Silberband 026 - Kontrollstation Modul
nicht einmal einen
Nickelmeteor auf den Tasterschirmen. Die Einsatzzone ist im Sinne des Wortes leer.«
Rhodan sah erneut zur Panoramagalerie hinauf. Cart Rudo leitete soeben die erste Umkreisung
ein. Die Fahrt des Superschlachtschiffes lag nur noch bei tausend Kilometer pro Sekunde.
Rando I bot den Anblick einer Wüstenwelt mit braunschwarzer Oberfläche. Nirgends war ein
grüner Vegetationsstreifen zu sehen.
Atlan meldete sich.
»Ich würde überhaupt nicht landen, nicht einmal mit einem Zerstörer. Da unten stimmt etwas
nicht. Woher kommt der Wasserdampf? Der Sauerstoffgehalt ist anomal hoch, Spuren von Edelgasen
sind kaum vorhanden. Giftige Verunreinigungen, die sonst überall zu finden sind, existieren hier
überhaupt nicht. Nimm Fahrt auf und verschwinde.«
Rhodan sah unentschlossen zu den Mutanten hinüber. Marshalls Gesicht zuckte. Er hatte die
Augen geschlossen. Gucky lag wie erstarrt zwischen Kasoms Beinen.
»Die Hilferufe …!«
»Pfeife auf die Hilferufe«, unterbrach Atlan scharf. »Die Sicherheit des Schiffes und seiner
Besatzung geht vor. Diese Welt ist eine Falle. Nein, ich kann dir auch nicht sagen, in welcher
Form. Ich richte mich nach meinem Instinkt.«
»Und mein Instinkt«, gab Gucky zu verstehen, »sagt mir, daß sich dort jemand in Not befindet.
Jemand der Fallen stellen und heimtückisch töten will, strahlt andere Paraimpulse aus. Die
Ermittlung ist einwandfrei.«
Der Mausbiber verstummte wieder, um sich auf seinen Abwehrblock zu konzentrieren.
John Marshall schien mit Guckys Aussage einverstanden zu sein, sonst hätte er sich
gemeldet.
Atlan betrachtete Rhodans Gesicht so eingehend, als hätte er es noch nie gesehen. Schließlich
stand er auf und begann mit der Überprüfung seines Kampfanzuges.
»Oberst Kasom, machen Sie sich fertig zum Risikoeinsatz. Essen Sie etwas. In zehn Minuten sind
Sie wieder hier.«
Der Ertruser erhob sich schleunigst von seinem Konturlager und verließ die Zentrale durch
einen Preßluftschacht. Er endete in einer energetischen Prallfeldschleuse, und diese lag wiederum
ganz in der Nähe der Wirtschaftsräume.
Rhodan war immer noch unschlüssig. Die ironischen Blicke des Arkoniden ignorierte er.
»Du kennst die Menschen wohl sehr gut, wie?«
Atlan kontrollierte die Lademarke seines Kombistrahlers.
»Du wirst es nicht unterlassen können, deine neugierige Nase in die Lufthülle des Planeten zu
stecken. Worauf wartest du also noch? Ich würde an deiner Stelle die Korvette KC-10 nehmen. Sie
ist getarnt und mit einem Transformgeschütz ausgerüstet. Die CREST sollte auf einer
Sicherheitskreisbahn zurückbleiben und notfalls Feuerschutz geben. Es könnte sein, daß wir sehr
schnell starten müssen. Weshalb, ist mir selbst unklar. Aber das hatte ich schon in ähnlicher
Form angedeutet, oder?«
»Du hattest!« gab Rhodan zurück. »Seit wann empfinden Arkonidenadmirale der großen
Eroberungszeit ebenfalls Mitleid? Oder treibt dich nur die Neugierde?«
Atlan unterdrückte ein Lächeln.
»Seitdem ich so leichtfertig war, mit meinem Geschwader auf der Erde zu landen, habe ich mich
angepaßt. Ich möchte in erster Linie wissen, was da unten gespielt wird. Fliegen wir?«
Rhodan griff zum Mikrophon. Seine Befehle kamen mit ungewohnter Schnelligkeit und
Präzision.
»Die CREST bleibt auf der Kreisbahn zurück. Ich kommandiere die Korvette selbst. Captain Don
Redhorse – stellen Sie ein Landungskommando von fünfzig Mann auf. Nur Freiwillige.
Einschleusen und auf mich warten.«
»Verstanden«, gab der Cheyenne durch.
Redhorse begann mit der Auswahl der Freiwilligen, zu denen Landungsexperten aller Fachgebiete
zählten. Außerdem meldete sich auch Major Enrico Notami und bat Oberst Rudo um Erlaubnis, an
diesem Unternehmen teilnehmen zu dürfen. Notami war der fünfzigste Mann des Teams. Außer diesen
fünfzig Terranern würden noch Perry Rhodan, Atlan, Melbar Kasom, Icho Tolot, die beiden
Telepathen und Redhorse an Bord der KC-10 gehen.
Als Rhodan und Atlan in der Hangarschleuse über dem Triebwerkswulst ankamen, war das
Sechzigmeterboot startklar. Icho Tolot überflog die Ausrüstung des Kommandos mit einem prüfenden
Blick. Dann lachte er.
Die fünfzig Männer trugen schwere Kampfanzüge mit eingebauten Hochenergieaggregaten in
Mikrobauweise. Die Kombinationen waren flugfähig. Ihre Individualschutzschirme waren stark genug,
um Strahlschüssen aus Handfeuerwaffen widerstehen zu können.
»Warum so kriegerisch?«
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