Silberband 027 - Andromeda
berichtete ihm von den Ortungen und schloß:
»Es werden immer mehr, Sir. Sieht so aus, als wären wir mitten in ihre Schiffahrtslinien
geraten.«
»Genau das ist auch der Fall, Major. Kalak hat es vorausgesagt. In den vergangenen achthundert
Jahren scheint sich hier nicht viel verändert zu haben.«
»Ist das nun gut oder schlecht?« fragte Sedenko.
»Wird sich herausstellen, Major. Sie haben jetzt dienstfrei.«
»Leider, Sir.«
Rhodan lachte laut auf.
»Gehen Sie nur. Wenn es gefährlich wird, holen wir Sie. Sagen Sie Rudo, er soll kommen.«
Auch die anderen Offiziere wurden abgelöst, nur Notami blieb auf seinem Posten. Er hatte
vorher lange genug pausiert.
Kalak und Atlan trafen vor Oberst Rudo ein, der ein wenig später erst seinen Platz einnahm.
Der Paddler sprach zuerst mit Major Notami, dann kehrte er zu Rhodan und Atlan zurück.
»Ein reger Schiffsverkehr in dieser Gegend. Es wird noch mehr werden, je weiter wir uns Tefa
nähern. Ich glaube aber, daß ich ihnen zuvor noch einiges erzählen muß. Ich weiß nicht, wie Sie
Ihre Sicherheitsmaßnahmen in Ihrer Galaxis aufbauten, aber ich kann mir vorstellen, daß sie sich
von denen der Tefroder grundlegend unterscheiden. Ich sagte Ihnen ja schon, daß das tefrodische
Volk an die fünfunddreißigtausend Planeten besiedelt hat und mit allen anderen Völkern von
Andromeda in Verbindung steht. Solange Verbindungen bestehen, ist man vor Überraschungen
sicher.«
»Das ist auch von uns erkannt worden«, sagte Atlan. »Aber reden Sie nur weiter. Ich bin
gespannt, wo der Unterschied liegt.«
»Der Unterschied liegt vielleicht darin, daß die Tefroder von ihren fünfunddreißigtausend
Planeten nur fünfzig für den kosmischen Handel freigegeben haben. Mit anderen Worten: Fremde
Schiffe haben die Erlaubnis, nur auf fünfzig von den Tefrodern bewohnten Planeten zu landen. Alle
anderen sind verboten. Wer sich ihnen nähert, wird rücksichtslos vernichtet. Zu den verbotenen
Planeten gehört natürlich auch der Regierungsplanet Tefrod.«
»Sehr klug«, gab Rhodan zu. »Und wie bewältigen sie den Handel?«
»Dafür sind spezielle Handelsflotten erbaut worden. Sie übernehmen die von anderen Völkern auf
die erlaubten Planeten gelieferten Waren und transportieren sie weiter auf die verbotenen Welten.
Diese Verbindungsschiffe bilden nach der Wachflotte die gewaltigste Macht der Tefroder, denn alle
Handelsschiffe sind bewaffnet. Sie können im Notfall als Hilfskreuzer eingesetzt
werden …«
»Ein wirklich ausgeklügeltes Sicherheitssystem, das muß ich zugeben. Aber nur halb so wirksam,
wenn man es kennt.«
»Sie haben recht, Rhodan. Wir kennen es. Aber – können wir mit unserem Wissen auch etwas
anfangen?«
»Eine ganze Menge sogar. Trotzdem werfen sich einige Fragen auf, die mit diesem
Sicherheitssystem zu tun haben. Warum die Umstände, wenn die Tefroder nur die Sektorenwächter
sind? Was haben sie denn zu verbergen? Sind sie vielleicht nicht doch selbst die Meister der
Insel, nicht nur ihre Vertrauten?«
»Niemals«, lehnte Kalak die Vermutung ab. »Sie sind nichts als die Hüter der verbotenen Zone,
die Vorposten und Wächter. Sie sorgen dafür, daß niemand in das eigentliche Gebiet der ›Meister‹
eindringt. Mehr sind sie nicht. Mehr können sie nicht sein.«
»Das vermuten Sie nur, Kalak. Wissen tun Sie es auch nicht.«
»Niemand weiß etwas über die Meister, Perry Rhodan.«
»Die Energieechos kommen näher«, sagte Major Notami dazwischen.
»Wir müssen zurück in den Linearraum«, unterbrach Atlan die Unterhaltung. Er wirkte frisch und
ausgeschlafen. Man sah ihm an, daß er die Zwangspause genutzt hatte. »Nur dort sind wir vor
Ortungen sicher. Außerdem sind wir noch viel zu weit von der Sonne Tefa entfernt.«
»Das stimmt genau«, gab Kalak ihm recht. »Wenn wir in diesem Sektor ein Schiff kapern, so ist
es höchstwahrscheinlich, daß sein Ziel nicht Tefrod, sondern einer der Kolonialplaneten ist. Wir
können die Mannschaft niemals zwingen, das Ziel beliebig zu ändern, denn es ist von der obersten
Handelsbehörde festgesetzt und registriert. Bei den Kontrollen würden wir sofort auffallen. Wir
müssen also versuchen, ein Schiff zu bekommen, das nach Tefrod fliegt, am besten zum Haupthafen
Vircho.«
»Vircho?«
»Das ist die Regierungsstadt. Sie hatte damals fünfzig Millionen Einwohner. Heute können es
noch mehr sein.
Wenn Sie schon auf Ihrem wahnwitzigen Unternehmen bestehen, dann wenigsten am
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