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Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wanderten durch die Kabine und blieben am
dreidimensionalen Logikspiel hängen. Er glaubte Broysen dort stehen zu sehen, der sich langsam
aufrichtete und mit gelassener Stimme sagte: »Jetzt haben Sie verloren, Maghan.«
    Das Quietschen der ausgeleierten Gleitrollen ließ Aboyer aufschrecken. Matten-Willy
kam ins Flaschenzimmer gerollt. Er steuerte den Sessel mit drei Tentakeln geschickt in die Mitte
des Zimmers. Aboyer fragte sich, wie das Quallenwesen es geschafft hatte, ihn schließlich doch
noch zu überreden.
    »Hallo … Al!« brummelte Willy mühsam. »Sie hätten keinen … Whisky auf mich schütten
dürfen.«
    Aboyer grinste. »Sie haben darauf bestanden«, erinnerte er Willy. »Ich mußte zwei Flaschen
opfern.«
    »Seitdem ist mir warm«, sagte das Plasmawesen. »Zum erstenmal in meinem Leben friere ich
nicht, Al.«
    Im Arbeitszimmer summte der Telekom.
    »Sehen Sie nach, wer das ist«, forderte Aboyer das Quallenwesen auf.
    Willy setzte den Sessel in Bewegung. Nach ein paar Minuten kam er wieder zurück.
    »Es war die Polizei«, berichtete er. »Sie wollten wissen, was mit dem Gleiter geschehen ist,
den Sie … sich ausgeliehen haben.«
    Aboyer kratzte sein unrasiertes Kinn und blickte Willy durchdringend an.
    »Was haben Sie den Beamten gesagt?« erkundigte sich Aboyer.
    »Die Wahrheit«, verkündete Willy.
    Aboyer stand auf und trat ans Fenster. Der Gleiter stand vor dem Haus. Drei seiner
Landestützen waren eingeknickt. Außerdem befanden sich an seiner Unterseite einige größere
Beulen. Aboyer schüttelte den Kopf und kehrte zu seiner Pneumoliege zurück.
    »Al!« sagte Willy.
    »Hm?« machte Aboyer mühsam.
    »Darf ich noch ein bißchen Whisky auf mich gießen? Ich glaube, ich beginne schon wieder zu
frieren.«
    Aboyer war bereits eingeschlafen. Willy fuhr ein Stielauge aus und starrte entzückt auf die
Flaschenwände. Aboyer war sehr erschöpft und würde nicht so schnell wieder aufwachen.
    Freunde, überlegte Willy, sollten teilen, was sie besaßen.
    Und er und Al waren doch Freunde!
    »Es war ein Fehler, daß ich gesteuert habe«, sagte Willy. »Aber es hat mir Spaß gemacht.«
    »Natürlich«, sagte Aboyer. Seine Stimme war kaum noch hörbar, so schläfrig war er schon.

29.
    Zwei Monate später: Quinto-Center
    Sie ›entstanden‹ gleichzeitig im Rematerialisierungsfeld des Torbogentransmitters: Perry
Rhodan, Reginald Bull, Allan D. Mercant und John Marshall.
    Die vier Robotwachen links und rechts der in warnendem Rot gehaltenen Kreisfläche
präsentierten die Strahlgewehre, fast grazil wirkende, metallisch blinkende Konstruktionen von
kaum vorstellbarer Vernichtungskraft.
    Rhodan blickte ironisch lächelnd auf die zweieinhalb Meter großen Kampfmaschinen. Dann suchten
seine Augen das Gesicht Atlans.
    Der Arkonide legte die flache Hand nach terranischer Sitte an das Mützenschild; sein
scharfgezeichnetes, uraltes und gleichzeitig jugendlich straffes Gesicht zeigte keine Spur einer
Regung. Atlan wußte ebenso wie Perry Rhodan, wie überflüssig die Wachroboter waren – hier,
im ausgehöhlten Innern eines ehemaligen Mondes von zweiundsechzig Kilometern Durchmesser, einer
gigantischen Festung, die Herz und Hirn der USO, der größten galaktischen
Sicherheitsorganisation, bildete.
    Doch dann, als Rhodan mit federnden Schritten die Materialisierungszone verließ und dem Freund
die Hand entgegenstreckte, fiel die Härte plötzlich von Atlans Gesicht ab wie eine Maske. Der
Arkonide lächelte.
    Er trat einen Schritt zur Seite, um Reginald Bull, den Staatsmarschall des Solaren Imperiums
und Rhodans Stellvertreter, begrüßen zu können. Inzwischen waren auch Mercant und John Marshall
herangekommen.
    Als die Begrüßung vorbei war, führte Atlan seine Gäste zu einem Transportband, das sie
innerhalb einer Minute zur Seitenwand der Transmitterhalle brachte. Ohne jegliches erkennbare
Dazutun fuhren die beiden Hälften eines Panzerschotts zurück; ein Beweis dafür, daß die
unsichtbaren Augen verborgener Wächter jeden Schritt der wichtigsten Männer des Imperiums und des
USO-Chefs überwachten.
    Atlan deutete auf einen offenen Heckeinstieg eines walzenförmigen Fahrzeugs. Es stand in einer
etwa vier Meter durchmessenden Röhre, und seine Außenhülle war nur durch ein bläulich strahlendes
Energiefeld von wenigen Millimetern Stärke von der Wandung der Röhre getrennt. Eine Rampe führte
in sanfter Neigung zum Einstieg.
    Lächelnd registrierte Atlan das Interesse

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