Silberband 031 - Pakt der Galaxien
Antwort zu warten, doch Redhorses Knie gaben nach. Er wollte sich an Bourk
festhalten, doch da umschlangen ihn von hinten zwei starke Arme und stützten ihn.
»Das ist der schönste Augenblick, den meine Sippe je erlebt hat«, dröhnte Kraterhak Kan Deprok
und rülpste gerührt. »Das gibt die größte Feier, die auf unserem Schiff jemals stattfand.«
Mit diesen Worten legte er Redhorse über seine Schulter und trug ihn dem Ausgang entgegen.
27.
Don Redhorse trug seinen rechten Arm in einer selbstgefertigten Schiene. Um seine
Brust spannte sich ein notdürftiger Verband. Trotzdem fühlte er sich kräftig und entschlossen,
als Bourk ungefähr zwei Tage nach dem Endkampf um die Wazala-Ehre Deproks Schiff betrat, um den
Sieger aufzusuchen.
Kraterhak Kan Deprok wartete bereits ungeduldig auf den Augenblick, da Redhorse mit der Sippe
in ein besseres Schiff übersiedeln würde. Er behandelte Redhorse mit großer Freundlichkeit.
Als Bourk den Raum betrat, in dem sich die vier Terraner aufhielten, wies er Deprok mit einer
entschiedenen Geste zurück.
»Ich muß allein mit dem Wazala und seinen Freunden sprechen«, sagte der Priester. »Sie können
später wieder zu ihm, Ganzvater.«
Deprok ging wütend davon, während der Priester die Tür hinter sich zuzog und die Terraner
begrüßte.
»Wie fühlen Sie sich?« erkundigte er sich bei Redhorse.
»Ausgezeichnet«, erwiderte der Major. »Ich warte nur darauf, daß Sie mich in den Bahnhof
führen.«
»Ich kann Sie nur an die Schwelle von Wazas Reich führen«, sagte der Albino. »Alles andere
bleibt Ihnen überlassen.«
»Worauf warten wir noch?« fragte Redhorse. »Ich bin bereit, Sie zu begleiten. Allerdings
möchte ich meine Freunde mitnehmen.«
Bourk lehnte dieses Ansinnen entschieden ab. »Nur der Wazala darf dem Großen Waza
gegenübertreten«, sagte er.
Redhorse wußte, daß man den Priester nicht umstimmen konnte. Ein Forril ging selten von einem
einmal gefaßten Entschluß ab.
»Dann gehe ich allein«, sagte der Cheyenne. »Zeigen Sie mir den Eingang zur Station.«
Er spürte, daß der Albino zögerte. Als sie draußen auf dem Gang waren, sagte der Priester:
»Wollen Sie unserem Volk wirklich nicht helfen?«
»Davon kann keine Rede sein«, entgegnete Redhorse. »Sie müssen jedoch daran denken, daß mir
die Maschinen innerhalb der Station fremd sind. Ich würde lange Zeit brauchen, um sie alle
bedienen zu können. Aber auch dann wäre ich außerstande, irgend etwas für die Forrils zu tun. Ein
Mann allein kann es nicht schaffen, Energieleitungen von der Station auf die Schiffe zu
legen.«
Bourk gab sich keine Mühe, seine Enttäuschung zu verbergen. Offenbar glaubte er, daß Redhorse
nur eine Art Stein der Weisen mit in die Schiffe bringen müßte, um die Lage der Forrils
schlagartig zu verändern. Daran erkannte der Terraner, daß auch Bourk nichts über das
Bahnhofsinnere wußte. Zwar besaß der Albino vage Vorstellungen von den Möglichkeiten der Station,
aber sein Wissen war so allgemein, daß es vollkommen nutzlos war.
»Trotzdem werde ich versuchen, den Forrils zu helfen«, sagte Redhorse, dem der Priester leid
tat. »Ich will von der Zentrale aus mit meinen Freunden im Weltraum sprechen. Wenn mir das
gelingt, werden sie kommen, um uns abzuholen. Sie verfügen über technische Mittel, um den Forrils
zu helfen.«
Bourk zupfte nachdenklich an seinen Barthaaren. »Ich weiß nicht, wie die Sippenältesten auf
die Ankunft Ihrer Freunde reagieren würden«, gab er zu bedenken. »Besteht nicht die Gefahr, daß
unsere Schiffe beschlagnahmt werden?« Bourk sah Redhorse von der Seite her an. »Ich möchte nicht,
daß es zu einem Krieg zwischen Ihrem und meinem Volk kommt.«
»Ihre Befürchtungen sind grundlos«, versicherte Redhorse. »Wir sind an Ihren Raumschiffen
nicht interessiert. Sollten einige Sippenälteste einen Krieg beginnen, wird er nur sehr kurz
sein, und es wird keine Toten geben. Das verspreche ich Ihnen.«
Bourk schien beruhigt zu sein. Sie verließen Deproks Schiff. Da Redhorse in Begleitung des
Priesters war und überall als Wazala anerkannt wurde, durfte er jedes Schiff betreten. Es schien
ihm, als hätten viele Forrils nur darauf gewartet, daß er in ihr Schiff käme. Jeder Sippenälteste
hatte irgendwelche Wünsche, die er Redhorse vortragen wollte, in der Hoffnung, daß der Fremde sie
an den Großen Waza weitergeben würde.
Es kam zu stundenlangen Aufenthalten, und Redhorse atmete erleichtert
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