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Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt

Titel: Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kilometer zurückgelegt, als es geschah. Rhodan verspürte eine
plötzliche Müdigkeit. Wie Schleier legte es sich vor seine Augen, und seine Knie zitterten, als
könnten sie die Last seines Körpers nicht mehr tragen. Sie knickten ein.
    Noch während er zu Boden sank, erkannte er, daß es ihm nicht allein so ging. Atlan war im
Sessel in sich zusammengesackt.
    Tot war er nicht, das wußte Rhodan plötzlich. Für einen Augenblick spürte er, wie die Haß- und
Rachegefühle des Bären auf seiner Schulter in Angst und Panik umschlugen, dann kehrte der Haß
zurück.
    Narkosestrahler!
    Nur mit übermenschlicher Anstrengung blieb Rhodan wach. Er wehrte sich mit aller Kraft gegen
die Beeinflussung von außen, und da er die Ursache kannte, schaffte er es für eine gewisse Zeit.
Er verstärkte seinen Hypnoblock und vermochte sogar, die Gefühlsempfindungen des gelben Bären
auszuschalten. Plötzlich wunderte er sich, warum er das nicht schon früher getan hatte. Und er
erkannte auch mit einem Schlag das Verhängnis, in das die CREST hineingeflogen wäre.
    Und die Narkosestrahler. Das konnte nur bedeuten – die Korvette!
    Da die gesamte Besatzung einschließlich Leutnant Orson nicht mehr in der C-3 war, mußte das
Schiff von anderen gesteuert werden.
    Rhodan spürte, wie die CREST durchsackte und stürzte. Im Fallen mußte Oberst Rudo die
Kontrollen berührt haben.
    Rhodan versuchte sich zu erheben, aber auf die Dauer war es ihm unmöglich, die Narkosestrahlen
abzuwehren. Langsam drangen sie bis zu seinem Bewußtseinszentrum vor und setzten es außer
Gefecht. Aber mit einem letzten Aufflackern seiner Willenskraft öffnete Rhodan noch einmal seine
Augen, und da sah er etwas, das alle seine Fragen beantwortete.
    In der Kommandozentrale materialisierte eine kleine Gestalt.
    Gucky! Er trug den Kampfanzug mit eingeschaltetem Energieschutzschirm.
    Der Mausbiber sprang zu den Kontrollen der CREST und schob den Fahrthebel in die ursprüngliche
Haltestellung – und dann ein Stück weiter.
    Das Schiff reagierte sofort und begann langsam wieder zu steigen. Auf den Bildschirmen sackte
die gelbe Etage nach unten. Dann verschob sie sich, als Gucky die Flugrichtung änderte und die
CREST schließlich anhielt.
    Rhodan wollte sich aufrichten, aber genau in diesem Augenblick verlor er das Bewußtsein.
    Er sah nicht mehr, wie Gucky wieder entmaterialisierte und verschwand.
    Es bereitete Tolot und Kasom keine Schwierigkeiten, der CREST II in geringer
Entfernung zu folgen. Als sie die günstigste Schußposition erreicht hatten, löste der Ertruser
alle Narkosegeschütze der C-3 aus.
    Unsichtbare Strahlen durchdrangen die Schiffshülle und setzten innerhalb weniger Minuten die
gesamte Besatzung außer Gefecht.
    Doch dann kam es zu einem unerwarteten Zwischenfall. Der langsame Horizontalflug der CREST II
wurde jäh gestoppt, und das terranische Flaggschiff begann mit zunehmender Geschwindigkeit dem
Boden entgegenzustürzen.
    »Verdammt!« rief Tolot bestürzt aus. »Jemand muß im Fallen an die Kontrollen gekommen sein.
Schnell, Gucky, sonst gibt es ein Unglück.«
    Als Gucky kurz darauf wieder in die C-3 zurückkehrte, stand die CREST ruhig und bewegungslos
gute zehn Kilometer über dem Boden der Gelb-Etage – und damit außerhalb der Reichweite der
dort unten befindlichen Scheintöter.
    »Da sieht es vielleicht drin aus«, berichtete der Mausbiber und schüttelte sich. »Überall
liegen die Herren Terraner auf dem Boden herum, als hätten sie nichts anderes zu tun. Und die
Hypnos haben einen furchtbaren Schrecken bekommen. Sie bemühen sich um ihre Denker und versuchen,
sie wieder zum Leben zu erwecken. Ich freue mich schon jetzt auf die dummen Gesichter später,
wenn die Herrschaften wach werden und ihre kleinen Freunde vermissen. Aber erst müssen wir die
los sein.«
    Hajo Kuli sah seine große Stunde gekommen. Natürlich schlummerte auch in ihm der
tiefverwurzelte Haß gegen die Oberen, aber er hatte erkannt, daß es den Scheintotem nie
gelingen würde, die Fremden auf Dauer unter ihre Gefühlsausstrahlung zu zwingen. Irgendwann würde
der Zeitpunkt kommen, wo dies zu einer Katastrophe für alle führen würde. Deshalb wollte er den
Fremden helfen, sich vom Einfluß seiner Gefährten zu lösen. Er unterbreitete Gucky telepathisch
seine Absicht.
    »Wie willst du deine Gefährten davon überzeugen, von uns abzulassen?« fragte Gucky laut.
»Deine Freunde besitzen nicht annähernd deine Intelligenz. Sie

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