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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatten. Wir waren nicht in Vergessenheit geraten.
    »Und Ihr Antrieb, Captain? Dürfte er nicht lebensgefährlich sein?«
    »Das werden wir bald wissen, Sir. Für die Überwasserfahrt verwenden wir urzeitliche
Verbrennungskraftmaschinen. Das sind Kolbentriebwerke nach dem sogenannten Dieselverfahren.«
    »Ich habe davon gehört. Sind die Maschinen luftatmend?«
    »Ja, leider. Unter Wasser sind sie nicht zu gebrauchen. Dort verwenden wir entweder
batteriegespeiste Elektromotoren oder ein damals epochemachendes H₂O₂-Triebwerk, das von einem
Techniker namens Walter erstmals konstruiert wurde. Der Aktionsradius mit dieser Maschine ist
klein.«
    »H₂O₂-Triebwerk? Sie meinen Wasserstoffsuperoxyd? Ist das in hoher Konzentration nicht ein
gefährlicher Stoff?«
    »Man kann ihn bis zu einer Reinheit von 85 Prozent gut beherrschen. Wir verwenden das heiße
Verfahren. Das Wasserstoffsuperoxyd wird durch einen Katalysator in Wasser und Sauerstoff
zersetzt. Mit Hilfe des Sauerstoffs kann ein hochaktiver chemischer Brennstoff verbrannt werden.
Die Druckgase treiben eine Turbine an, die mit der Schraubenwelle gekuppelt ist. Die Sache ist
etwas kompliziert, Sir, aber die Vorfahren kannten es nicht besser. Wir wollten unter allen
Umständen eine hochenergetische Anlage vermeiden, also auch moderne Laderbänke.«
    Ich ließ mich in den Maschinenraum tragen. Staunend stand ich vor den ungefügen Klötzen der
sogenannten Dieselmotoren, die man aus einem Museum herausgeholt und wieder betriebsklar gemacht
hatte. Die Techniker sollten vor den unmöglichsten Problemen gestanden haben. Solche Motoren
liefen noch nicht einmal mit einer nur halbatomaren Plasmaemulsion. Eine Maschine war explodiert.
Anschließend hatte man Atlan und Perry Rhodan gerufen. Sie wußten noch, wie Ungetüme dieser Art
arbeiteten.
    Ich entfernte mich äußerst behutsam aus der Nähe der gefährlichen Geräte, die aber den
ungeheuren Vorteil besaßen, von keiner Energieortung erkannt zu werden. Es erfolgte lediglich ein
rein molekularer Gasabbrand.
    Das H₂O₂-Triebwerk war mir schon etwas sympathischer. Es konnte ebenfalls nicht angepeilt
werden. Es stammte wie die Diesel aus einem Museum. Nur das Boot hatte man neu erbauen
müssen.
    Ich gab Captain Isata den Kurs an und bereitete mich auf das Kommende vor. Im Grund genommen
war ich glücklich. Die großen Laderäume des U-Bootes enthielten Ausrüstungsgegenstände in Hülle
und Fülle. Es war nichts vergessen worden.
    Außerdem – und das war wichtig! – besaßen wir nun einen supermodernen terranischen
Materietransmitter, dessen Energiestation wegen der Ortungsgefahr allerdings erst dann anlaufen
durfte, wenn es nichts mehr zu verlieren gab.
    Isata verschwand im Maschinenraum. Er konnte mit den geheimnisvollen Aggregaten der Vorfahren
gut umgehen.
    »Er wird doch nicht die Diesel benutzen?« fragte ich.
    Professor Ohntorf, ein führender Hyperphysiker des Imperiums, sah beunruhigt zu dem
Maschinenschott hinüber.
    »Ich glaube nicht. Wir müssen ja wohl unter Wasser fahren. Diese Maschinen sind leider nicht
so ungefährlich wie ein Fusionsreaktor. Beim ersten Probelauf flog ein Einlaßventil heraus.
Anschließend brach eine Nockenwelle. Ich fühle mich in der Nähe dieser urweltlichen Monster nicht
sehr wohl.«
    Ich nickte dem relativ kleinen Terraner verständnisvoll zu. Ein Brausen erschütterte das Boot.
Erschreckt klammerte ich mich fest.
    Es waren nur einundfünfzig Männer an Bord der NAUTILUS, wie man das Spezialboot nach einem
alten Vorbild genannt hatte.
    Rhodan hatte seine besten Wissenschaftler und Techniker geschickt, damit das Molkexproblem
gelöst werden konnte.
    Nun aber, beim Anlaufen der eigentümlichen Gasturbine, wurden wir blaß. Es bestand erhöhte
Explosionsgefahr! Wie sicher konnte man sich dagegen an Bord eines überlichtschnellen
Großraumschiffes fühlen.
    Die Steuerpositronik brachte das Boot in Fahrt. In knapp tausend Metern Tiefe strebten wir mit
einer Geschwindigkeit von zwanzig ›Knoten‹ auf unser Ziel zu.
    Isata kam verschwitzt aus dem Turbinenraum zurück. Er klopfte dreimal gegen den Stahlrahmen
des Schotts und murmelte einige Worte, die wie eine heidnische Beschwörungsformel klangen.
    »Geht es?« erkundigte ich mich angespannt.
    »Noch«, sagte er mit Grabesstimme. »Wenn das Ding nicht explodiert, werden wir wohl ankommen.
Haben Sie ein Unterwasserversteck gefunden?«
    »Ja. Es handelt sich um eine natürliche Höhle. Sie

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