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Silberband 023 - Die Maahks

Titel: Silberband 023 - Die Maahks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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das umfangreiche Schaltpult mit den vier grün leuchtenden
Reflexschirmen, die ein Orter brauchte. Die Deckenbeleuchtung war ausgeschaltet. Alles, was Mark
Lallier sah, waren die grellen, kleinen Kontrollampen und das sanfte Grün der vier Schirme. Das
Summen der Geräte war eintönig und verführte zum Dösen. Mark hielt sich wach, indem er das
Koordinatenmuster der Reflexschirme studierte. Seit drei Tagen irdischer Zeitrechnung stand der
Leichte Kreuzer WALES nahezu unbeweglich im Raum, rund drei Millionen Kilometer von Kahalo
entfernt. Seit drei Tagen hatte Mark Lallier denselben Posten inne.
    Und seit drei Tagen hatte sich absolut nichts Nennenswertes ereignet.
    In dreiundfünfzig Stunden würde die WALES nach Kahalo zurückkehren. Mark war sicher, daß auch
in diesen dreiundfünfzig Stunden nichts mehr geschehen würde. Das Orbon-System mit seinen sechs
Planeten war der ruhigste Ort in der ganzen Milchstraße.
    Es war fünfzehn Uhr zehn Bordzeit, als Mark Lallier zum zehnten oder zwanzigsten Male an
diesem Tag solchen Gedanken nachhing. Um fünfzehn Uhr zwölf wurde er schlagartig eines Besseren
belehrt.
    In der oberen rechten Ecke eines der Orterschirme tauchte ein greller Punkt auf. Gleichzeitig
ertönte ein Warnsignal. Mark schrak auf. Mit seiner Erfahrung als Orter war ihm von Anfang an
klar, daß er da einen ganz besonderen Fisch gefangen hatte. Das unbekannte Objekt war weit
entfernt, etwa drei Millionen Kilometer. Wenn es trotzdem einen so kräftigen Reflex hervorrief,
dann mußte es ziemlich groß sein.
    Mark ließ die Geräte anlaufen. Nach wenigen Sekunden hielt er die Ergebnisse der
Primärauswertung in der Hand. Sie verschlugen ihm den Atem. Was auch immer das Objekt dort vorne
sein mochte – es war das größte, das er jemals gesehen hatte.
    Um fünfzehn Uhr zwölf erschien auf einem Sekundärschirm des Kommandostands der
WALES der gleiche Orterreflex, den zwei Decks tiefer zur gleichen Zeit Mark Lallier empfing.
Niemand schenkte ihm jedoch Beachtung. Auf dem optischen Bildschirm tat sich etwas, was die
Aufmerksamkeit der Offiziere weitaus mehr erregte.
    Über Kahalos grünlich leuchtendem Ball entstand eine blasenförmige, rote Leuchterscheinung.
Sie wuchs nicht allmählich. Mit der Wucht eines grellen Blitzes sprang sie mitten in die
Finsternis, und Kahalo verschwand unter ihrer Leuchtkraft.
    Major Kuttner, Kommandant der WALES, versetzte sein Schiff in Alarmzustand. Es war nicht seine
Aufgabe, sich um Ereignisse in unmittelbarer Nähe von Kahalo zu kümmern. Die rote Lichtblase ging
ihn nichts an, aber er wußte natürlich, was sie zu bedeuten hatte. Der Pyramidentransmitter hatte
angesprochen. Das Flottenkommando hatte angeordnet, sämtliche Schiffsbewegungen – also auch
das Eintreffen neuer Einheiten durch den Transmitter – den Kommandanten der im Raum Kahalo
stationierten Schiffe im voraus bekanntzugeben. Das Ding, das da über Kahalo aufgetaucht war, kam
völlig unerwartet. Kuttner war überzeugt, daß es sich um ein fremdes Fahrzeug handelte. Und
fremde Fahrzeuge in der Nähe von Kahalo bedeuteten Gefahr.
    Um fünfzehn Uhr fünfzehn erhielt er einen Anruf von der Orterstation. Mark Lalliers Stimme
klang aufgeregt, fast hysterisch.
    »Ortung, Sir!« rief er. »Ein Riesending, etwa fünftausend Kilometer über Kahalo. Längste
Abmessung nicht unter einhundertachtzig Kilometern!«
    Kuttner reagierte, wie jeder an seiner Stelle reagiert hätte. Er befahl Mark, seine
Instrumente zu überprüfen. Es gab keine Raumschiffe mit Abmessungen von einhundertachtzig
Kilometern.
    »Meine erste Reaktion, Sir«, gab Mark zurück. »Die Instrumente sind in Ordnung. Das Ding ist so groß.«
    Kuttner versetzte die WALES in höchste Alarmbereitschaft. Die Sirenen hatten gerade angefangen
zu heulen, da kam ein Funkspruch vom Flottenkommando. Der Text lautete:
    »Fremder Flugkörper ist durch den Transmitter eingedrungen. Alle Einheiten halten sich bereit,
nach den Anweisungen der Verbandskommandeure zu handeln. Achtung: Bei dem fremden Flugkörper
handelt es sich um ein Gebilde von ungewöhnlicher Größe.«
    Da wußte Kuttner, daß Mark sich nicht getäuscht hatte.
    Die zweite Schlacht um Kahalo hatte begonnen.
    »Was ist?« fragte Arno Kalup, ohne aufzusehen. Er war erst vor wenigen Tagen aus
dem Twin-System zurückgekehrt.
    Vor sich hatte er eines der komplizierten Schaltpulte, die den Pyramidentransmitter steuerten.
Das Pult stand in der Kuppelhalle, die das

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