Silberband 031 - Pakt der Galaxien
Grek-1. »Sie haben mich gezwungen, an Bord Ihres Schiffes zu
gehen, damit ich den alten Bahnhof der Maahks an Sie übergebe.«
Das kranke Gehirn des Maahks hatte sich eine Geschichte ausgedacht, die in allen Einzelheiten
logisch war. Das war das Gefährliche daran.
»Wenn ich Sie nicht umstimmen kann, muß ich gehen«, sagte Redhorse und wollte sich
abwenden.
»Halt!« rief Grek-1. »Sie werden diesen Raum nicht mehr verlassen. Ich lasse Sie nicht gehen.
Das ist zu gefährlich für meine Pläne.«
»Warten Sie noch«, sagte Redhorse verzweifelt. »Man wird mich suchen, wenn ich nicht
zurückkomme.«
»Das glaube ich nicht«, sagte der Maahk. »Die ganze Zeit über hielt sich kein Fremder in der
Station auf. Warum sollten sie kommen?«
Er hob die Waffe und zielte auf Redhorse. Ein Desintegratorschuß fiel, und der Major sah mit
aufgerissenen Augen, wie der Schutzanzug des Maahks sich auf dem Brustteil auflöste. Grek-1 stieß
einen Schrei aus, ließ die Waffe fallen und sackte zusammen.
Da begriff Redhorse, daß der Methanatmer nicht geschossen hatte. Redhorse wandte sich langsam
um und sah Bourk mit einem Kombistrahler in der Hand im Eingang stehen.
»Bourk!« rief der Major. »Wie kommen Sie hierher? Wessen Waffe ist das?«
»Ihre«, entgegnete der Priester. »Deprok hat sie Ihnen vor Beginn der Wazala-Kämpfe abgenommen
und an mich übergeben.«
Redhorse schüttelte verwundert den Kopf. »Woher wußten Sie, in welcher Lage ich mich befinde?
Sie mußten es wissen, sonst wären Sie mir nicht gefolgt.«
Bourk nickte langsam. Das Bewußtsein, daß er sich in der Nähe des Großen Waza befand, machte
ihn unruhig.
»Es gibt eine Abhöranlage und versteckte Kameras, von denen nur der Priester weiß. Ich
beobachtete dieses Wesen schon längere Zeit, aber ich wußte nicht, ob es einer Ihrer Freunde
war.«
»Warum haben Sie mich nicht gefragt?« wollte Redhorse wissen, der allmählich verstand, warum
Bourk ihn während der Kämpfe unterstützt hatte.
»Hätten Sie an meiner Stelle gefragt?« Bourk winkte müde ab. »Es blieb mir keine andere Wahl,
als eine Gegenüberstellung herbeizuführen. Nun weiß ich, daß der Fremde Ihr Gegner war und ein
Feind der Forrils.«
Redhorse blickte zu dem toten Maahk hinüber.
»Im Grund genommen war er nicht unser Gegner«, sagte er. »Er war krank, weil er lange Zeit um
sein Leben kämpfen mußte. Aber es ist ihm gelungen, in der Zentrale alle Waffen der Station
einzuschalten. Sie müssen mir meinen Schutzanzug mit Helm und Sauerstoffaggregat beschaffen,
Bourk. Nur dann kann ich in die Zentrale eindringen.«
Bourk schleuderte ihm den Strahler vor die Füße. Wortlos wandte er sich ab und ging davon.
Redhorse rannte ihm nach.
»Bourk!« rief er eindringlich. »Werden Sie mir helfen, Bourk?«
Der Priester ging weiter, ohne sich umzublicken. »Niemand darf Manipulationen im Reich des
Großen Waza vornehmen«, sagte er.
Redhorse hielt den Albino mit dem gesunden Arm fest.
»Ich nehme keine Manipulationen vor, verstehen Sie doch. Ich bringe nur alles wieder in
Ordnung, was der Maahk verändert hat.«
Bourk blieb so abrupt stehen, als sei er gegen eine Mauer gerannt. Seine Augen traten hervor,
und er begann konvulsivisch zu zittern.
»Was ist los?« stieß Redhorse bestürzt hervor.
»Ich habe den Oberpriester des Großen Waza erschossen!« stöhnte Bourk. »Er ist ein Maahk. Sie haben mir gesagt, daß er ein Maahk ist.«
Redhorse dachte an die Legende der Forrils und verwünschte seine Unvorsichtigkeit. Er
schüttelte den vor Angst halb wahnsinnigen Priester.
»Sie haben ihn erschossen, das stimmt«, sagte er wütend. »Aber er war schlecht, verstehen Sie?
Wenn der Große Waza den Tod seines Oberpriesters bedauerte, hätte er Sie auf der Stelle bestraft.
Aber was ist geschehen? Nichts! Sie haben vollkommen richtig gehandelt.«
»Die Strafe wird kommen«, jammerte Bourk. »Die Schiffe Ihrer Freunde sind die Strafe. Die
Schiffe der Forrils werden explodieren. So ist es in der Legende beschrieben.«
Redhorse ließ ihn stehen und rannte in den Maschinenraum zurück. Der Bildschirm war noch
eingeschaltet. Redhorse fragte sich, wann Grek-1 den Funkspruch abgestrahlt hatte. Waren die
Schiffe schon in der Nähe? Redhorse hatte sein Armbandfunkgerät in Deproks Schiff zurückgelassen,
weil es ihm beim Tragen Schmerzen an seinen Armverwundungen bereitete. Außerdem hatte er nicht
geglaubt, daß er es brauchen könnte. Dieses Gerät wäre eine
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