Silberband 023 - Die Maahks
größeren
Lücken in der Konstruktion ineinander verzahnter Schutzschirme bildeten sich.
Diesmal war der Angriff von einer derartigen Wucht, daß die Schutzschirme schließlich
endgültig zusammenbrachen.
Die terranische Stellung war schutzlos den Angriffen der Maahks ausgesetzt.
Rhodan sah ein, daß es so nicht weiterging. Während er mit der Präzision eines Automaten auf
die näherkommenden Kolonnen der Maahkroboter feuerte, die Deckung wechselte und wieder feuerte,
reifte in ihm ein Gedanke, den er noch Stunden zuvor weit von sich gewiesen hätte.
Aber er zögerte noch.
Er wartete auf eine bestimmte Meldung von der RASPUTIN. Bisher war diese Meldung nicht
eingetroffen. Allerdings scheiterten alle Versuche, mit dem relativ schwachen Hyperkom des
Kommandopanzers eine Verbindung mit der RASPUTIN zu bekommen. Die Energieausbrüche im Raum
ionisierten anscheinend die oberen Schichten der Atmosphäre so stark, daß fünfdimensionale
Störfelder auftraten.
Rhodan zuckte zusammen, als eine hagere Gestalt vor ihm aus dem Dunst auftauchte und mit
erhobenen Armen auf ihn zueilte. Unwillkürlich hob er die Waffe.
Dann erkannte er Atlan, der sich bereits kurz nach dem Erreichen der Oberfläche von ihm
getrennt hatte.
Doch es dauerte noch einige Sekunden, bis er begriff, was Atlan ihm ununterbrochen zurief.
»Die R-3 ist da!«
Total erschöpft brach der Arkonide vor ihm zusammen.
Rhodan lud ihn sich über die Schultern, dann sah er sich um. Das Beiboot stand unversehrt
mitten auf der Kuppe des Hügels, direkt neben Noltes Kommandopanzer. Im Inferno der Schlacht
waren die Landegeräusche untergegangen.
Noch einmal schlug Atlan die Augen auf.
»Wir müssen … Transformkanonen ein…!« Der Kopf fiel kraftlos gegen Rhodans Schulter.
»Ja!« sagte Rhodan grimmig, während er auf die R-3 zustapfte. »Ja, wir werden die
Transformkanonen einsetzen!«
Vor sich, auf dem Bildschirm des Hyperkoms, sah Rhodan das vertraute Gesicht Julian
Tifflors.
Müde, aber in aufrechter Haltung, lauschte Rhodan der Meldung des Solarmarschalls.
»Kirsch hat mit Hilfe der Positronik eindeutig errechnet, daß eine Zerstörung Quintas für die
Maahks sinnlos und gefährlich wäre. Durch die Vernichtung der Justierungsstation würde sich
nichts an der bestehenden Verbindung zwischen dem galaktozentrischen Sechsecktransmitter und dem
Twin-System ändern. Im Gegenteil: Die Verbindung würde nicht mehr aufhebbar werden. Uns kann
demnach eine Vernichtung der Justierungsstation nicht schaden. Den Maahks dagegen würde es für
alle Zeiten unmöglich werden, unsere Verbindung zu stören.«
Perry Rhodan nickte.
»Auf diese Nachricht habe ich die ganze Zeit gewartet, Tiff. Aber, ehrlich gesagt, auch ohne
positives Ergebnis würde uns nur noch eine einzige Möglichkeit bleiben. Lassen Sie die
Transformkanonen einsetzten, Tiff! Setzen Sie nur etwa ein Drittel der gesamten Feuerkraft ein.
Quinta darf nicht schlagartig zerbrechen. Wir müssen immer noch die Möglichkeit haben, unsere
Truppen zu bergen.«
Julian Tifflor bestätigte und ließ die Verbindung bestehen. Rhodan konnte verfolgen, wie er
die Befehle an die Schiffskommandanten gab.
Nach kurzer Zeit wandte Tifflor das Gesicht erneut voll den Aufnahmekameras zu.
»Feuer mit Transformgeschützen wird in einer Minute eröffnet, Perry!«
»Danke, Tiff!«
Perry Rhodan hob den Arm und blickte auf seine Uhr. Dann lehnte er sich zurück und lauschte
dem unablässigen Donnern des Kampfes, während sein Blick sich am ovalen Ortungsschirm
festsaugte.
Das Bild der Raumfestung wurde klar und plastisch aus den energetischen Nebenerscheinungen
herausgefiltert.
Jetzt war die Minute um.
Schlagartig schien der Schutzschirm der Festung sich auf das Doppelte auszudehnen. Aber es
waren nur die künstlichen Sonnen der Gigatonnen-Kohlenstoff-Katalyse-Bomben, die von den
Transformgeschützen in den feindlichen Schutzschirm abgestrahlt und dort zur Explosion gebracht
wurden.
Nach dem ersten Feuerschlag zeigten sich bereits Strukturrisse in dem fünfdimensionalen
Schirm. Walzenskalen gaben bekannt, daß die Raumfestung rund hunderttausend Kilometer
fortgeschleudert worden war.
Beim zweiten Feuerschlag kam Atlan zu sich.
Mit glänzenden Augen schaute er auf den Ortungsschirm.
»Den Göttern Arkons sei Dank!« flüsterte er. »Jetzt beginnt sie zu wanken.«
Rhodan erkannte es ebenfalls. Als der zweite Feuerschlag vorbei war, taumelte die Festung,
sich überschlagend, von
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