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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einer genau dosierten Flüssigkeit. Kommt es zu Abweichungen in der Dosierung oder im
Mischungsverhältnis, reagiert das Molkex völlig anders. Ich habe nämlich beobachten können, wie
sich einige Blues bemühten, die davongeflogenen Fladen wieder geschmeidig zu machen. Sie
versuchten es mit der ätzenden Substanz. Das einmal wieder stabil gewordene Material sprach aber
nicht mehr darauf an. Das bedeutet, daß wir noch lange keine Vernichtungswaffe gegen die
Molkexpanzer besitzen, wenn es uns gelingt, die Berieselungsflüssigkeit zu analysieren. Die
Panzerhüllen der Blues-Raumschiffe bestehen nämlich aus bearbeitetem Molkex, das
demzufolge ebensowenig auf den blauen Stoff ansprechen wird wie die davongeflogenen Fladen in der
Fabrikhalle. Sie müssen unsere Schwierigkeiten richtig einschätzen. Sie haben alle Möglichkeiten
zum Experimentieren; aber sie dürfen nicht glauben, der Erfolg würde Ihnen in den Schoß
fallen.«
    Ich blickte die Männer der Reihe nach an. Redgers, der Biophysiker, schien durch mich
hindurchzusehen. Ohntorf benagte seine Unterlippe mit den Zähnen, und der Chemiker Arando hatte
überlegend die Augen geschlossen.
    Ich wußte, daß Rhodan Männer geschickt hatte, die zu den klügsten Köpfen des Imperiums
zählten. Diese Wissenschaftler waren den Soldaten der LUVINNO grenzenlos überlegen. Sie dachten
in ganz anderen Bahnen, besaßen mehr Phantasie und vor allem ein Fachwissen, das die Blues an den
Rand des Abgrundes bringen konnte.
    Diese Experten machten auch nicht viele Worte. Sie zogen sich zurück.
    Während dieser Zeit ließ ich mir von Captain Isata erklären, was in den vergangenen drei
Monaten geschehen war.
    So erfuhr ich, daß die Schreckwürmer von dem Geheimabkommen mit den Terranern inzwischen
Gebrauch gemacht hatten. Während wir auf Gatas warteten, hatten die Terraner drei zur Eiablage
reife Schreckwürmer auf drei unbewohnte Planeten gebracht. Es handelte sich dabei um Welten in
einer Sonnenballung, die man nach ihrem Entdecker ›Hieße-Ballung‹ nannte. Allerdings stellte sich
heraus, daß diese Aktion den Blues nicht verborgen geblieben war. Einige Molkexraumer hatten die
terranischen Schiffe beobachtet, als sie die Schreckwürmer an Bord nahmen. Unklar war, ob die
Blues aber auch wußten, wohin die Schreckwürmer transportiert worden waren.
    Jedenfalls wußten die Blues nun von der Zusammenarbeit zwischen Menschen und Schreckwürmern,
falls sie das nicht schon ohnehin durch die Verhöre der Gefangenen herausbekommen hatten. Bis zur
Stunde verhielten sie sich dennoch abwartend und verzichteten auf Strafaktionen gegen die
Schreckwürmer. Möglicherweise rechneten sie darauf, ihre Gunst früher oder später doch wieder
zurückzugewinnen. Viel wahrscheinlicher war hingegen, daß sie nun ihre ganze Schlagkraft gegen
das Vereinte Imperium einzusetzen gedachten und entsprechende Aktionen planten.
    »Es dürfte von unseren Forschungsergebnissen abhängen, ob die Molkexraumer der Blues jemals zu
schlagen sind oder nicht«, erklärte Isata abschließend. »Sir – wenn wir versagen, geht das
Imperium unter! Die Blues haben schlechte Waffen. Das wissen Sie. Dafür ist aber dieses Volk mit
Nachwuchs und Raumschiffen so reich gesegnet, daß es uns trotz seiner minderwertigen Waffen
überrennen wird. Die Völker des Imperiums haben keine Chance, wenn es uns nicht gelingt, ein
Mittel gegen die bisher unzerstörbaren Panzerumhüllungen zu finden. Das ist die Situation,
Sir.«
    Die Wissenschaftler hatten sich in einem kleinen Konferenzraum versammelt, in dem auch die
Schaltanlagen des bordeigenen Positrongehirns eingebaut waren.
    Als ich eintrat und auf einen Tisch kletterte, wurde heftig diskutiert. Der Biochemiker sprach
mich sofort an.
    »Herr Major – Sie sagten, die programmwidrige Explosion sei auf eine fehlerhafte
Zusammensetzung der Berieselungssubstanz zurückzuführen?«
    »Das nehmen wir an, Professor.«
    »Stufen Sie es als Tatsache ein. Es gibt keine andere Möglichkeit. Das Robotgehirn hat unsere
Hypothese mit hundertprozentiger Sicherheit bestätigt. Der Molkexrohstoff reagierte unerwünscht,
weil das Mischungsverhältnis nicht stimmte. Als die Blues versuchten, das Material wieder
flexibel zu machen – verwendeten sie dabei das richtige Mischungsverhältnis, oder nahmen die
Reste jener Flüssigkeit, durch die der Rohstoff wallte, explodierte und gegen die Wände
trieb?«
    Ich fühlte mich plötzlich nicht mehr wohl.

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