Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 032 - Die letzte Bastion

Titel: Silberband 032 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
sich an.
    Perry Rhodan senkte den Blick. Auf dem Kommunikator erschien der neue Vorschlag des
Positronengehirns:
    »Rückzug auf Warteposition außerhalb der Fünfzehn-Millionen-Kilometer-Zone. Danach geballte
Einzelaktionen mit Moskito-Jets.«
    Rhodan handelte bereits.
    Wenige Minuten später zogen sich die terranischen Einheiten geordnet hinter eine gedachte
Linie zurück, die zwanzig Millionen Kilometer von Luum-II entfernt war. Die Maahks folgten ein
wenig langsamer; ihre Schiffskommandanten hatten sich zu sehr in den Feind verbissen, und sie
empfanden anscheinend trotz der hohen Verluste keine Furcht.
    Von den Schiffen der Imperiumsflotte waren nur zwei verlorengegangen; die
Hochenergie-Überladungsschirme hatten das Schlimmste verhindert. Doch selbst mit schwersten
Transformkanonen war das rote Halbraumfeld um Tamanium nicht aufzubrechen gewesen. Die
Gravitationsbomben, die sich in der Vergangenheit einige Male bewährt hatten, zeigten bei diesem
Halbraumfeld noch weniger Wirkung als die Transformbomben.
    Die Meister der Insel hatten die erste Schlacht gewonnen!
    Omar Hawk riß die Moskito-Jet scharf nach Steuerbord, als wenige tausend Kilometer
vor ihm der glühende Gasball einer nuklearen Explosion anschwoll und das Universum zu
verschlingen drohte.
    Das Impulstriebwerk des relativ kleinen Zweimann-Jägers heulte in schrillem Diskant, als der
Oxtorner Gegenbeschleunigung gab. Dennoch schaffte er es nicht ganz. Die Ausläufer der Explosion
schossen gleich Sonneneruptionen in den Raum. Einer streifte die Jet.
    Es gab einen furchtbaren Knall. In der Kanzel roch es plötzlich nach Ozon. Flammenzungen
leckten aus der Verkleidung des Energietasters.
    Oberleutnant Hawk lachte grimmig.
    Er versuchte nicht, die rasende Drehbewegung seines Fahrzeugs zum Stillstand zu bringen,
sondern beschleunigte lediglich mit Maximalwerten. Nach wenigen Sekunden durchstieß die Jet den
letzten Ausläufer der glühenden Gase und schoß weiter auf die silbrig schimmernde Sichel zu, die
seltsam schräg im Dunkel des Alls hing.
    Vom Sitz des Navigators kam ein dumpfes Stöhnen.
    Omar drehte den Kopf und blickte prüfend in das schmerzverzerrte Gesicht Ras Tschubais.
    Der Afro-Terraner hing bewußtlos in den Haltegurten. Die Adern traten dick auf seiner
schwarzen Stirn hervor, und aus den Nasenlöchern rannen zwei dünne Blutfäden.
    Hawk fluchte unbeherrscht, weil er keine Zeit hatte, dem Mutanten zu helfen. Er ging für
wenige Sekunden in den Linearflug über und tauchte auf der gegenüberliegenden Seite des Planeten
Tamanium wieder ins Normalkontinuum ein.
    Hier herrschte Ruhe, denn die vereinigten Maahks- und Imperiumsflotten hatten sich aus
taktischen Gründen nur auf der einen Seite Tamaniums konzentriert.
    Der Umweltangepaßte klappte seinen Helm zurück und schnallte sich los. Dann beugte er sich zu
Tschubai und öffnete dessen Helm ebenfalls. Mit fliegenden Fingern riß er das I-Päckchen der
Medo-Ausrüstung aus dem Gürtelfach, entnahm ihm eine halbkugelförmige Injektionsspritze und
preßte sie gegen den Hals des Teleporters.
    Kurz darauf schlug Tschubai die Augen auf.
    Das Weiße in den Augäpfeln war von einem dichten Netz roter Äderchen überzogen. Dennoch
grinste der Afro-Terraner schwach.
    »Das ging noch einmal gut, wie? Hat unser HÜ-Schirm gehalten?«
    Das, so dachte Omar Hawk, war eine dumme Frage. Sie kennzeichnete die Verfassung, in der sich
der Mutant befand.
    »Fühlen Sie sich in der Lage, noch einen Versuch zu wagen?« fragte er.
    Tschubai wischte sich achtlos das Blut aus dem Gesicht. Sein Grinsen erlosch. Er hustete ein
paarmal, dann sog er an dem elastischen Trinkröhrchen, das aus dem vorderen Halswulst ragte.
    »Fliegen Sie im Zwischenraum bis auf etwa hunderttausend Kilometer heran, Hawk!« befahl er mit
rauher Stimme. »Danach wenden Sie sofort wieder. Ich will sehen, daß ich in der Zeitspanne
dazwischen teleportieren kann.« Er schwieg einen Augenblick, dann setzte er hinzu: »Hoffentlich
ist den anderen nichts zugestoßen.«
    Omar nickte nur, obwohl Tschubais Befehl sie beide mit neunzigprozentiger Wahrscheinlichkeit
das Leben kosten würde. Aber der Mutant verfügte nicht nur über die größere Kampferfahrung; er
besaß auch die absolute Befehlsgewalt.
    Obwohl die bisherigen Erfahrungen mit Halbraumfeldern gezeigt hatten, daß diese für Teleporter
undurchdringbar waren, hatten die Mutanten darauf bestanden, es dennoch zu versuchen. Rhodan
hatte schließlich

Weitere Kostenlose Bücher