Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta
Ortungstechniker stolperte
er hinaus.
Vor der Tür zur Kommandozentrale rückte Finch die Schirmmütze gerade. Die
Roboterkontrolle erwartete ihn anscheinend schon, denn die Tür glitt vor ihm auf, bevor er sich
gemeldet hatte.
Innerlich fiebernd, aber nach außen hin völlig ruhig, schritt Leutnant Eyseman auf den
Kartentisch zu. Unverwandt blickte er Perry Rhodan an. Der Großadministrator stand neben einem
Sessel und sah ihm aus eisgrauen, kühlen Augen entgegen.
»Was halten Sie von Greenish-7, Leutnant?« begann er.
»Die Bedingungen sind ideal für die Lagerung von HK-Plasma, Sir«, erwiderte Finch.
Perry Rhodan schaute ihn fragend an.
»Niemand hat Ihnen etwas über meine Absichten gesagt, oder …?«
»Ich habe aus Ihrer Anfrage meine Schlußfolgerung gezogen, Sir. Natürlich kann ich mich
getäuscht haben …«
»Sie haben sich nicht getäuscht. Leutnant. Ehrlich gesagt, ich hatte mit Ihrer Schlußfolgerung
gerechnet. Oberstleutnant Huise schilderte Sie mir als einen Mann mit dem Vermögen selbständigen
Denkens. Das war auch der Grund, weshalb ich Sie herbestellte.
Um es kurz zu machen: Ich habe nicht die Absicht, mit der CREST II auf Greenish-7 zu landen.
Dieser Planet ist zweitrangig und wird vorläufig nicht gebraucht. Wir haben ihn nur angeflogen,
weil das Greenish-System auf unserem Kurs lag. Später einmal richten wir hier ein Ausweichlager
ein. Da wir jedoch einmal hier sind, wollen wir etwas mehr von dieser Eiswelt wissen, als daß sie
keine Zivilisation trägt – und wir wollen uns das Wissen ohne großen Aufwand
verschaffen.«
Er blickte Eyseman prüfend an.
»Sie nehmen einen Zweimannzerstörer und landen auf Greenish-7. Ihr Passagier wird Wai-Ming
sein, unser bester Biologe. Er soll lediglich feststellen, ob es auf Greenish-7 Mikrolebewesen
gibt, die uns gefährlich werden können. Sie habe die Aufgabe, Wai-Ming sicher zur Oberfläche zu
bringen, dort für seine Sicherheit zu sorgen und ihn anschließend wieder sicher hier
abzuliefern.«
Rhodan wandte sich um und winkte einem kleinen, dicklichen Mann, der bislang unbeteiligt in
der Nähe gestanden hatte.
»Dr. Wai-Ming!« stellte er vor. Dann lächelte er. »Leutnant Eyseman, der Aufenthalt auf
Greenish-7 ist auf sechs Stunden bemessen. Falls Dr. Wai-Ming das vergessen sollte, erinnern Sie
ihn höflich daran!«
Dr. Wai-Ming lächelte über das ganze gelbe Gesicht. Seine schwarzen Augen verschwanden dabei
fast völlig hinter den Fettpolstern der Wangen. Er streckte die Hand aus.
»Ich freue mich, mit Ihnen fliegen zu können, Leutnant Eyseman. Ich werde versuchen, mich an
die bewilligte Zeit zu halten.«
Perry Rhodan drohte scherzhaft mit dem Finger.
»Nicht versuchen sollen Sie es, sondern sich daran halten.«
Wai-Ming seufzte.
»Jawohl, Sir!«
»Sie können gehen«, sagte Rhodan. »Leutnant Eyseman, in Hangar ST-9 steht die Z-33 bereit.
Bleiben Sie in Funkverbindung mit Major Sedenko!«
2.
Eyseman wurde tief in die Polster des Kontursitzes gepreßt, als der Zerstörer in
den Raum schoß, von der gravitatorischen Schleudervorrichtung aus dem Schiff katapultiert.
»Start gelungen, alles in Ordnung!« meinte Finch, während seine Finger über die Kontrollen
glitten. »Ich beschleunige jetzt mit eigener Kraft.«
Vom kleinen Telekombildschirm blickte das Gesicht Jury Sedenkos auf ihn herab. Sedenko war der
Zweite Offizier der CREST II, ein ruhiger, beherrschter Mann.
»Danke, Eyseman. Weitermachen!«
»Hören Sie!« rief Wai-Ming nach einiger Zeit. »Mußte das sein?«
»Was …?« fragte Finch verwundert.
»Daß wir nur mit einem Zweimannzerstörer auf diesem Planeten landen«, erwiderte Wai-Ming
ungehalten. »Viel Ausrüstung habe ich nicht mitnehmen können. Wenn die CREST gelandet wäre, hätte
ich ein fahrbares Labor auf die Oberfläche bringen lassen.«
»Ach so«, erwiderte Finch. »Wir müssen eben vorsichtig sein. Ein Landemanöver verbraucht eine
Menge Energie, und zwar Energie aus den Impulstriebwerken. Gerade diese Energieart aber läßt sich
relativ leicht anmessen. Das will Perry Rhodan vermeiden.«
»Ich denke, Greenish-7 ist unbewohnt?« fragte Wai-Ming.
Finch lächelte.
»Zumindest gibt es dort keine Zivilisation intelligenter Wesen. Aber unsere Vorsichtsmaßnahmen
gelten auch keinen eventuellen Planetenbewohnern, sondern Kontrollschiffen, die es im
Andro-Betanebel gibt. Wir sind schließlich in der Lage von Einbrechern, die sich in einem
bewohnten Haus einrichten
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