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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fragte Redhorse scharf. »Wollen Sie behaupten,
Sie seien von Mutationen verschont geblieben?«
    Baton senkte den Kopf. Als er wieder aufblickte, machte er einen entschlossenen Eindruck.
    »Wir dulden keine Mutanten in unserer Mitte«, sagte er. »Sobald ein Kind geboren wird,
untersuchen wir es sorgfältig. Besteht auch nur der geringste Verdacht, daß es …«
    »Ich verstehe«, unterbrach ihn Redhorse. »Ich halte diese Maßnahmen zwar für unmenschlich,
doch wir haben nicht das Recht, Ihnen Vorschriften zu machen. Wir wollen jedoch weiterhin mit
offenen Karten spielen. Sie sollen die Wahrheit über unsere Herkunft erfahren, Baton. Wir kommen
zwar aus Godlar, doch wir gehören nicht zu den Überlebenden dieser Stadt. Weiter im Norden
existiert eine Station eines Volkes, das Ihnen unbekannt sein dürfte. Innerhalb dieser Station
steht ein Transmitter.«
    Don Redhorse schilderte dem Lemurer in allen Einzelheiten die Geschichte unserer Flucht. Er
verschwieg jedoch, daß wir Terraner waren und aus der Zukunft kamen. Redhorse ließ Baton in dem
Glauben, daß wir zu einer Kolonistengruppe gehörten, die im Wega-Sektor Nachforschungen
angestellt hatte. »Dabei«, so log der Major, »hatten wir uns zu weit von unserem Schiff entfernt
und waren auf die Station von Pigell gestoßen.«
    Baton unterbrach Redhorse nicht. Seinem Gesichtsausdruck war nicht zu entnehmen, ob er dem
Major Glauben schenkte.
    »Jetzt wissen Sie alles über uns. Ich hoffe, daß Sie Ihr Angebot, uns in Ihrer Gruppe
aufzunehmen, aufrechterhalten.«
    »Es ist mir bekannt, daß im Norden eine Station existiert, die von Fremden errichtet wurde«,
sagte Baton zu unserer Überraschung. »Bisher hatten wir mit den Fremden jedoch keine
Schwierigkeiten.«
    »Hat man nie versucht, mit Ihnen Kontakt aufzunehmen?« erkundigte sich Bradon verblüfft.
    Baton schüttelte den Kopf. Mich erstaunte das Verhalten der Tefroder nicht. Es konnte ihnen
schließlich gleichgültig sein, wenn über tausend Kilometer weiter im Süden ein paar hundert
Lemurer um ihr Leben kämpften. Baton und seine Anhänger stellten keine militärische Macht dar,
genausowenig wie die Mutanten.
    »Wir möchten versuchen, mit unserem Schiff Funkkontakt aufzunehmen«, sagte Redhorse und
unterbrach meine Überlegungen. »Glauben Sie, daß die Geräte des ehemaligen Raumhafens von Makata
noch funktionsbereit sind?«
    Ich merkte, daß Baton zögerte. Der Gedanke, daß wir unser Schiff herbeirufen könnten, schien
ihm nicht zu gefallen. Sein Mißtrauen war berechtigt. Plötzlich änderte sich Batons
Gesichtsausdruck.
    »Keines der Hyperfunkgeräte ist intakt«, sagte er. »Aber ich glaube, daß Sie zumindest eines
davon in Ordnung bringen können. Die Spezialisten meiner Gruppe können Ihnen dabei helfen.«
    Redhorse atmete auf. Er bedankte sich bei Baton.
    »Ich weiß, daß ich ein Risiko eingehe, wenn ich Ihnen Gelegenheit gebe, Ihr Schiff zu rufen«,
sagte der Lemurer. »Ich hoffe nicht, daß ich diese Entscheidung jemals bereuen muß.«
    »Bestimmt nicht«, versicherte Redhorse.
    Baton machte eine unbestimmte Handbewegung. »Sie werden verstehen, daß ich nach dem Angriff
der Mutanten noch einige Dinge zu erledigen habe. Morgen werden wir uns um die Funkgeräte
kümmern. Inzwischen können Sie auf die Jagd gehen. Tebos soll Sie begleiten. Seien Sie jedoch
vorsichtig.«
    Wir verließen Batons Bunker. Ich wurde das Gefühl nicht los, daß dieser Mann uns überlistet
hatte.
    Am nächsten Tag kam Baton mit sechs Begleitern in unseren Bunker. Er begrüßte uns mit
auffallender Freundlichkeit.
    »Das sind die Männer, die Ihnen helfen werden, ein Funkgerät funktionsfähig zu machen«,
erklärte er. »Dieser Mann heißt Sanosta. Er ist unser fähigster Techniker.«
    Sanosta war ein großer, dürrer Mann mit hervorstehenden Zähnen und kurzgeschorenen Haaren. Er
hielt seine Arme angewinkelt, die Daumen hatte er in den Gürtel gehakt. Er schien bei schlechter
Laune zu sein, denn er nickte uns nur verächtlich zu.
    Redhorse bedankte sich für die Unterstützung.
    Baton ging hinaus. Sanosta durchmaß mit seinen langen Beinen unseren Wohnraum.
    »Hier können wir das Gerät nicht aufstellen«, erklärte er mürrisch. »Es wird am besten sein,
wenn wir es an Ort und Stelle reparieren. Folgen Sie uns.«
    Wir legten unsere Kampfanzüge an, nahmen die Waffen an uns und gingen mit Sanosta nach
draußen. Mit raschen Schritten durchquerten wir die Siedlung. Sanosta führte uns zu

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