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Silberband 023 - Die Maahks

Titel: Silberband 023 - Die Maahks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Polkuppel befindliche Bildübertragungskamera lieferte uns exakte Bilder. Das, was jeder von uns
seit langem befürchtet hatte, war nun eingetreten. Die Festung begann sich um die CREST zu
kümmern.
    Wie gelähmt blickte ich auf das sich uns nähernde Ungetüm. Meine Gedanken überschlugen sich,
ohne daß ich dazu in der Lage gewesen wäre, irgend etwas zu unternehmen. Wir hatten keine Chance,
dem Unheil zu entkommen.
    Vor knapp sechs Stunden waren die letzten Besatzungsmitglieder der zerstörten ANDROTEST II mit
Hilfe der Oldtimer zur CREST gebracht worden. Anschließend war die Mannschaft des Flaggschiffs
über die Vorgänge in der Galaxis und im Twin-System unterrichtet worden. Danach hatte sich die
ANDROTEST-Crew zurückgezogen, um sich von den Strapazen zu erholen. An Bord waren heftige
Diskussionen über die ungewisse Zukunft der CREST aufgeflammt. Obwohl jedermann insgeheim damit
rechnete, daß der Angriff der ANDROTEST II auf die Südpolstation nicht ohne Folgen bleiben würde,
hatten wir nahezu krampfhaft die Gedanken an das unausweichliche Schicksal verdrängt. Nur Tolot
und mein Extrasinn hatten weiter gewarnt und die sofortige Evakuierung der CREST verlangt.
    Vor zwei Stunden schließlich hatten wir damit begonnen, den Evakuierungsplan in die Tat
umzusetzen. Die uns noch verbliebenen neun Oldtimer wurden startklar gemacht und mit dem
notwendigen Proviant und Gebrauchsgegenständen aller Art beladen. Doch die nunmehrige Entwicklung
machte alle unsere Pläne – die ohnedies mehr einer Verzweiflungsaktion geglichen
hatten – zunichte.
    Viel rascher als uns lieb sein konnte, war die Festung aufgetaucht und hatte die rechtzeitige
Evakuierung unmöglich gemacht. Bevor wir die Oldtimer starten konnten, würde die Festung über uns
sein und jede Aktion unsererseits vereiteln.
    Ohnmächtiger Zorn bemächtigte sich meiner. Wie durch einen Schleier sah ich die anderen
Anwesenden in der Zentrale. Neben mir stand Perry. Ich nahm den Druck seiner Hand auf meinen Arm
kaum wahr.
    »Es gibt wohl nichts, was wir jetzt tun könnten, Perry«, sagte ich leise.
    Deine fatalistische Endzeitstimmung wird am Ablauf des Geschehens auch nichts ändern, signalisierte mein Extrasinn spöttisch.
    Ich zuckte resignierend die Achseln und blickte wieder auf den Bildschirm. Die Festung war
noch näher gekommen. Sie stand nun über den nordöstlichen Berggipfeln. Die Außenkamera war nicht
mehr in der Lage, die Festung in ihrer Gesamtheit ins Bild zu bekommen. Was wir jetzt sahen,
waren lediglich Teile des fremden Schiffes.
    »Ich möchte wissen, wer dieses verdammte Ding fliegt und wie es überhaupt fliegen kann, obwohl
es wie wir dem Verkleinerungsprozeß unterworfen ist«, meldete sich der Ertruser Melbar Kasom
lautstark zu Wort.
    Zu oft hatten wir uns diese Frage bereits gestellt, ohne eine Antwort darauf gefunden zu
haben. Plötzlich erfaßte eine ungeheure Druckwelle die CREST und brachte das Schiff zum Erbeben.
Verzweifelt versuchte ich, mich auf den Beinen zu halten. Die durch die näherkommende Festung in
Bewegung geratene Lufthülle wirkte auf die miniaturisierte CREST wie ein Höllenorkan, obwohl sich
die Festung offensichtlich im Antigravflug unserem Standort näherte. Irgend jemand drückte auf
die Knöpfe der Alarmanlage. Die Sirenen heulten kurz auf und verstummten nach einigen Sekunden
wieder.
    »Wir hätten den Evakuierungsplan früher in Angriff nehmen sollen«, vernahm ich Rhodans Stimme,
als ich endlich wieder Halt fand.
    »Vergiß es, Perry«, erwiderte ich gepreßt. »Selbst wenn es uns gelungen wäre, wie glaubst du,
wären dann unsere Zukunftsaussichten gewesen?«
    Rhodan nickte wortlos. Wir wußten, daß eine Evakuierung nicht die Lösung unserer Probleme
bedeutet hätte. Mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln wären wir nicht weit gekommen. Wir
hätten uns nur unwesentlich weit entfernen können, und jedermann, der darauf aus war, die CREST
zu vernichten, hätte leichtes Spiel gehabt, auch die nähere Umgebung des Schiffes in eine
Atomhölle zu verwandeln. Abgesehen davon, daß allein die Zerstörung der CREST die Landschaft in
einem weiten Umkreis in direkte Mitleidenschaft gezogen hätte. Nein, selbst wenn es uns gelungen
wäre, das terranische Flaggschiff rechtzeitig zu verlassen, hätte dies nichts an unserer
Situation geändert.
    »Gegen diesen Gegner haben wir niemals echte Chancen besessen, Perry«, sagte ich nach einer
Weile. »Alles was wir seit unserer

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