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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bestehen?«
    Baton lachte. Sein Haar, das an verschiedenen Stellen bereits grau wurde, war sorgfältig
gescheitelt. Baton hätte eher in einen großen Konferenzsaal gepaßt als in diese gefährliche
Welt.
    »Der größte Teil unserer Arbeit besteht im Warten der verschiedenen Maschinen und
Energieanlagen«, sagte er. »Hinzu kommen Aufräumungs- und Bauarbeiten. Natürlich brauchen wir
auch Männer, die auf die Jagd gehen.«
    »Angenommen, wir nähmen Ihr großzügiges Angebot an«, unterstellte Redhorse. »Müßten wir uns
dann in allen Fällen Ihren Anordnungen und Gesetzen beugen?«
    Baton sagte gelassen: »Ich bin mir darüber im klaren, daß Sie unter völlig anderen
Verhältnissen gelebt haben, wie wir sie gewohnt sind. Deshalb halte ich es für angebracht, Ihnen
eine gewisse Zeit zum Einleben zuzugestehen. Danach jedoch hätten Sie sich, wie alle anderen
auch, meinen Befehlen zu beugen.« Wieder lächelte er. »Ich bin kein Tyrann, doch um in dieser
Umwelt zu überleben, ist es wichtig, daß alle Befehle genau befolgt werden.«
    »Das klingt vernünftig«, sagte Redhorse. »Wir haben …«
    Draußen begann eine Sirene zu heulen. Baton stand auf und ging zur Tür.
    »Alarm«, sagte er. »Das ist das Signal, das einen Angriff der Mutanten ankündigt.«
    Ich tauschte einen schnellen Blick mit Papageorgiu. Galten die Bunker der Lemurer nicht als
unangreifbar? Im Eingang blieb Baton stehen.
    »Jetzt können Sie zum erstenmal eine Aufgabe übernehmen«, sagte er. »Helfen Sie uns, die
Angreifer zurückzuschlagen.«
    Ohne unsere Kampfanzüge anzulegen, folgten wir Baton ins Freie. Auf dem freien Platz hatten
sich über hundert bewaffnete Lemurer versammelt.
    Baton schrie einige Befehle. Die Männer verteilten sich. Baton deutete auf das von Pflanzen
überwucherte Landefeld des ehemaligen Raumhafens.
    »Sie werden von dort kommen«, sagte er. »Bestimmt greifen sie mit zehnfacher Übermacht
an.«
    Zusammen mit Baton und zwanzig Lemurern bezogen wir hinter einem Erdwall Stellung. Die Sirene
war verstummt. Eine unheilvolle Stille breitete sich aus. Tiefhängende Regenwolken zogen über den
Dschungel dahin.
    Ich kauerte neben Redhorse und Papageorgiu. Auf der anderen Seite lagen einige Lemurer. Ich
spähte über unsere Deckung hinweg. Vom Rand des Dschungels näherte sich eine seltsame Armee. Die
Vorfahren dieser Wesen waren Lemurer gewesen, doch es gab nur wenige, die noch menschliches
Aussehen besaßen.
    »Noch nicht schießen!« schrie Baton. Seine Stimme hallte über das Landefeld. »Wartet, bis sie
näher herangekommen sind.«
    Die Mutanten, die ihn rufen hörten, brachen in ein ohrenbetäubendes Geschrei aus.
    »Wie oft haben sie schon angegriffen?« fragte ich den Lemurer rechts neben mir. Er bedachte
mich mit einem Achselzucken und schwieg. Entweder wollte er mir keine Auskunft geben, oder er
wußte nicht, was er antworten sollte.
    Plötzlich kam von hinten jemand auf uns zugerannt. Ich blickte zurück und sah Monira, die mit
einem lemurischen Strahlenkarabiner bewaffnet in unsere Deckung kam. Sie ließ sich neben Redhorse
nieder. Ich beobachtete, daß Baton die Stirn runzelte. Er schickte das Mädchen jedoch nicht
zurück. Ich richtete mich auf, um festzustellen, wo weitere Lemurer lagen. Baton hatte seine
Männer hinter sechs verschiedenen Deckungen aufgeteilt. Die Frauen standen in den Türen der
Bunker. Auch sie waren bewaffnet.
    Die Angreifer hatten die Mitte des Landefeldes erreicht. Drohend schüttelten sie ihre
primitiven Waffen.
    »Feuer!« rief Baton.
    Die Auseinandersetzung dauerte nicht länger als sechs Minuten. Dann flohen die Mutanten, die
noch dazu in der Lage waren, in den Dschungel zurück. Baton stand auf und schob seine Waffe in
den Gürtel.
    »Das wird ihnen eine Warnung sein«, sagte er verächtlich. Er nickte Redhorse zu. »Kommen Sie
bitte mit Ihren Männern in einer Stunde in meinen Bunker, damit wir uns weiter unterhalten
können.«
    Redhorse nickte schweigend. Die Lemurer zogen sich in ihre Behausungen zurück, nur Monira
blieb bei uns. Sie blickte mit aufgerissenen Augen aufs Landefeld.
    »Wie schrecklich«, sagte sie. »Dort unten liegen einige hundert Tote.«
    »Bleiben Sie hier, Monira«, sagte Redhorse entschlossen. »Surfat und ich werden nachsehen, ob
wir Verwundete finden.«
    »Sie wollen aufs Landefeld hinaus?« fragte die Lemurerin entsetzt.
    »Ja«, bestätigte Redhorse. »Kommen Sie, Brazos.«
    »Einen Moment!« rief das Mädchen. Sie

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