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Silberband 023 - Die Maahks

Titel: Silberband 023 - Die Maahks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ankunft auf diesem Irrsinnsplaneten erreicht haben, waren nur
unbedeutende Nadelstiche in der Haut eines Riesen. Dennoch bewundere ich deine Männer. Obwohl es
mit ihrer psychologischen Verfassung nicht gerade zum besten bestellt ist, sind nirgends
Anzeichen einer Panik festzustellen. Es ist, als ob jeder nur darauf wartet, daß das letzte
Kapitel unserer Irrfahrt abgeschlossen wird. Niemand verflucht den näherkommenden Tod.«
    »Vielleicht sieht die Besatzung ihn als Erlösung an«, erwiderte Rhodan nachdenklich. »Es ist
für niemanden erstrebenswert, als Mikromensch zu leben und seine ganze Hoffnung auf eine
ungewisse Rettung zu setzen.«
    Ich brachte es fertig, trotz der ausweglosen Situation zu lächeln. Ein seltsames Gefühl der
Ruhe überkam mich. Und diese Ruhe schien auf die gesamte Zentralbesatzung überzugreifen. Sollte
mein mehr als zehntausendjähriges Leben hier abrupt enden? Alles deutete darauf hin. Ich
hatte keine Energien mehr, gegen dieses Ende anzukämpfen.
    Die Festung war inzwischen über der CREST angelangt und hatte ihre Fahrt gestoppt. Die
Erschütterungen hatten aufgehört. Es herrschte Totenstille. Jeder war mit seinen eigenen Gedanken
beschäftigt. Angesichts des nahen Todes hatte niemand das Bedürfnis, sich anderen
mitzuteilen.
    Ich konnte nicht mehr länger über unser Schicksal nachdenken, denn in diesem Augenblick
eröffnete das über uns stehende Schiffsungetüm das Feuer.
    Vor meinen Augen schienen Feuerbälle zu grellroten Lichtfluten zu explodieren. Ich verlor
nicht das Bewußtsein.
    Mit dem letzten Rest meines bewußten Empfindens bemerkte ich, daß wir nicht mit Strahlwaffen
auf thermischer oder strukturzersetzender Basis angegriffen wurden. Dies war ein Prallschock
gewesen! Etwas war auf den Rumpf der CREST II aufgeschlagen und hatte uns durch die Aufprallwucht
zu Boden gerissen.
    Ehe ich tatsächlich besinnungslos wurde, sagte mir mein Logiksektor, wir unterlägen äußerst
starken Beharrungskräften. Weshalb das so war, konnte ich nicht mehr erfassen oder geistig
verarbeiten.

6.
    Der organische Computer in Tolots Planhirn gab einen Impuls. Er war schwach und nur
als Anregungssignal geeignet.
    Der Impuls wurde von den wenigen noch aktiven organischen Zellen des Ordinärgehirns
aufgenommen, ausgewertet und an den letzten nichtkristallisierten Nervenleiter weitergegeben,
dessen größeres Energiepotential zur Aussendung eines Sekundärimpulses von aufpeitschender Kraft
ausreichte.
    Der Metabolismus des halutischen Überriesen begann mit der Rückumwandlung zur
normalorganischen Materie.
    Kristallines Blut begann wieder zu fließen. Die Nervenzellen lösten ein Feuerwerk von
Aktivierungsbefehlen aus. Mehr und mehr Molekülgruppen traten dem Prozeß bei.
    Das Primärsignal war vor einer Millisekunde gegeben worden. Nochmals eine Zehntelsekunde
später regte sich der Haluter. Als Tolots Ordinärgehirn wieder voll arbeitsfähig war, konnte es
auch die entsprechenden Aktivierungsbefehle aussenden. Das komplizierte Planhirn benötigte volle
acht Sekunden, bis es die Arbeit wieder aufnahm.
    Für Menschen wären diese Zeitspannen unvorstellbar kurz gewesen. Haluter dachten anders
darüber.
    Icho Tolot bewegte probehalber die Glieder. Sie gehorchten ihm einwandfrei. Dann stand er auf
und spähte zu den reglosen Gestalten hinüber, die dort lagen, wo sie sich zuletzt befunden
hatten.
    Tolot hatte die sehr harten Andruckbelastungen anstandslos überstanden. Damit waren
strukturverwandelte Haluter nicht lahmzulegen. Er lachte grollend vor sich hin.
    Einer der Besinnungslosen bewegte sich plötzlich. Es war der umweltangepaßte Ertruser Melbar
Kasom, dessen Körper an eine Schwerkraft von 3,4 Gravos gewöhnt war. Das hatte zur Folge, daß
Kasoms Organismus längst nicht so gelitten hatte wie der der Normalterraner.
    Er schlug die Augen auf, blinzelte und ließ seinen Blick auf Tolots monströsem Gesicht
verweilen. Kasom glaubte, einen schwarzen Planeten mit rotfunkelnden Vulkanen zu sehen. Er
benötigte einige Augenblicke, um den Kugelkopf des Riesen zu identifizieren.
    Tolots lange Handlungsarme hoben den Ertruser auf. Als Kasom wankend auf den Beinen stand,
begann Tolot mit der Massage der wichtigen Nervenleiter in Kasoms Genick.
    Der Umweltangepaßte stöhnte. Schmerzwellen durchzuckten seinen Körper. Sie hörten jedoch so
plötzlich auf, wie sie gekommen waren. Tolot ließ die Hände sinken, die eigentlich mehr wie
Pranken wirkten.
    Melbar verlor

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