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Silberband 027 - Andromeda

Titel: Silberband 027 - Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Manchmal denke ich, sie haben uns längst entdeckt und beobachten
uns nur. Wäre doch möglich.«
    Rhodan sah sich um, ohne zu antworten.
    Andere Tefroder, manche in der Kleidung der Einheimischen, standen überall auf der Plattform
und genossen die einmalige Aussicht. Keiner von ihnen schien verdächtig, und doch konnte jeder
von ihnen ein Agent der Regierung sein, der sie beobachtete.
    Es gab keine eigentliche Nacht.
    Gucky war mit ihnen sofort auf den nun verlassenen Aussichtsturm teleportiert. Über Vircho lag
die Lichtglocke von Millionen Lampen aller Art. Die Straßenzüge waren deutlich zu erkennen. Der
Raumhafen selbst war taghell angestrahlt. Nur das Wohnviertel und die Parks lagen verhältnismäßig
dunkel, ebenso der Turm, dessen Transportbänder nun außer Betrieb gesetzt waren. Nachts gab es
hier keine Besucher.
    Über der Insel war es ebenfalls dunkel. Nicht einmal Energieschirme waren zu erkennen. Aber
das konnte täuschen.
    »Es gibt nichtleuchtende Schirme«, sagte Atlan, von Natur aus vorsichtig und niemals zu
optimistisch. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß man ausgerechnet nachts die Insel schutzlos
einem Angriff preisgibt. Gucky, würdest du es versuchen?«
    »Wenn schon, dann nur allein.«
    Es war ein wenig kühl, und vom Meer her wehte ein frischer Wind. Er brachte keine Geräusche
mit. Die Insel schien zu schlafen. Nur am Molenstrand leuchtete ab und zu das Licht eines
Wachpostens auf.
    »Versuchen wir es von hier aus?« fragte Noir.
    »Ja«, sagte Rhodan. »Aber Gucky wird nicht allein gehen. Ich werde ihn schon beim ersten
Sprung begleiten.« Er zog den Strahler aus dem Gürtel und entsicherte ihn. »Und zwar jetzt
sofort. Wir haben keine Zeit zu verlieren.«
    Gucky wollte protestieren, aber dann überlegte er sich doch anders.
    »Meinetwegen«, gestattete er großzügig. »Teleportieren wir zusammen. Direkt, oder sehen wir
uns die Sache erst von oben an?«
    »Direkt auf die Insel.« Rhodan wandte sich an Atlan und Noir. »Ihr bleibt hier, was immer auch
geschieht. Im Notfall muß Tolot eingreifen, obwohl ich das möglichst vermeiden möchte. Ihr wißt
ja, wie Tefroder bei seinem Anblick reagieren.«
    Gucky ergriff Rhodans Arm. Er konzentrierte sich, wobei er die Insel anpeilte. Jetzt in der
Nacht war das gar nicht so einfach, denn die Insel war nur als dunkler Streifen im Meer zu
erkennen. Auch Gucky konnte nicht wissen, wo sie rematerialisieren würden – auf einem
Gebäude, auf der Erde, oder mitten in der Luft. Aber mit Telekinese konnte er den Sturz
aufhalten.
    Der Mausbiber war klug genug, den Sprung so zu berechnen, daß er und Rhodan in etwa hundert
Meter Höhe rematerialisierten. Sie schwebten über dunklen Gebäudekomplexen und nur schwach
erleuchteten Straßen. Jeder Verkehr war erstorben, und nichts bewegte sich. Nachts wurde hier
nicht gearbeitet. Aber es waren auch keine Wachtposten zu bemerken.
    Fühlte man sich hier so sicher?
    Die absolute Stille gefiel Rhodan nicht, sie war ihm vielmehr höchst verdächtig. Es war
unwahrscheinlich, daß die Tefroder so leichtsinnig handelten, wenn sie gerade diese Insel als ihr
größtes Geheimnis betrachteten.
    Es konnte eine Falle sein.
    Gucky ließ sich und Rhodan schräg nach unten schweben, wobei er auf das Dach eines großen,
flachen Gebäudes zusteuerte.
    »Keine Energieschirme – das verstehe ich nicht. Wir haben sie doch am Tag deutlich
beobachten können.«
    »Vielleicht nur an dieser Stelle«, flüsterte Gucky, der sich konzentrieren mußte. »Warten
wir's ab.«
    Sie landeten auf dem flachen Dach.
    Um sie herum war es dunkel. Das Festland war deutlich an der schwarzen Linie zu erkennen, die
sich gegen den Lichtdom der Stadt abhob. Der Aussichtsturm war ein hoher, schlanker Schatten
gegen den helleren Horizont.
    Rhodan ließ Gucky los und ging bis zum Rand des Daches. Es besaß kein Geländer. Der Blick in
die Tiefe brachte keine Überraschung. Auch unten auf der Straße war es still und leer. Nur einige
Lampen brannten, aber sie gaben nicht viel Licht.
    »Vielleicht solltest du Atlan und Noir auch holen«, sagte Rhodan, als er zu Gucky
zurückkehrte.
    Der Mausbiber nickte.
    »In Ordnung. Ich bin in wenigen Minuten zurück. Rühre dich nicht von der Stelle.«
    Er teleportierte zurück zum Turm und erklärte den beiden Männer die Lage. Dann nahm er sie
beide an der Hand und sprang zur Insel.
    Er landete auf demselben Dach wie zuvor.
    Es war leer.
    Rhodan war verschwunden.
    Als Gucky

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