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Silberband 026 - Kontrollstation Modul

Titel: Silberband 026 - Kontrollstation Modul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Behandlungsraum. Der hagere Mann nickte den
Kommandeuren zu und schaltete den Psi-Schirm des Mechanoabsorbers höher.
    »Ich kann leider nichts hören«, entschuldigte er sich. »Die Gaben der Suggestion und
Telepathie sind zwar artverwandt, prinzipiell aber doch grundverschieden. Die Sache mit dem
Vorstellungsbild von einem Schlachthof ist für mich auch neu. Ich habe über Visiphon
mitgehört.«
    Perry war erregt. Er starrte auf Marshalls zuckendes Gesicht.
    Atlan steckte die Hände in die Seitentaschen seiner Kampfuniform und schüttelte den Kopf.
    »Ich habe mit allerlei gerechnet; aber an eine Fleischerei oder an einen Schlachthof
habe ich nicht gedacht. Bei allen Göttern Arkons – was hat das zu bedeuten?«
    »Etwas Grauenhaftes, Widerwärtiges«, behauptete Kitai. »Unter Umständen auch eine Gefahr, die
wir noch nicht bestimmen können. Wuriu Sengu ist der Meinung, nur ein großes Kollektivlebewesen
könne in der Lage sein, derart harte und offenbar auch weitreichende Telepathiesendungen
auszustrahlen. Wir haben einen Test gemacht, Sir.«
    »Und …?«
    »Selbst wenn wir einen Sammelblock bilden würden, wären wir nicht fähig, diese Intensität zu
erreichen.«
    Sie mußten fünfzehn Minuten warten, bis der Mutantenchef wieder zu sich kam. Dr. Artur gab ihm
ein Beruhigungsmittel, das die Schmerzleiter des Gehirns noch weiter stillegte. Marshall konnte
kaum noch sprechen.
    »Die – Ortung ist unklar. Die Impulse kommen aus Richtung Andromedanebel«, erklärte er
stockend. »Ich glaube, daß der Sender stationär ist. Wahrscheinlich ein Planet. Sehen Sie sich in
den nördlichen Grenzregionen des Zwergnebels um. Meine Peilung weist ziemlich klar aus, daß die
Hilferufe aus einem Gebiet kommen, das zwischen uns und Andromeda liegt. Wenn der Sender auf
einer unbekannten Welt zu Hause ist, wird sie mit höherer Wahrscheinlichkeit zu einem Randsystem
von Andro-Beta gehören.«
    Marshall verstummte wieder. Das Sprechen wurde ihm zur Qual. Gucky kam nicht zu sich.
    Rhodan gab den Männern einen Wink. Sie verließen den Behandlungsraum. Nur Kitai Ishibashi
blieb zurück. Die übrigen Mutanten der Einsatzgruppe waren auf den anderen Superschlachtschiffen
und auf Gleam stationiert worden. Rhodan wollte eine Eingreifreserve zurückbehalten.
    Sie fuhren in die Zentrale hinauf. Melbar Kasom verschwand unbemerkt im Wirtschaftsteil der
CREST und suchte den Chefkoch auf. Ertruser waren immer hungrig. Kasoms Träume von durchbratenen
Ochsenviertelchen waren in der Solaren Flotten bekannt.
    Es gehörte außerdem zu Kasoms Grundsätzen, vor einem voraussichtlichen Einsatz den Magen zu
füllen. Wenn es zu einer Feindberührung kam, gelang es ihm meistens nicht mehr, seine
diesbezüglichen Bedürfnisse zu befriedigen.
    Rhodan stand vor den Bildschirmen der Panoramagalerie. Sie zeigten den sogenannten Nordsektor,
der Andromeda umschloß.
    Das Gefunkel der Beta-Sterne war am unteren Rand der Bildschirme zu sehen. Das Tri-System
stand genau über dem Zentrum des vorgelagerten Nebels. Es bildete den Schlußpunkt der fiktiven
Vertikalachse, um die sich Andro-Beta in Jahrmillionen einmal drehte.
    »Im Nordsektor nachsehen«, sagte er vor sich hin. »Gut gebrüllt, Löwe. Ich möchte wissen, wo
wir anfangen sollen. Es kämen etwa vierzigtausend Sterne der äußeren Auslappungen in Frage.
Atlan …!«
    Der Arkonide trat näher. Er besaß immer noch seinen katzenhaften Gang. Auf seiner Brust pochte
der eigroße Zellaktivator, der den biologischen Zerfall seines Körpers verhinderte. Auch Perry
Rhodan trug ein Gerät dieser Art.
    »Ich kann dir deine Sorgen leider nicht abnehmen, Freund. Ich bin selbst ratlos.«
    Rhodan zwang sich zu einem Lächeln.
    »Bedeutungsvolle Worte für einen zehntausendjährigen Mann. Man sollte meinen, diese
Lebenserfahrung würde ausreichen, um alle Situationen meistern zu können. Etwa nach dem Motto:
Alles ist schon einmal dagewesen.«
    »Kosmische Ereignisse sind grenzenlos in ihrer Vielfalt. Selbst wenn ich dem Schöpfer durch
mein Gerät nochmals zehntausend Jahre lang ins Handwerk pfuschen kann, werde ich immer noch nicht
wissen, was es alles gibt. Aber zur Sache. Wenn wir keine Ortung erhalten, brauchen wir mit der
Suche nicht zu beginnen. Das ist meine Meinung. Marshalls Angaben sind zu ungenau.«
    Etwa zu dieser Zeit dachte Oberleutnant Lev Bisboe, Dritter Funk- und
Ortungsoffizier an Bord des Superschlachtschiffes ALARICH, an die wogenden Weizenfelder seiner

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