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Silberband 026 - Kontrollstation Modul

Titel: Silberband 026 - Kontrollstation Modul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kanadischen Heimat.
    Bisboe war ein Mann, der zugleich träumen und aufpassen konnte. Diese Fähigkeit war bei
sämtlichen Psychotests von den Wissenschaftlern bestritten worden. Bisboe machte sich nichts
daraus. Er vertraute auf seinen sechsten Sinn, der immer dann ansprach, wenn Ungewöhnliches
geschah.
    Bisboe hatte vor zehn Minuten seine Wache angetreten, Oberleutnant Schlakart, ein
Venusgeborener, hatte sich in die gemeinsame Kabine zurückgezogen, um den durch den Alarmstart
unterbrochenen Schlaf nachzuholen.
    Die ALARICH umkreiste gemeinsam mit ihren Schwesterschiffen den Planeten Gleam. Der Raum über
dem Betanebel war so leer, daß die Ortungstechniker allmählich nervös wurden. Die Taktik der
Unbekannten, die man Meister der Insel nannte, wurde von Stunde zu Stunde undurchsichtiger.
    Lev Bisboe konnte sich nicht vorstellen, daß sie eine viertausend Lichtjahre durchmessende
Kleingalaxis kampflos aufgeben würden.
    Bisboe lehnte sich in seinem Sessel zurück und streckte die Beine aus. Die Schirme der
überlichtschnellen Ortungsgeräte glühten hier und da auf. Bisboe wartete dann immer auf die
Robotauswertung der Materietaster. Wenn überhaupt etwas erfaßt wurde, handelte es sich um mehr
oder weniger große Trümmerstücke des in einem Atombrand vergangenen Mondes Siren. Die wenigen
Überreste, die nicht in Gase verwandelt worden waren, trieben mit hoher Geschwindigkeit in den
Leerraum hinaus.
    Zehn Minuten später fuhr Bisboe auf. Das gewohnte Plärren der automatischen Durchsage hatte
sich verändert.
    Auf den Rundschirmen der Frequenztaster, von denen die hyperschnellen Ausstrahlungen fremder
Triebwerke und Maschinen angemessen werden konnten, erschienen acht Punkte.
    Die Grundstoff- und Materieauswertung brauchte diesmal eineinhalb Sekunden länger. Lev Bisboe
hatte jedoch bereits das Gefühl, als würde es sich bei diesen gleichförmig aussehenden Punkten nicht um Bruchstücke des zerplatzten Mondes handeln.
    Noch ehe die Auswertung einlief, ließ Bisboe seine Fingerkuppen über die Tastatur der
Hauptschaltung gleiten. Augenblicke später war in der großen Ortungszentrale des
Superschlachtschiffes die Hölle los.
    Vier verschiedenartige Hypergeräte wurden gleichzeitig eingeschaltet. Sie arbeiteten im
Gegensatz zu dem Fremdenergiesucher alle auf der Echobasis. Die ausgeschickten Hyperwellen mußten
vom Ziel reflektiert und von den Antennen aufgenommen werden. Es war das verfeinerte Hyperradar
des fünfundzwanzigsten Jahrhunderts.
    Nur vier Sekunden später wußte der Diensthabende, daß seine Geräte metallische Fremdkörper
ausgemacht hatten. Nach weiteren fünf Sekunden standen die Entfernungswerte fest. Die
Sektorpeilung erschien auf den Lichtschirmen der Automatortung.
    Die acht unbekannten Raumschiffe – denn um solche handelte es sich – waren
4.703,3456 Lichtjahre vom Standort der ALARICH entfernt. Gleichzeitig wurde innerhalb des
Ortungszentrums ein Fremdkörper großer Masse entdeckt, der eine durch die Energieortung klar
erkennbar werdende Sonne vom G-Typ umlief.
    Draußen, weit von den Grenzen des Betanebels entfernt, stand eine kleine Sonne, die einen
Planeten besaß. Astrophysikalisch gesehen, gehörte sie noch zur Gravosphäre des Betanebels.
Oberflächlich betrachtet, wirkte sie wie ein vergessener Stern in der Einöde zwischen Andromeda
und dem vorgelagerten Sternhaufen.
    Bisboe wußte, daß eine Ortung über diese Distanz normalerweise kaum möglich gewesen wäre. Daß
dennoch brauchbare Ergebnisse hereinkamen, lag daran, daß die angepeilten Raumschiffe
ungewöhnlich hohe Triebwerksemissionen ausgestrahlt und dadurch auf diesen Sektor aufmerksam
gemacht hatten. Außerdem wurde die Peilung durch keine zwischen den georteten Objekten und dem
Standort der ALARICH befindlichen Störzonen behindert.
    Bisboe verzichtete auf weitere Echoortungen. Die im Ziel auftreffenden Tasterwellen seiner
Geräte konnten leicht angemessen werden. Als er glaubte, etwas von Bedeutung entdeckt zu haben,
kippte er den Hauptschalter nach unten. Das Tosen der Strommeiler mäßigte sich. Jetzt brauchte
man keine Hochenergien mehr.
    Die Fremdfrequenzsucher arbeiteten weiter. Sie schickten keine verräterischen Impulse aus. Die
nochmalige Auswertung erbrachte den letzten Beweis: die acht ausgemachten Körper bewegten sich
mit steigender Fahrt und im Formationsflug auf Andromeda zu. Dann verschwanden sie plötzlich.
    Lev Bisboe gab Alarm. In der kosmonautischen Zentrale

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