Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt

Titel: Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Materialortung
sprach nicht an. Ich war darüber sehr froh. Wenn die CREST abgeschossen worden wäre, wären
bestimmt einige Bruchstücke übriggeblieben. Ein Raumer der terranischen IMPERIUMS-Klasse war nur
dann restlos zu atomisieren, wenn es gelang, innerhalb seiner Energiefeldhülle eine schwere
Kernexplosion herbeizuführen. Das war bei einem Schiff vom Range der CREST so gut wie
unmöglich.
    Unmöglich …? sprach mich mein Extrahirn mit gewohnter Sachlichkeit an. Woher
willst du wissen, womit sie angegriffen wurde?
    »Fliegen Sie weiter auf den Planeten zu«, wies ich Shenon an. »Machen Sie das Impulsgeschütz
feuerklar.«
    »Schon längst geschehen – Sie haben keinen Säugling an Bord genommen«, entgegnete der
Terraner aggressiv.
    Ich verzichtete auf eine Antwort.
    Icho Tolot begann wieder zu singen. Ich erschauerte. Sein ungeheurer Körper schien von innen
heraus aufgepumpt zu werden. Wahrscheinlich begann er soeben mit einer molekularen Verdichtung
seiner wandlungsfähigen Zellverbände.
    Nach einer Minute schwieg er. Ich tippte ihn mit dem Finger an. Die schwarze Haut seiner Hände
fühlte sich an wie kalter Terkonitstahl.
    Ich wendete mich von Tolot ab. Wahrscheinlich rechnete er mit einem Angriff. Er wollte
gerüstet sein. Wenn wir alle unser Leben lassen mußten – Icho Tolot würde aktiv bleiben.
Wehe dem Gegner, der dieser lebenden Kampfmaschine über den Weg lief.
    Die CREST meldete sich noch immer nicht. Horror war nun schon so nahe, daß Shenon das
Bremsmanöver einleitete. Unsere Ortung tastete den Raum und die Oberfläche ab.
    Zweitausend Kilometer über Horror schwenkten wir auf eine Kreisbahn ein. Da bemerkten wir
endlich die Zerstörungen am Nordpol. Es sah verheerend aus. Von der Polkuppe war nichts mehr
da.
    »Das war die CREST«, behauptete Shenon. »Wenn da unten etwas gestanden hat, so ist es
atomisiert worden.«
    Wir umkreisten Horror mit hoher Fahrt. Über dem Südpol angekommen, orteten wir die
Streustrahlung einer stationären Kraftstation. Auf den Bildschirmen erschienen vier gigantische
Turmbauten.
    Ohne ein Wort zu verlieren, hieb ich auf den Stufenschalter des Triebwerks und zwang die
Space-Jet mit höchster Beschleunigung in den Raum zurück.
    Shenon schaute mich skeptisch an.
    »Warum das, Sir?«
    »Warum? Sie können sich wohl nicht vorstellen, was Rhodan am Nordpol angegriffen hat,
wie?«
    Der Sergeant erblaßte.
    »Sie – Sie meinen, es hätte dort eine gleichartige Anlage gegeben?«
    »Genau das! Erinnern Sie sich an den Stollen, der Horror von Pol zu Pol durchzieht? Wenn über
seinem südlichen Ende eine solche Station steht, dann hat es im Norden auch eine gegeben. Jede
hat oder hatte die Aufgabe, die Schachtmündung abzusichern, oder das Transportgut auf Zielkurs zu
bringen.«
    »Ich pflichte Ihnen bei«, meldete sich Tolot plötzlich. Er hatte die Verdichtung seiner Zellen
wieder aufgehoben. »Die Erklärung ist durchaus einleuchtend. Hüten Sie sich, der Südpolstation zu
nahe zu kommen. Halten Sie sich nur über der nördlichen Halbkugel auf. Dort scheint keine Gefahr
mehr zu drohen. Die CREST hat dafür gesorgt, daß die dortigen Energieaggregate vernichtet wurden.
Haben Sie immer noch keine Antwort auf Ihre Funkanrufe erhalten?«
    Ich schüttelte den Kopf. Miko fing die davonrasende Maschine mit einem riskanten Bremsmanöver
ab und steuerte sie wieder auf den Planeten zu.
    Als wir abermals über dem zerstörten Nordpol angekommen waren, begannen wir mit einer
planmäßigen Umkreisung der Oberfläche.
    Die Ortung arbeitete ununterbrochen. Wir setzten alles ein, was die kleine Space-Jet an Bord
hatte.
    Die Energietaster schwiegen. Die Masseortung zeigte auch nichts an. Der Hyperfunk brachte nur
Störungen.
    Nie hatte ich eine Welt gesehen, die derart wüst und leer war wie Horror. Das Gelände war so
glatt wie ein Tennisplatz. Die winzigen Bodenerhebungen, die hier und da angemessen wurden, waren
völlig unbedeutend.

15.
    Rhodan richtete sich von seinem Konturlager auf, streifte den Ärmel der Uniform
über den Arm, schaute unmutig auf die Injektionsspritze des Medo-Robots und schüttelte sich.
    Melbar Kasom saß auf dem Boden neben dem Lager, auf dem Mory ruhte. Sie war noch
besinnungslos. Die anderen Männer gaben nach und nach Lebenszeichen von sich.
    Rhodan sah sich um. Die Bildschirme hatten sich verdunkelt. Die Maschinen schwiegen. Über der
CREST lag ein tödliches Schweigen. Tödlich …?
    Perry stand auf und

Weitere Kostenlose Bücher