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Silberband 023 - Die Maahks

Titel: Silberband 023 - Die Maahks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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informierte Goratschin darüber. Dieser lachte dröhnend und erwiderte:
    »Worauf warten wir dann noch, Brüderchen …!«

9.
    Oberst Ismail ben Rabbat hatte das Empfinden, auf einem Nagelbrett zu liegen.
    Seine rechte Seite brannte vor Schmerz. Vergeblich versuchte er, sich zu drehen. Seine Muskeln
gehorchten ihm nicht. Wahrscheinlich war das auch der Grund dafür, daß er nichts sah außer einem
rosafarbenen Schimmer auf der Netzhaut. Das mußte das Licht sein, das durch die geschlossenen
Lider drang. Eine kümmerliche Spur von Licht. Sie reichte nicht aus, um sich zu orientieren.
    Ismail fragte sich, was geschehen war.
    Die VOLTAIRE – erst jetzt fiel ihm ein, daß das der Name seines Schiffes sein
mußte – hatte sich im Anflug auf die plötzlich im Twin-Transmitter aufgetauchte Raumfestung
befunden. Ismail entsann sich deutlich Rhodans Befehl, keine Transformkanonen einzusetzen. Mit
Höchstfahrt hatte er das Superschlachtschiff an die Festung herangebracht und dann aus allen
Strahlwaffen das Feuer eröffnet.
    Und dann hatten plötzlich die Aggregate an Bord der VOLTAIRE verrückt gespielt.
    Ismail ben Rabbat wußte nicht mehr genau, was alles geschehen war. Vage erinnerte er sich
daran, daß die Rettungsautomatik begonnen hatte, ›Mayday‹ zu senden.
    Von jenem Augenblick an bis zu seinem Erwachen vor etwa einer halben Minute war er bewußtlos
gewesen.
    Er fragte sich, ob sein jetziger Zustand sich sonderlich von der Bewußtlosigkeit unterschied.
Er war sich nur seiner eigenen Existenz bewußt und der Tatsache, daß eine Spur von Licht durch
die Haut seiner Lider schimmerte.
    Ein dumpfes Poltern riß ihn aus seiner Resignation.
    In jäh aufflammender Hoffnung lauschte Ismail. Aber das Poltern schien der einzige Laut
bleiben zu wollen. Noch zweimal hörte er es, ohne es identifizieren zu können, dann herrschte
wieder vollkommene Stille.
    Es dauerte einige Zeit, bevor Ismail begriff, daß der Schmerz in seiner rechten Seite
verschwunden war. Und als er das begriffen hatte, merkte er plötzlich noch, daß kein Licht mehr
durch seine Lider drang.
    Es war völlig dunkel geworden.
    Wieder einmal versuchte Ismail, sich zu bewegen. Es war ein vom Unterbewußtsein ausgelöster
Versuch, und Ismail rechnete nicht mit dem eintretenden Effekt.
    Erschrocken schlug er um sich, als er auf die andere Seite rollte. Seine Hände griffen auf
glattes, kühles Metall. Es gab einige klatschende Laute und ein schwaches Echo. Ismail riß die
Lider auf. Sie gehorchten seinem Willen. Dennoch blieb die nachtschwarze Dunkelheit. Zum
erstenmal seit seinem Erwachen fragte Ismail sich, wo er sich wohl befände. Er schalt sich einen
Narren, überhaupt danach zu fragen. Selbstverständlich konnte er sich nur in der Kommandozentrale
der VOLTAIRE befinden, denn er hatte sich ja nicht bewegt. Aber sein Gefühl sagte ihm, daß das
nicht zutraf. Zudem mußte vor kurzem noch Licht gewesen sein. Licht, das seine Lider durchdrang.
Jetzt war es nicht mehr da. Hatte er seinen Aufenthaltsort gewechselt? Und hatte das dumpfe
Poltern vielleicht etwas damit zu tun gehabt …?
    Ismail rief.
    Schauerlich hohl schallte das Echo zurück.
    »Hallo …! Hallo …!«
    Niemand antwortete.
    Vorsichtig richtete Ismail ben Rabbat sich auf. Er war überzeugt davon, allein zu sein, allein
in einem Gefängnis aus Metall, ohne Licht und ohne Leben.
    Um so stärker erschrak er, als schräg über ihm jemand kräftig nieste.
    Doch Ismail ben Rabbat faßte sich schnell. Nicht umsonst nannten Spötter und auch Kameraden
ihn wegen seiner hochgradigen Geltungssucht den ›Raumkavalier‹. Für ihn wäre es unerträglich
gewesen, eine schlechte Haltung zu zeigen.
    Ismail klappte rasch den Druckhelm zurück, und während er sich sorgfältig die pechschwarzen
Haare glattstrich, sagte er laut und mit ironischem Unterton:
    »Gesundheit!«
    Indigniert verzog er das Gesicht, als daraufhin ein wahrhaft homerisches Gelächter
ertönte.
    »Ich weiß nicht, was es da zu lachen gibt!« rief er erzürnt. »Ziehen Sie doch gefälligst
dickere Socken an, damit Sie sich nicht erkälten.«
    Als Antwort nieste es wieder, diesmal in nächster Nähe.
    Ismail besann sich auf die kleine, aber starke Atomlampe, die in einer Halterung an seiner
Brust baumelte. Er nahm sie ab und schaltete das Licht ein.
    Im Lichtkegel tauchte das feuchte, schaumbedeckte Maul eines riesigen Frosches auf. Der
glänzende Körper dahinter wirkte wie ein Alptraum. Er war so groß

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