Silberband 030 - Bezwinger der Zeit
Aboyer entschieden hervor.
Willy klammerte sich mit drei Tentakeln an ihm fest und hinderte ihn daran, den Gleiter zu
besteigen.
»Entweder gehen Sie mit mir in die Solar Hall oder ich mit Ihnen nach Hause«, sagte Willy.
»Nein!« sagte Aboyer. Sie starteten drei Minuten später.
Um 11.45 betrat Lordadmiral Atlan die Solar Hall. Sein Erscheinen wurde mit Beifall
begrüßt. Der Administrator von Plaza de Bravos, der gerade eine Rede hielt, räumte den
Platz vor den Mikrophonen für den Arkoniden.
Atlan verbeugte sich kurz.
»Die dritte Fragmentwaffe wurde vor fünfzehn Minuten gezündet«, teilte er den
Konferenzteilnehmern mit. »Messungen ergaben, daß die Bombe ein atomarer Kernzünder für
Sauerstoffatome war. Wäre sie im Konferenzsaal explodiert, wären sämtliche Sauerstoffatome in
einen Kernprozeß getreten. Die Erde hätte sich in eine sonnenheiße Fackel verwandelt.«
Seine Worte lösten Bestürzung aus.
»Außerdem bringe ich die ersten Nachrichten aus der Klinik mit, in die man die zweiunddreißig
Administratoren gebracht hat, die sich die MdI als Opfer ausgewählt hatten. Den Verletzten geht
es verhältnismäßig gut. Sie können die Konferenz über Television verfolgen. Keines der Bauteile
hat in den Körperhohlräumen organische Schäden hinterlassen. Wir wissen noch nicht, wie es den
MdI gelungen ist, die Waffenfragmente in den Körpern der Abgeordneten unterzubringen.
Wahrscheinlich handelt es sich um eine überragende Transmittertechnik, die dabei angewandt
wurde.«
Seine Worte lösten heftige Debatten unter den Konferenzteilnehmern aus. Der Arkonide verließ
das Rednerpodium und begab sich in die Schwebeloge, in der Perry Rhodan und John Marshall
saßen.
Ein extraterrestrischer Abgeordneter hatte sich gemeldet und schritt zum Rednerpodium. Die
Konferenz wurde fortgesetzt. Sie wurde zu einem vollen Erfolg für Perry Rhodan und die
Imperiumsregierung. Der Großadministrator erhielt alle Vollmachten, um gegen die MdI
vorzugehen.
Gegen 14.30 wandte sich Rhodan zum erstenmal an Atlan.
»Ich glaube, jetzt brauchen wir uns keine Sorgen mehr um unsere Verbündeten zu machen.«
»Ja«, stimmte Atlan zu. »Es ist erstaunlich, daß das Imperium auch diese Krise überstanden
hat. Aber vergiß nicht, daß die Meister der Insel noch nicht geschlagen sind. Die erneute
Niederlage wird sie veranlassen, ihre Anstrengungen noch zu verstärken.«
Rhodan lächelte. »Ich werde mich hüten, deine Warnungen weiterhin zu ignorieren«, sagte
er.
»Dann hatte die Konferenz doch einen guten Zweck«, sagte Atlan und lehnte sich bequem im Sitz
zurück.
Miras-Etrin beugte sich nach vorn und schaltete den Lautsprecher des Interkoms ein.
Er wußte, daß sich Broysens Stellvertreter melden würde.
»Wir haben den Impuls immer noch nicht empfangen, Maghan«, sagte der Duplo besorgt. »Er müßte
längst durchgekommen sein.«
»Sie warten vergeblich«, sagte Miras-Etrin und schaltete wieder ab.
Er wußte bereits seit einer Stunde, daß sein Plan fehlgeschlagen war. Es war ihm gleichgültig,
wodurch das Attentat gescheitert war.
Miras-Etrin war kein Mann, der fehlgeschlagenen Plänen nachtrauerte. Die Terraner hatten
seiner Ansicht nach ihren Untergang nicht verhindert, sondern lediglich aufgeschoben.
Der MdI ließ sich auf seine Pneumoliege zurücksinken. Wenn Broysen noch am Leben war und von
den Terranern verhört wurde, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis die ersten terranischen
Wachschiffe in diesem Raumsektor erscheinen würden.
Miras-Etrin glaubte jedoch nicht daran, daß Broysen überlebt hatte. Der Raumschiffskommandant
war wahrscheinlich umsonst gestorben. Ob er das Band gehört oder bereits vorher den Tod gefunden
hatte?
Miras-Etrin schaltete den Interkom ein.
»Wir verlassen diesen Raumsektor«, ordnete er an. »Gehen Sie auf volle Beschleunigung,
Kommandant.«
»Wie Sie befehlen, Maghan«, antwortete Broysens Stellvertreter unterwürfig.
Miras-Etrin lächelte verächtlich und unterbrach die Verbindung. Er freute sich bereits auf den
Bericht, den er Faktor I übermitteln würde. Faktor I würde ihn beschuldigen und behaupten, daß er
versagt hatte. Außerdem würde der geheimnisvolle Chef der MdI Miras-Etrin die Frage stellen, ob
er es für richtig erachtet hatte, Broysen anstelle des ausgewählten Duplos zu schicken.
Miras-Etrin scheute keine Auseinandersetzung mit Faktor I. Er wußte genau, daß er im Kampf
gegen die Terraner gebraucht wurde. Seine Blicke
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