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Silberband 026 - Kontrollstation Modul

Titel: Silberband 026 - Kontrollstation Modul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Kanzel«, sagte Redhorse. Als Bradon zögerte, sagte er mit Nachdruck:
»Das ist ein Befehl!«
    Die beiden Gleamors wollten Bradon folgen, doch Redhorse stieß sie zurück und schloß die
äußere Schleusenwand. Im Inneren des Diskusschiffes nahm Redhorse auf dem Pilotensitz Platz.
    Bradon blieb mit hängenden Schultern in der Nähe der Positronik stehen; ein mürrischer junger
Mann, der sich an seinem Vorhaben gehindert sah. Redhorse beobachtete ihn voller Groll, aber auch
mit einem gewissen Verständnis. Er durfte Bradon keinen Vorwurf machen, wenn selbst so erfahrene
Männer wie Gilliam, Surfat und Doutreval dem Übermaß an gleamorischer Freundlichkeit erlagen.
    »Während Sie dort draußen Ihre kindischen Späße trieben, habe ich über unser Problem
nachgedacht«, begann Redhorse. »Ich glaube, daß ich einige Antworten auf die Fragen, die uns
beschäftigen, gefunden habe.«
    »Da bin ich gespannt«, sagte Bradon. Redhorse hörte den schwachen Spott aus der Antwort des
Offiziersanwärters heraus, doch er ignorierte ihn.
    »Die Eingeborenen verfügen über eine schwache paranormale Begabung«, sagte Redhorse. »Sie sind
weder Telepathen, noch besitzen sie andere ausgeprägte parapsychische Fähigkeiten. Ihre ESP-Macht
ist auf ihrem Gesang begründet, den sie immer wieder anstimmen.«
    Bradon grinste. »Verzeihen Sie, Sir! Das verstehe ich nicht.«
    »Die Ausstrahlungen der Gleamors sind sehr schwach, aber sie genügten, um unsere beiden
Kampfroboter verrückt werden zu lassen. Das menschliche Gehirn ist nicht so empfindsam wie eine
Positronik, was hyperdimensionale Impulse angeht. Aber der Gesang der Gleamors ist mit
parapsychischer Kraft verbunden.«
    »Angenommen, Sie hätten recht, Captain, wie soll uns dieser Gesang gefährlich
werden?«
    »Euphorie«, sagte Redhorse. »Wir werden uns bald wie im siebten Himmel fühlen und unfähig
sein, eine Gefahr rechtzeitig zu bemerken. Die Gleamors wiegen uns in Sicherheit. Ob sie das
unfreiwillig oder mit Absicht tun, kann ich nicht sagen.«
    Bradon machte ein paar Schritte auf den Offizier zu. »Aber ich bin doch Herr meiner eigenen
Sinne«, protestierte er. »Ich kann immer noch frei entscheiden.«
    Auf Redhorses kantigem Gesicht erschien ein schwaches Lächeln.
    »Sind Sie glücklich, Chard?« fragte er.
    Verwirrt breitete Bradon die Arme aus.
    »Ja«, sagte er.
    »Sehr glücklich?«
    »Ich weiß nicht, was das bedeuten soll«, brachte Bradon hervor. Er versuchte, Redhorses
scharfem Blick auszuweichen. Schließlich gab er zögernd zu: »Also gut, Captain! Ich bin sehr glücklich! Ist das ein Fehler?«
    Ohne sichtbare Kraftanstrengung stand Redhorse auf. Obwohl seine Bewegungen träge wirkten,
erkannte man die Leichtigkeit, mit der er sie ausführte.
    Vor Bradon machte Redhorse halt.
    »Dieses Glücksgefühl wird sich noch steigern, Chard«, sagte er. »Sie und die drei anderen
werden vor Wohlbefinden zu träumen beginnen. Auch ich bin dagegen nicht gefeit. Die Gleamors
schläfern uns ein. Sie wenden die unglaublichste Methode gegen ihre Feinde an, von der ich bisher
gehört habe: sie sind zum Erbrechen freundlich und hilfsbereit.«
    Bradon spürte den verhaltenen Zorn in Redhorses Stimme.
    »Ist es ein Verbrechen, freundlich zu sein?« fragte er.
    »Sie unterwerfen sich«, sagte Redhorse. »Sie machen sich zu Sklaven, bereit, jede noch so
erniedrigende Arbeit auszuführen. Und dabei lachen und singen sie, als würde ihnen die ganze
Sache Spaß machen. Wahrscheinlich warten sie nur darauf, bis wir satt, müde und glücklich unsere
Waffen wegwerfen und voller Erwartung zu ihnen kommen. Dann, Bradon, dann wird das bittere
Erwachen für uns kommen.«
    »Ihr Mißtrauen kann ich nicht teilen, Sir«, beharrte Bradon auf seiner Meinung.
    »Sie sind bereits so weit, daß Sie die Sumpflandschaft dort draußen für ein Paradies halten«,
sagte Redhorse. »Käme jetzt eine Riesenschlange aus dem Morast, wären Sie bereit, sie für einen
harmlosen Regenwurm zu halten. Das hat die unwahrscheinliche Nächstenliebe der Gleamors
fertiggebracht.«
    Redhorse sah erschrocken, daß seine Worte bei Bradon keine Resonanz fanden, es war, als
spräche er gegen eine Wand. In seinem Leben war Redhorse unzähligen Menschen begegnet, und er
besaß einen sicheren Instinkt für ihre Gefühle. Bradon, das spürte der Captain, fühlte nichts als
verständnislosen Zorn, wie ein Kind, dem man ein Spielzug wegnehmen will, das man ihm kurz zuvor
geschenkt

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