Silberband 027 - Andromeda
dir anzeigen, wieviel
Paraenergie du zu einem Teleportersprung benötigst. Dein Geist entnimmt dem Körper die Menge, die
er braucht. Bei zwei Prozent Mehrbedarf fällt dir das nicht auf – wohl aber einem Roboter
wie mir.«
»Ich glaube nicht, daß es sich um ein Antiparafeld handelt«, warf John Marshall ein.
»Das habe ich auch nicht behauptet«, sagte Log. »Mir ist die ASKAHA lediglich unheimlich, weil
sie etwas von meiner sechsdimensionalen Energie ›frißt‹.«
»Halten wir uns nicht mit diesen Nebensächlichkeiten auf!« Perry Rhodan klopfte ungeduldig mit
den Fingerknöcheln auf die Tischplatte. »Vielleicht findet Log noch heraus, was ihm an der ASKAHA
wirklich unheimlich vorkommt.«
Er erhob sich abrupt.
»Die ASKAHA startet am 30. März, um null Uhr zehn Bordzeit. Die CREST folgt eine halbe Minute
später im Sicherheitsabstand von drei Millionen Kilometern!«
Gelassen ging er auf den Transmitter zu und verschwand.
Atlan blieb allein am Kartentisch zurück, nachdem alle anderen ebenfalls gegangen waren. In
Gedanken versunken saß er da, dann hieb er mit der Faust auf die Tischplatte und stand auf.
»Noch dreißig Minuten bis zur Hölle!« sagte er nach einem Blick auf die Uhr.
Pünktlich um null Uhr zehn Minuten hob die ASKAHA von der Oberfläche des
Planetoiden ab.
Allein mit der Kraft ihrer teilweise umgepolten Antigravprojektoren stieg sie in die schwarze
Leere des Raumes, danach tosten blauweiße Partikelströme aus den Schlünden ihrer
Korpuskulartriebwerke.
Eine halbe Minute danach flammten auch im äquatorialen Ringwulst der CREST III die
Impulstriebwerke auf. Der Ultragigant fegte schemengleich in tausend Kilometern Entfernung an
Runaway vorüber.
Zum gleichen Zeitpunkt korrigierten die Kommandanten beider Raumschiffe den Kurs. Danach
beschleunigten sie mit hohen Werten. Perry Rhodan steuerte den erbeuteten tefrodischen Kreuzer
selbst. Im Sessel des Kopiloten saß Melbar Kasom, und zur Linken hatte sich der Haluter in dem
vorsorglich verstärkten Navigatorsessel niedergelassen.
Zwischen den beiden Giganten wirkte Perry Rhodan wie ein Zwerg. Nur Lucky Log, der den Kopf
des Haluters als Sitzgelegenheit ausgewählt hatte, war noch kleiner. Gegenüber Icho Tolot wirkte
er wie ein Wellensittich auf dem Kopf eines Menschen.
Als die Instrumente anzeigten, daß die Lichtgeschwindigkeit in einer Minute erreicht werden
würde, atmete Rhodan auf. Er drehte sich zu Kasom herum und sagte:
»Diese Minuten nach dem Start waren ganz schön strapaziös. Das Schiff hätte praktisch zu jeder
Sekunde explodieren können. Was meinen Sie dazu, Melbar?«
Der Ertruser grinste.
»Ich hatte mir vorsorglich neue Unterwäsche mitgenommen. Glücklicherweise benötige ich sie
nicht.«
Icho Tolot lachte dröhnend.
»Jubeln Sie nicht zu früh, Kasom. Unter Umständen ist die geheime Sprengladung mit dem
Linearflugkonverter verbunden.« Er sah Rhodans betroffene Miene und fügte hinzu: »Obwohl ich es
nicht glaube!«
»Er lügt!« stellte Log lakonisch fest.
Perry lächelte. Natürlich wartete Tolot voller Spannung auf das erste Linearflugmanöver. Er
selbst tat es ja auch. Danach erst würde man wissen, ob die ASKAHA einigermaßen sicher war.
Er blickte zu dem Kontrollinstrument, das regelmäßig mit grünem Leuchten blinkte. Solange das
Blinken nicht erlosch, war die CREST III in der Nähe. Drei Millionen Kilometer galten nach den
Maßstäben der Raumfahrt nicht als erwähnenswerte Entfernung.
Rhodan zog das Mikrophon an seine Lippen.
»Ich rufe Kalak. Kalak, hören Sie mich?«
»Ich höre!« antwortete eine ruhige Stimme. Der Paddler war nie aus der Ruhe zu bringen –
so schien es jedenfalls. Rhodan hatte ihm den Maschinenleitstand übergeben.
»Was zeigen die Kontrollen des Linearraumkonverters?«
»Alles in Ordnung.«
»Gut, wir gehen in anderthalb Minuten in den Zwischenraum. Ende!«
Perry schaltete den Interkom ab und beobachtete die Geschwindigkeitsanzeige. Langsam kletterte
der Leuchtbalken auf die LG-Marke. Die ASKAHA war ein gutes Raumschiff. Sie beschleunigte sogar
mit etwas höheren Werten als ein terranischer Leichter Kreuzer.
Als die anderthalb Minuten um waren, drückte Rhodan die rot leuchtende Aktivierungstaste des
LR-Konverters nieder.
Ohne die geringste Erschütterung glitt die ASKAHA in die eigenartig verzerrt wirkende
Halbraumzone.
Melbar Kasom stieß den Atem geräuschvoll aus. Es klang, als würde ein Windkanal
eingeschaltet.
»Jetzt ist
Weitere Kostenlose Bücher