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Silberband 027 - Andromeda

Titel: Silberband 027 - Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Haluter Icho Tolot stand noch auf seinen gewaltigen Beinen. Eine Minute später meldete
sich Dr.-Ing. Hefrich. Seine Stimme klang so ruhig, wie man es von diesem Mann in kritischen
Situationen gewohnt war.
    »LI an Kommandant – Mantelfeldprojektor III im zweiten Kalupraum ist durch eine
willkürlich herbeigeführte Überlastungsschaltung explodiert. Der Kalupkonverter ist nicht
beschädigt worden. Wir überprüfen soeben die zuständige Robotstation. Es sieht so aus, als wäre
einer der im Bereitschaftslauf stehenden Nebenreaktoren hochgefahren und mit Maximalleistung auf
den Projektor geschaltet worden. Seine Automatsicherungen müssen vorher gestört worden sein, oder
er hätte sich bei Überlastungsspeisung sofort stillgelegt. Hier geht ein Unheimlicher um, der
verteufelt viel von unseren technischen Einrichtungen versteht. Wie er es allerdings schafft, in
die gefechtsmäßig verschlossenen Hermetikräume einzudringen und Sabotageakte zwischen
Stromleitern von fünftausend bis vierzigtausend Volt vorzunehmen, ist mir rätselhaft. Ich tippe
auf ein unempfindliches Energiewesen. Schiff ist klar zum Alarmstart, Ende.«
    Rhodan stieß einen Fluch aus. Der Lordadmiral zuckte zusammen und sah sich etwas fassungslos
um. Rhodan gebrauchte solche Worte eigentlich kaum.
    Atlan erkannte überrascht, wie verstört der Terraner war. In diesem Augenblick meldete sich
Atlans Extrahirn.
    »Narr! Er wollte nicht landen. Ihr habt ihn dazu verführt. Er ist in solchen
Dingen sensibel. Er fürchtet um seine Männer und um die CREST.«
    Atlan ertrug die Vorwürfe seines vor zehntausend Jahren aktivierten Seperatgehirns. Der
Logiksektor hatte recht – wie immer! Rhodan hatte sich tatsächlich gegen die Landung
gesträubt, bis die Mutanten einstimmig behauptet hatten, hier gäbe es kein Lebewesen mehr.
    Der Lordadmiral hielt sich zurück. Cart Rudo erteilte den Befehl zur Helmfunkverständigung.
Bei dem zu erwartenden Geräuschorkan eines Alarmstarts wurden die Lautsprecher der normalen
Bordverständigung nutzlos. Dann konnte man sein eigenes Wort nicht mehr verstehen.
    Die Helme der Druckanzüge klappten zu. Rhodans Anweisungen wurden von jedermann
verstanden.
    Zehn Sekunden später begannen die Triebwerke des Ultraschlachtschiffes zu orgeln. Hefrich fuhr
sie mit einer Schnellschaltung hoch und ging auf den dreifachen Abhebewert, der eigentlich sonst
nicht erforderlich war. Die künstliche Schwerkraft der Werftinsel wurde von den
Antigravprojektoren aufgehoben.
    Das Donnern wurde unerträglich. Hefrich arbeitete mit einer Startschubleistung von
achthunderttausend Megapond. Das war zur Bewegung der Schiffsmasse, die von keinerlei
Schwerekräften mehr gefesselt wurde, mehr als ausreichend. Das Tosen schwoll plötzlich zu einem
anomalen Kreischen an. Es wurde nicht von den Triebwerken erzeugt, sondern von übermächtig
beanspruchten Zellenverbänden.
    »Abschalten«, brüllte der Haluter mit einem Stimmaufwand, der selbst bei diesem Tosen nicht zu
überhören war. »Hefrich – schalten Sie ab! Gefahr!«
    Der Leitende Ingenieur hatte im gleichen Sekundenbruchteil reagiert. Für ihn, den Mann mit dem
technischen Instinkt, war es selbstverständlich gewesen.
    Die CREST III rüttelte und schüttelte sich wie ein Ungeheuer der grauen Vorzeit. Allerdings
war sie noch viel mächtiger, als es solche Bestien jemals gewesen sein konnten.
    Die Bildschirme der Außenbordkontrollen zeigten deutlich, was außerhalb der Schiffszentrale
geschah. Die Landebeine des Ultrariesen hatten sich in die Länge gezogen.
    Die Hydraulikflüssigkeit der mechanischen Aus- und Einfahrvorrichtung schoß mit Höchstdrücken
durch die Pumpleitungen. Die Zusatz-Energiefelder, die als letzte Pralldämpfer dienten und
wesentlich zuverlässiger waren als die Hydraulik, wurden so stark eingeengt, daß die
Großreaktoren von Kraftwerk II automatisch einfielen, um den plötzlichen Strombedarf zu
decken.
    Die CREST hing an ihren Landestützen wie ein großer Käfer, den man gewaltsam an den Beinen
festhält. Wäre die Schubleistung der Triebwerke noch erhöht worden, hätte sich die CREST
losgerissen. Die Schäden wären unermeßlich gewesen.
    Rhodan gewann plötzlich seine Ruhe wieder. Er war nur leichenblaß.
    »Die Auflageteller müssen festhängen«, erklärte er. »Es gibt keine andere Möglichkeit.
Fesselkraftfelder hätten wir längst geortet. Jemand hat uns heimlich mit dem Platzbelag
verschweißt. Das ist auch eine Methode;

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