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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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diesen Barbaren
übergeben.«
    In aller Hast trugen die Mutanten Holz zusammen und schichteten es zu einem Stapel
aufeinander.
    »Sie werden ein Freudenfeuer anzünden«, vermutete Papageorgiu düster. »Ich wage nicht daran zu
denken, was sie mit uns vorhaben.«
    Rund um das Feuer wurden fünf Pfähle in den weichen Boden gerammt.
    »Sagranna!« schrie Bradon. »Kommen Sie heraus und verhindern Sie dieses primitive
Schauspiel.«
    Der Anführer der Mutanten, ein Mann mit einem gewaltigen Höcker auf dem Rücken und Händen, die
wie Vogelklauen aussahen, versetzte Bradon einen Tritt.
    »Mann-mit-dem-Käfer nicht kommen«, sagte er nachdrücklich. »Jetzt schweigen.«
    Bradon bäumte sich auf, doch die Stricke, mit denen er gefesselt war, gaben nicht nach.
    »Hören Sie auf, Leutnant«, ermahnte ihn Redhorse. »Damit vergeuden Sie nur unnötige Kraft. Ich
hoffe, daß das Feuer die Besatzung der Korvette auf diesen Platz locken wird.«
    Bevor er zu Ende gesprochen hatte, begann es zu regnen. Die Mutanten heulten enttäuscht.
    »Hoffentlich wird der Regen stärker«, sagte ich. »Dann werden unsere Gastgeber Mühe haben, ein
Feuerchen zu machen.«
    Wir wurden auf die Beine gestellt und zu den Pfählen gezerrt. Die Mutanten banden mich so fest
an den Stamm, daß ich kaum noch atmen konnte. Der Regen wurde immer heftiger. Er kühlte mein
brennendes Gesicht.
    Einer der Mutanten versuchte das Feuer zu entzünden.
    Sagranna trat aus seiner Hütte, lehnte sich an den Türpfosten und schien mit seinen leeren
Augen zu uns herüberzustarren. Er hatte eine Hand ausgestreckt, auf der der schwarze Käfer
hockte.
    »Sagranna!« schrie Redhorse. »Sie bringen den Mutanten den Tod, wenn Sie ihnen nicht Einhalt
gebieten.«
    Trotz des Regens begann der Holzstapel zu brennen. Ich hörte das Zischen der verdampfenden
Regentropfen. Mit meiner ganzen Kraft stemmte ich mich gegen den Pfahl.
    Er gab nach. Ich fühlte, wie er nach hinten kippte. Vergeblich versuchte ich, mein
Gleichgewicht zu halten. Ich drehte mich beim Fallen und schlug schwer auf den aufgeweichten
Boden. Papageorgiu, der neben mir festgebunden war, schrie auf.
    Ich rollte auf das Feuer zu, doch da waren die Mutanten schon heran und schlugen nach mir. Ich
konnte ihren Tritten und Hieben nicht ausweichen. Wasser lief über mein Gesicht. Dreck spritzte
auf. Aus den Augenwinkeln beobachtete ich Sagranna: eine dürre, aufrechte Gestalt, die langsam
auf den Holzstapel zuging. Schwarzer Rauch stieg gen Himmel.
    Ich wurde auf den Rücken gedreht. Jemand riß meine Uniformjacke auf.
    Plötzlich stand Sagranna über mir. Er gab den Mutanten irgendeinen Befehl. Sie zogen sich
zurück. Ihr Geschrei klang wie das Geheul eines Wolfsrudels.
    In diesem Augenblick rutschte der Holzstapel in sich zusammen. Funken sprühten bis zu uns
herüber. Sagranna wich zurück. Er geriet ins Stolpern und verlor den Käfer. Ich sah das Insekt in
den Schlamm fallen, seine Fühler vibrierten nervös. Sagranna tastete hilflos mit den Händen um
sich. Die Mutanten verstummten.
    Über der Lichtung tauchte plötzlich eine gewaltige Kugel auf. Meine Kehle war wie
ausgetrocknet, aber ich brachte ein erleichtertes Krächzen zustande.
    Die Rettung war da. Jetzt würde es nicht mehr lange dauern, bis ein Landekommando
ausgeschleust wurde und unserer Gefangenschaft ein Ende setzte.
    Doch es kam ganz anders. Ich sah, wie aus einem der Korvettengeschütze ein blaßgrüner,
gefächerter Strahl hervorbrach und das Land bestrich.
    Paralysestrahler, dachte ich. Der Kommandant der Korvette schien es nicht für notwendig zu
erachten, uns erst durch ein mühevolles Mann-zu-Mann-Gefecht hier herauszuholen. Er bestrich
vorsorglich das ganze Lager. War erst alles gelähmt, brauchte er uns nur herauszupicken und an
Bord zu holen, wo wir nach einiger Zeit wieder zu uns kommen würden.
    Ich war soweit mit meinen Überlegungen angekommen – dann hatte mich der Paralysestrahler
erreicht, und mein Bewußtsein versank in tiefer Nacht. Ich merkte nichts mehr davon, daß Minuten
später Gucky erschien und uns nacheinander in die Korvette teleportierte, die nach getaner Arbeit
wieder Fahrt aufnahm, um zur CREST zurückzukehren.

31.
    Das war also die Macht, überlegte Zeitagent Rovza verwundert. Das war die Macht,
auf einen Knopf zu drücken und dadurch Hunderte von fremden Wesen zu töten, die an Bord eines
gewaltigen Kugelschiffes lebten.
    Rovza wußte nicht genau, wann er diesen Knopf drücken würde,

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