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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hängte den Strahlenkarabiner über ihre Schultern. »Ich
folge Ihnen, Don.«
    »Das ist kein Anblick für eine Frau«, lehnte der Major verdrossen ab. »Warten Sie bei meinen
Freunden, bis ich zurück bin.«
    »Ich nehme keine Befehle von Ihnen entgegen«, beharrte sie auf ihrem Standpunkt. »Ich folge
Ihnen.«
    Ich dachte, Redhorse würde die Geduld verlieren, doch er drehte sich nur mit einem Ruck um und
kletterte über den Erdwall hinweg. Monira und ich folgten ihm. Die Lemurer kümmerten sich nicht
um die erschossenen Mutanten. Sie schienen damit zu rechnen, daß die Tiere des Dschungels in der
kommenden Nacht die schrecklichen Überreste des Kampfes beseitigen würden.
    Ich bemühte mich, meine Augen auf Redhorses breitem Rücken ruhen zu lassen, um die toten
Mutanten nicht anblicken zu müssen. Monira ging mit blassem Gesicht und fest aufeinandergepreßten
Lippen neben uns her.
    Plötzlich hörten wir ein Stöhnen.
    »Dort drüben!« rief Redhorse.
    Eines der bedauernswerten Wesen hatte sich aufgerichtet. Es war tödlich verwundet.
    Redhorse beugte sich hinab.
    »Können Sie mich hören?« fragte er in Tefroda.
    Das Wesen wollte nach dem Major schlagen, der jedoch schnell zurückwich.
    »Seien Sie vorsichtig!« rief Monira.
    »Wir wollten Ihnen helfen«, sagte Redhorse zu dem Mutanten. »Bleiben Sie ruhig.«
    Die Katzenaugen des Mutanten verschwanden hinter Lidern, die wie Hornplatten aussahen. Die
Kreatur stöhnte vor Schmerzen. Ihre wulstigen Lippen bewegten sich.
    »Unsere … Höhlen …«, kam es undeutlich aus dem Mund des Mutanten.
    Redhorse stützte den Sterbenden.
    »Ja«, sagte er. »Was ist mit euren Höhlen?«
    »Sie … haben uns vertrieben …« stieß der Mutant mühevoll hervor. »Aber wir erobern
sie … zurück.«
    Blut rann über die wulstigen Lippen. Der Kopf des Mutanten sank zurück. Monira wandte sich
aufschluchzend ab. Redhorse erhob sich.
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte er Monira. »Haben die Mutanten in den Bunkern rings um den
Raumhafen gewohnt, bevor Baton mit seiner Gruppe hier auftauchte?«
    Monira schüttelte langsam den Kopf.
    »Lassen Sie mich!« schrie sie plötzlich auf. Ihre kleinen Hände ballten sich zu Fäusten, und
sie schlug ein paarmal gegen Redhorses Brust.
    »Warum quälen Sie mich?« schrie sie. Sie fuhr herum und rannte in Richtung der Bunker davon.
Bestürzt blickten wir ihr nach.
    »Gehen wir zu Baton«, sagte Redhorse. »Ich möchte endlich wissen, was hier gespielt wird.«

25.
    Die CREST III hatte Pigell verlassen, nachdem die Gen-Modulatoren alle feindlichen
Handlungen eingestellt und ihre Hilfsgruppen zurückgezogen hatten. Die Zeitstation auf dem
sechsten Planeten der Wega war von Thermoflammern und Polern so schwer beschädigt worden, daß sie
nicht nur für die Terraner, sondern auch für die MdI vollkommen wertlos war.
    Die Zeit würde über die Station hinweggehen und schließlich alle Spuren beseitigen.
    Die Gen-Modulatoren waren auf eigenen Wunsch auf Pigell zurückgeblieben. Sie hatten alle
Hilfsangebote Rhodans abgelehnt. Aus den Gesprächen mit dem Chefwissenschaftler Trolok und mit
Gamola war herauszuhören gewesen, daß die Gen-Modulatoren keine Kraft mehr besaßen, eine Wende in
ihrem Leben herbeizuführen. Sie hatten erkannt, daß sie am Ende ihres Weges angelangt waren, und
wollten daher nichts anderes mehr, als auf Pigell in Ruhe und Frieden zu leben. Selbst Rhodans
Hinweis, daß auf dem Planeten Pigell der Realzeit keine Spuren mehr über die Existenz der
Gen-Modulatoren existieren, hatte sie nicht von ihrem Entschluß abbringen können.
    Trolok hatte lediglich geheimnisvoll gelächelt und erklärt, daß die genetischen Manipulationen
an ihren Körpern die Voraussetzungen dafür geschaffen hätten, daß die Spuren ihrer Existenz von
Pigell verschwinden würden. Weder Rhodan noch seine Begleiter und Mutanten hatten Trolok dazu
bewegen können, seine Aussage zu präzisieren.
    Nachdem man sich von Trolok und Gamola verabschiedet hatte, gab Rhodan den Startbefehl.
    Das ursprüngliche Vorhaben, die Verhältnisse auf Kahalo zu erkunden, mußte vorerst
zurückgestellt werden, bis man über das Schicksal der Gruppe Redhorse Bescheid wußte.
Untersuchungen hatten ergeben, daß Redhorse zusammen mit fünf Männern durch den
Materietransmitter gegangen und in einem unbekannten Empfänger herausgekommen war. Es gab jedoch,
aufgrund der vorgefundenen Justierung, keinen Zweifel daran, daß dieser Empfänger auf der

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