Silberband 021 - Strasse nach Andromeda
erweisen?
»Nun, kleiner Barbar, sinnst du über die ›Meister der Insel‹ nach? Glaubst du daran, daß wir
das Rätsel lösen können? Sieht es nicht vielmehr so aus, als wäre der lange Weg schon hier zu
Ende?«
Rhodan wollte Atlan antworten, aber da kam Sedenkos harte Stimme dazwischen.
»Heftiges Feuergefecht in Nordnordost, Sir. Offenbar kämpft dort unten ein Landekommando gegen
feindliche Roboter.«
Schweigend betrachtete Rhodan die Ortungsauswertungen. Demnach hatte dort unten eine Korvette
Roboter ausgeschleust, um eine weitere Ruinenstadt zu untersuchen. Die Roboter stießen auf
heftigen Widerstand, und die Geschütze des Beibootes waren dabei, sich auf den Gegner
einzuschießen. Ganz offensichtlich würden die Leute dort allein fertig werden.
»Kurs wird unverändert fortgesetzt!« entschied Rhodan.
Aber im selben Augenblick schloß er geblendet die Augen.
Wie ein blauweißer, orangerot geäderter Ball leuchtete links unter ihnen der Schutzschirm des
anderen Beibootes auf.
»Leichte Raketen mit Fusionssprengkopf«, registrierte Sedenko laut. »Bodengeschosse. Jetzt
greifen zwei weitere Raketenbatterien ein. Ziel erkannt. Soll ich das Feuer eröffnen lassen?«
»Feuer frei auf erkanntes Ziel!« befahl Rhodan.
Gespannt beobachtete er die sich soeben vom Boden lösende Korvette, die bis jetzt noch keinen
Schuß auf die Raketenstellungen abgegeben hatte. Wahrscheinlich konnte sie von dort unten nicht
genügend gut orten, denn jetzt lösten sich die ersten Energiebahnen von ihr. Im gleichen
Augenblick schlugen aber auch die Salven der C-8 in den feindlichen Stellungen ein.
Eine halbe Minute nach dem Raketenangriff war der Kampf vorüber.
Rhodan nahm Verbindung mit dem Kommandanten des anderen Beibootes auf.
»Redhorse, Sie …?« sagte er erstaunt.
Die blauschwarzen Haare hingen dem Captain wirr in die Stirn.
»Jawohl, Sir. Meine Aufklärungssonden sind in diesem Gebiet verschwunden.«
»Nun, jetzt wissen Sie warum«, lächelte Rhodan. »Verluste?«
»Sämtliche Kampfroboter der C-7, Sir«, erwiderte Redhorse mit säuerlichem Gesicht.
Wahrscheinlich war ihm jetzt eingefallen, daß ausgerechnet er es war, der immer wieder Verluste
melden mußte.
»Roboter können wir verschmerzen«, beruhigte Rhodan ihn. Etwas anderes machte ihm Sorge.
»Neuer Befehl für Sie: Kümmern Sie sich darum, wo Icho Tolot steckt. Er ist nur mit einem Shift
losgeflogen, und gegen Fusionsraketen dürfte auch sein Metabolismus wehrlos sein.«
»Ich mache mir wirklich Sorgen um deinen speziellen Freund«, sagte er ernst, nachdem er
abgeschaltet hatte.
Atlan schien den leisen Spott zu überhören.
»Ich auch, Barbar. Du magst mich als Pessimisten betrachten oder nicht, Perry, aber ich habe
so das Gefühl, als würden wir bald wieder ausschließlich auf Tolots Metabolismus angewiesen
sein.«
»Im Gegenteil!« Rhodan behielt den Frontbildschirm im Auge. »Ich halte dich fast für einen
Optimisten.«
Ein rhythmisches Signal ertönte vom Kommandopult her. Perry Rhodan stand im nächsten
Augenblick neben Sedenko, der den einlaufenden Kodespruch nur kurz abhörte.
»Notruf von der C-12. Ein Fesselfeld zieht sie zur Oberfläche hinab. Gleichzeitig eröffnen
schwere Raketenbatterien das Feuer. Der Schutzschirm wird überlastet.«
»Position anfordern!« sagte Rhodan entschlossen. »Sofort entsprechende Kursänderung
vornehmen!« Er wandte sich an den Funker. »Haben Sie Oberst Rudo?«
Der Funker reichte ihm das an einem Spiralarm befestigte schwenkbare Mikrophon.
»Oberst Rudo …!«
Rhodan griff zu.
»Hier Rhodan! Blitzstart durchführen. Mit den notwendigen Mitteln die C-12 unterstützen. Sie
haben ja den Notruf ebenfalls empfangen …?«
»CREST II startet bereits. Wir kommen!«
»Vielen Dank. Wer kommandiert die C-12?«
»Captain Henderson.«
Rhodan gab das Mikrophon an den Funker zurück. Er schien etwas erleichtert.
»Nun, Henderson wird sich schon halten!«
In diesem Augenblick durchlief ein heftiger Ruck die C-8. Rhodan stürzte gegen den
Kommandantensessel, klammerte sich mit einer Hand fest und konnte gerade noch zugreifen, um Atlan
vor einem Sturz gegen eine hervorstehende Hebelserie abzuhalten.
»Das Fesselfeld, Sir!« schrie Sedenko.
»Kein Widerstand!« schrie Rhodan zurück. Er mußte schreien, denn die Maschinen der C-8 liefen
auf Hochtouren, um dem Fesselfeld zu entkommen. Sedenko schaltete sie mit dem Nothebel ab.
»Wir lassen uns heranziehen«, erläuterte
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