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Silberband 026 - Kontrollstation Modul

Titel: Silberband 026 - Kontrollstation Modul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nur wollten sie eine verschüttete Höhle freilegen? Sie brauchten doch offensichtlich
keinen Schutz vor der tödlichen Umwelt.
    Gucky stieß einen schrillen Pfiff aus.
    Warum war er nur nicht gleich darauf gekommen? Natürlich hatte Hendersons Gruppe sich in einer
Eishöhle verborgen. In ihrer Lage konnten die Vermißten gar nichts Besseres tun als das. Und
selbstverständlich waren die Androiden, nachdem sie Hendersons Fluchtweg entdeckt hatten, darauf
versessen, den Leuten zu folgen. Daß sie derart im Eis wühlten, konnte zweierlei Ursachen haben:
entweder war der Gang für die Giganten zu eng – oder, was Gucky mehr einleuchtete, Henderson
hatte den Eingang gesprengt.
    Zehn Minuten später war die Schlucht wie leergefegt. Gucky hatte die Ungeheuer gruppenweise
mit seinen starken telekinetischen Kräften ergriffen und senkrecht nach oben steigen lassen.
Alles Weitere erledigten die anscheinend automatisch arbeitenden Abwehrforts für ihn.
    Von den etwa zweitausend Androiden blieb nichts übrig. Irgendwann würden neue Verfolger
auftauchen. Bis dahin aber, so nahm der Mausbiber sich vor, sollte der Hauptteil seiner Arbeit
bewältigt sein.
    Wieder esperte er – und diesmal hemmte keine imaginäre Mauer seine Parakräfte.
    Der erste, klar empfangene Gedanke verursachte bei Gucky allerdings einen Lachanfall.
    Jemand hatte mit unglaublicher Intensität gedacht – und ausgerechnet an Kautabak!
    Als der Mausbiber sich wieder beruhigt hatte, suchte er in den Gedanken Hendersons nach der
genauen Position der Gruppe. Schon nach wenigen Sekunden vermochte er sich den Gang mit den
beiden Abzweigungen genau vorzustellen.
    Er prüfte sorgfältig seinen Kampfanzug. Es war alles ordentlich und vorschriftsmäßig. Dann
schaltete er die Positionslampe der Schwanzhülle an.
    Die Männer würden Augen machen, wenn er so vor ihnen auftauchte!
    Noch einmal peilte Gucky Hendersons Standort an – und sprang. Seine Gestalt verschwamm
und verschwand lautlos im Nichts …
    Etwas Unvorhergesehenes war geschehen. Zweitausend Androiden waren meiner
Kontrolle entglitten.
    Kurz zuvor hatten die Monstren noch versucht, einen gesprengten Höhleneingang
freizulegen. Dann setzten plötzlich die Kontrollimpulse gruppenweise aus.
    Aus den Wahrnehmungsreflexionen der Ungeheuer wußte ich über alles Bescheid, was
sie mit ihren Pseudoaugen sahen. Um so rätselhafter erschien mir der Vorfall. Die Spione der
Meister waren nicht aus ihrem Eisversteck hervorgekommen. Sie hatten also ihre Verfolger nicht
vernichten können. Zum ersten Mal bedauerte ich, daß die Androiden keine Intelligenz besaßen. Als
unausbleibliche Folge dieses Mangels blieben die Widerspiegelungen ihrer Umwelt vage,
verschwommen und instinkthaft verzerrt. Es war durchaus möglich, daß ich mich täuschte, wenn ich
annahm, die letzten Impulse der Ungeheuer hätten auf ein abruptes Aufsteigen hingewiesen, das
plötzlich im Nichts endete. Ganz abgesehen davon, daß die Androiden nicht fliegen konnten –
und im Vakuum schon gar nicht –, hätte die Weltraumkälte ihrem künstlichen Metabolismus
nicht das geringste anhaben können. Ihr Verschwinden war und blieb ein Rätsel für mich.
    Vergeblich versuchte ich mir einzureden, daß mir das alles völlig gleichgültig
sein müsse. Ich, Baar Lun vom Volke der Moduls, war doch nur ein Sklave der Herren Andromedas.
Alles, was den Meistern der Insel schadete, hätte mich mit Freude erfüllen sollen.
    Leider lagen die Dinge weitaus komplizierter. Irgendwo im Innern der Eisdecke
befanden sich fünf Spione der Meister, verkappte Inspekteure, die nach offizieller Version Feinde
waren, in Wirklichkeit jedoch nur unauffällig meine Ergebenheit gegenüber den Meistern testen
sollten. Soviel war mir klar, obwohl es keinen Beweis dafür gab.
    Ich durfte sie nicht in die eigentliche Kontrollstation eindringen lassen.
Zweifellos hätten sie einige Dinge entdeckt, die mich bloßstellen mußten. Meine Manipulationen
mit dem Psycholator beispielsweise, die das Gerät seit einiger Zeit wirkungslos für meinen Geist
werden ließen – oder die Installation einer geheimen Tonbildkontrolle im Kommunikationsraum.
Zweifellos würden die Meister sich für meine Unbotmäßigkeiten an meinem Volk rächen – wenn
sie dahinterkamen. Also hatte ich dafür zu sorgen, daß die Spione gefaßt und unschädlich gemacht
wurden. Damit würde ich – da die fünf Fremden nach offizieller Version Feinde der Meister
waren –

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