Silberband 027 - Andromeda
sehen darin aus wie Zitronenfalter. Wir haben bisher achtzehn Mann gefunden. Scheinen auch nicht
mehr zu sein.«
»Bringen Sie die Leute aus dem Schiff. Sie müssen einer Hypnobehandlung unterzogen werden,
außerdem sollen Mutanten sie verhören.«
André Noir nahm sich der Gefangenen an. Er ließ sie in einen gesonderten Raum bringen, wo sie
von den Ärzten langwirkende Injektionen erhielten. Noir nahm sich den Kommandanten vor und weckte
ihn so weit auf, daß er ihn verhören konnte. Dann versetzte er ihn wieder in Narkose und begann
dann mit der komplizierten Behandlung, in deren Verlauf die Gefangenen einen wirksamen Hypnoblock
erhielten. Wenn sie wieder erwachten, hatten sie alles vergessen und würden jeden Befehl
widerspruchslos ausführen, der ihnen von Rhodan, Atlan oder Noir gegeben wurde. Die Tefroder
würden dann die besten Untergebenen sein, die man sich vorstellen konnte.
In der Zwischenzeit wurde im Werkstatthangar auf Hochtouren gearbeitet. Kalak war in seinem
Element. Er kannte die Raumschiffe der Tefroder und wußte sofort, welche Maschinenteile so
entbehrlich waren, daß man sie ohne Risiko ausbauen und neuen Platz schaffen konnte.
Der große Umformer der Notstromanlage mußte dran glauben. Er war nur für den Katastrophenfall
gedacht, und daß ein solcher Fall eintrat, war höchst unwahrscheinlich.
Die Techniker befaßten sich mit dem Umformer und stellten eine Attrappe her, die innen hohl
war und Platz genug für einen der kleinen Bogentransmitter bot. Dieser Materietransmitter besaß
eine Reichweite von zwei Lichtjahren. Die Empfangsstation wurde auf der Korvette KC-19
eingerichtet, die unter dem Kommando des Majors Noro Kagato stand.
Transmitter und Attrappe wurden in dem erbeuteten Schiff installiert. Niemand konnte bei
oberflächlicher Betrachtung einen Unterschied zu früher erkennen.
Weit schwieriger gestaltete sich die Sache mit den Ausweisen der Tefroder. In den Labors der
CREST begann eine fast hektische Forschungsarbeit, die jedoch nur ein teilweises Ergebnis
brachte.
Einer der leitenden Physiker erklärte:
»Eine geheimnisvolle Angelegenheit, Sir. Ich bin nicht sicher, ob wir es schaffen. Bei den
Ausweisen handelt es sich um dünne, etwa fingerlange und einen Zentimeter breite Streifen, die an
ihrem linken Ende ein dreidimensionales Paßfoto auf magnetischer Linienbasis tragen. Das ließe
sich zur Not fälschen. Ob wir aber auch die Sagh-Quote nachahmen können, ist eine andere
Frage.«
»Die Sagh-Quote? Was ist denn das?«
»Kalak hat versucht, es uns zu erklären, aber er scheint nicht genau Bescheid zu wissen. Sie
erinnern sich doch sicher der Untersuchungsergebnisse der Medizinischen Abteilung. Die Ärzte
fanden im Gehirn der toten Tefroder die Drüse, die sie Paradrüse nannten. Sie strahlt in einer
ganz bestimmten Frequenz. Nun sieht es ganz so aus, als sei diese Frequenz stets mit jener der
Sagh-Quote auf den Ausweisen identisch. Also eine Art Fingerabdruck auf Frequenzbasis. Es muß
sich bei diesem System um Quadrillionen verschiedener Möglichkeiten handeln. Da der Mensch keine
solche Paradrüse besitzt, ist die Nachahmung unmöglich. Trotzdem werden wir versuchen, wenigstens
die Ausweise zu fälschen, damit Sie nicht gleich bei der ersten Kontrolle entdeckt werden.«
»Wir werden nähere Kontrollen zu vermeiden suchen«, sagte Rhodan. »Vielleicht haben wir
Glück.«
Noch während der Transmitter in die IKUTU – so hieß das gekaperte Handelsschiff der
Tefroder – eingebaut wurde, mußten sich Rhodan, Atlan und Noir einer unangenehmen Kur
unterziehen. Um rein äußerlich nicht von einem echten Tefroder unterschieden werden zu können,
wurde die Hautfarbe der drei Männer durch entsprechende Einspritzungen verändert. Auch die Haare
wurden gefärbt. Sie waren nun dunkel, während die Haut einen samtbraunen Ton erhielt.
Die Vorbereitungen nahmen genau vierundzwanzig Stunden in Anspruch. Dann war die IKUTU
startbereit. Icho Tolot und Gucky verbargen sich in der Umformerattrappe, und zu ihnen gesellten
sich drei bewußtlose Tefroder ohne Uniform. Rhodan, Atlan und Noir trugen nun ihre Uniformen, und
sie mischten sich unter die Besatzung. Rhodan war klug genug gewesen, nicht den Posten des
Kommandanten zu übernehmen, da er bei diesem mit einer besonders scharfen Kontrolle rechnen
mußte. Er begnügte sich, den Navigationsoffizier auszutauschen. Atlan und Noir konnten ebenfalls
in der Kommandozentrale Dienst tun.
Die
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