vom Glutodem meiner Thermowaffe erfaßt.
    Ultrablaues Licht umhüllte ihn. Ich dachte erst, der Schutzschirm hätte wieder zu arbeiten
begonnen. Als der seltsame Lichtschein jedoch noch intensiver wurde und ein Heulton aufklang,
erkannte ich, was ich mit meinem Schuß angerichtet hatte. Ich mußte den Zellaktivator getroffen
haben.
    Das Heulen wurde lauter. Mahana-Kul war tot, aber das Gerät erwachte zu einer Tätigkeit, die
ich mit größtem Entsetzen verfolgte.
    Der eiförmige Körper schien plötzlich in einen anderen Aggregatzustand überzugehen. Er wölbte
sich zu einer blauen Energiekugel auf und sandte dabei Strahlungen aus, daß ich mich schleunigst
in das Raumschiff zurückzog.
    Ein unsichtbarer Strom peinigte mich. Mir war, als sollte jedes Molekül einzeln aufgelöst und
die Atomgruppen aufgespalten werden.
    Schließlich erfolgte eine Detonation, die mich fast besinnungslos machte. Als sich meine Sinne
wieder klärten, war das Leuchten erloschen, und das Heulen war auch verstummt.
    Ächzend richtete ich mich auf und kroch nach vorn. Mahana-Kuls Körper war zu einem Bruchteil
seiner ehemaligen Größe

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