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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Jaycie, ihm zu zeigen,
was ihr aufgefallen war.
    Jaycie flog ihm voran. Sie glitten flach über den Boden und landeten etwa achtzig Meter von
der wartenden Gruppe entfernt. Jaycie brauchte nichts mehr zu sagen. Joel sah, was sie gemeint
hatte, und er erkannte, daß ihre Beschreibung zutraf. Die Molkexflecken sahen aus wie
Wassertropfen am Rand einer fettigen Schüssel. Bevor sie in den Boden der Schüssel hatten
hinunterfließen können, waren sie aus irgendeinem Grund erstarrt.
    Joel beugte sich nieder und betastete die Masse. Sie war so eisenhart wie an allen anderen
Orten. Nichts verriet, was das Molkex zum Fließen gebracht hatte und warum es wieder erstarrt
war. Nur eins war klar: Alles Molkex, das es früher hier gegeben hatte, war in die Schüssel
hinuntergelaufen. Es mußte dort zehn oder mehr Meter hoch stehen.
    Joel richtete sich wieder auf.
    »Das gefällt mir nicht, Jaycie«, sagte er.
    Jaycie gab keine Antwort. Joel spürte ein warnendes Gefühl in sich aufsteigen. Etwas
versuchte, ihn auf eine Gefahr aufmerksam zu machen. Die Gefahr kam aus der Schüssel, deren
Inneres er von hier aus nicht sehen konnte. Er entschloß sich, die merkwürdige Vertiefung in
geringer Höhe zu überfliegen, um einen besseren Überblick zu bekommen. Er wollte Jaycie
klarmachen, daß sie zu den anderen zurückkehren und dort auf ihn warten solle. Aber bevor er das
erste Wort über die Lippen bekam, begann der Boden zu zittern, und aus dem Loch vor ihm drang ein
eigenartiges, stöhnendes Geräusch.
    »Zurück!« schrie er.
    Jaycie war ganz bei der Sache. Noch schneller als Joel selbst schaltete sie ihre Tragschraube
auf Hochtouren und schoß in die Höhe. Joel folgte ihr. Sie trieben schräg nach oben, im Steigen
sich vom Rand der Bodenschüssel entfernend. Joel erkannte, daß in der Mitte der Senke ein neues
Gebilde aufgetaucht war. Er war sicher, daß er dort nichts als unbestimmtes Halbdunkel gesehen
hatte, als er mit Jaycie hierhergeflogen war. Das Ding sah aus wie ein Zuckerhut, der plötzlich
in die Höhe gewachsen war. Was es zwischen dem Zuckerhut und dem Rand der Senke gab, konnte Joel
nicht sehen. Aber das Glitzern und Blinken verriet ihm, daß das eigenartige Gebilde aus Molkex
bestand.
    Er wußte nicht, was das zu bedeuten hatte. Er wußte nur, daß sie sich in Gefahr befanden. Er
landete nicht, sondern schrie seinen Begleitern aus geringer Höhe zu, sie sollten ihre Schrauben
in Bewegung setzen und sich auf wenigstens hundert Meter Höhe begeben. Er war sicher, daß sie
dort oben nicht einmal der sprungkräftigste aller Schreckwürmer würde schnappen können.
    Dabei hatte er keine Ahnung, ob das, was sich da in der Schüssel bewegte, ein Schreckwurm oder
etwa ein noch viel gefährlicheres Ungeheuer war.
    Joel wartete, bis er sah, daß alle seinem Befehl gefolgt waren. Er nahm sich ein paar Sekunden
Zeit, um Joey hinten im Lager über die neue Entwicklung zu informieren.
    Er übergab Nino vorübergehend die Leitung der Gruppe und trieb dann, an seiner Schraube
hängend, langsam auf die Senke zu. Als er über den Rand hinwegschwebte, sah er, wie der Zuckerhut
sich zu bewegen begann. Wie ein Teig, unter dem die Hefe trieb, glitt er in die Höhe.
Gleichzeitig ertönte, lauter als zuvor, dasselbe stöhnende Geräusch, das Joel schon einmal gehört
hatte.
    Es schien aus der Molkexmasse zu kommen. Die Materie gab den Laut von sich, während sie sich
ausdehnte. Joel erschauderte bei der Vorstellung, wie ungeheuer groß die Kraft sein mußte, die
das Molkex bewegte – ein Material, das dem heftigsten Beschuß aus Thermo-Strahlgeschützen
standhielt.
    Er schwebte jetzt über dem Zentrum der Schüssel. Der Zuckerhut war immer noch in Bewegung.
Seine Spitze war längst über den Rand der Senke hinausgewachsen. Joel überlegte sich, ob er auf
größere Höhe gehen sollte. Es war durchaus möglich, daß das seltsame Gebilde mit einem Ruck zu
ihm heraufwuchs. Hundert Meter waren für einen Werkstoff wie Molkex und die Kraft, die unter ihm
arbeitete, eine Kleinigkeit. Er hatte noch keinen Entschluß gefaßt, da riß der Zuckerhut unter
ihm mit einem dröhnenden Knall auf.
    Faustgroße Geschosse aus Molkex pfiffen und fauchten an Joel vorbei. Ein paar Sekunden lang
war er damit beschäftigt, den Kopf mit beiden Armen zu schützen. Als die Geräusche nachließen und
er wieder freien Ausblick hatte, sah er etwas, was ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    Der Spalt quer über dem Gipfel

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