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Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt

Titel: Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Rhodan hoffte jedoch auf die Intelligenz des Steuerplasmas. Wahrscheinlich würden die
Kommandogehirne ihre beiden Versorger abdrehen lassen, sobald alle Einzelheiten ermittelt
waren.
    Horror stand als leuchtende Scheibe auf den Bildschirmen der Normerfassung. Im Verhältnis zu
der großen Entfernung war die Restfahrt der CREST so gering, daß mit einer schnellen Umkreisung
des Planeten nicht gerechnet werden konnte.
    Rhodan rief die Ortungszentrale und fragte: »Können Sie die beiden Posbis erkennen?«
    »Undeutlich«, erhielt er zur Antwort. »Sie stehen kaum hundertfünfzig Kilometer über der
Oberfläche.«
    »Leichtsinn«, rief Rudo aufgebracht. »Da drüben hat man wohl vergessen, daß wir auf die
Vorräte angewiesen sind? Wenn sie in eine Salve hineinfliegen, sind sie erledigt.«
    »Woher sollte diese Salve wohl kommen?« erkundigte sich Rhodan. »Aus den beiden
Polkraftwerken?«
    Der Epsaler schwieg. Auch das war eine Frage, auf die man keine Antwort fand.
    Rhodan widmete sich den Ausschnittsvergrößerungen der Bildschirme, die eine exakte
Oberflächendarstellung des Planeten lieferten. Er rief sich die Auswertungsergebnisse der
Beobachtungssonden in Erinnerung und verglich sie mit den nun sichtbaren Bildern. Sie stimmten
überein.
    Die Oberfläche Horrors war völlig eben und wurde nur hier und da von einem Wasserrinnsal
durchzogen. Die höchste Bodenerhebung betrug zwölf Meter, sonst herrschte eine nahezu brettflache
Prärielandschaft vor, die keinerlei Anzeichen von Leben aufwies.
    »Öde und leer«, sagte Cart Rudo. »Die durchschnittlichen Dünenkämme ragen höchstens bis zu
sechs Meter empor. Ich habe noch nie eine so gleichmäßig geformte Welt gesehen.«
    »Ich weiß nicht recht, was ich davon halten soll«, erklärte Rhodan nachdenklich. »Ist das, was
wir da sehen, tatsächlich die Realität, oder werden wir durch Tarnschirme genauso genarrt, wie es
bereits im Twin-System geschehen ist? Auch die Polstationen waren beziehungsweise sind durch
Tarnfelder abgeschirmt.« Er schüttelte den Kopf. »Es ist da noch etwas anderes, das mich stutzig
macht, Oberst. Auf der Oberfläche dieser Welt lebte vor einigen Jahrtausenden ein Volk, das für
die Verwüstungen in der dritten Etage verantwortlich war. Diese Oberen, wie sie von den
Scheintötern genannt wurden, müßten doch noch irgendwo existieren. Selbst wenn sie schon seit
langem ausgestorben sein sollten, müßten sich Spuren ihrer Zivilisation finden lassen. Doch hier
gibt es nichts, was darauf hinweist.«
    Rhodan erinnerte sich an die Diskussionen, die aufgeflammt waren, nachdem die
Beobachtungssonden zum ersten Mal Details von der Oberfläche Horrors gemeldet hatten.
    Als die CREST die oberste Planetenschale durchstieß, war keine Gelegenheit gewesen, sich um
diese näher zu kümmern. Man hatte den künstlich geschaffenen Durchbruch mit rasender
Geschwindigkeit verlassen und war, ohne sich weiter um Horror zu kümmern, sofort in den Raum
vorgestoßen. Unmittelbar darauf war der Kontakt zur ANDROTEST I zustande gekommen, und das
Flaggschiff war in den Linearraum gegangen.
    Rhodan unterbrach seine Überlegungen und wollte gerade nach Gucky und Gecko rufen lassen, als
sich die Ortungszentrale wieder meldete.
    »Posbiraumer drehen ab, nehmen Fahrt auf!« rief Notami erregt. »Sie kommen verteufelt nahe an
der polaren Energiesäule vorbei. Sind die verrückt geworden?«
    »Wieso? Das ist eine friedliche Welt«, meinte Brent Huise sarkastisch. Er neigte sich in
seinem Sessel vor, um besser sehen zu können. Der Erste Offizier lachte.
    Er lachte auch noch, als der Überfall erfolgte – nur mit dem Unterschied, daß die Töne
nicht mehr herzhaft klangen, sondern gequält.
    Es kam plötzlich – urplötzlich! Niemand hatte etwas geahnt, niemand hatte etwas geortet,
und niemand hatte etwas gesehen.
    Auf Horror hatte sich nichts verändert, und die flammende Energiesäule stach nach wie vor in
den Raum empor.
    Nirgends war ein Raumschiff aufgetaucht, und nirgends hatten sich die getarnten Kuppeltürme
eines kosmischen Abwehrforts geöffnet.
    Die CREST II stand immer noch allein im Raum. Ihre Schutzschirme ragten weit in die Schwärze
hinaus, und die flimmernden Kraftfeldmündungen der verschiedenartigen Geschütze waren auf die
vier Bauwerke am Nordpol der Hohlwelt gerichtet.
    Trotzdem brach das Unheil über zweitausend Menschen herein. Es war, als hätte sich im
Bruchteil einer Sekunde eine Falltür geöffnet, aus der

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