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Silberband 032 - Die letzte Bastion

Titel: Silberband 032 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nur imitierte, sondern daß er sinnvolle Sätze von sich zu geben
vermochte. Das Flatteräffchen verfügte zweifellos über ein gewisses Maß an Intelligenz, besonders
aber über eine phänomenale Sprachbegabung, die sich nicht allein durch das Vorhandensein von
Intelligenz erklären ließ. Instinkte mußten dabei eine Rolle spielen, vielleicht besaß Cicero
auch ein mutiertes Gehirn, denn bei den anderen Vertretern seiner Art hatte sich nichts
Vergleichbares gezeigt.
    Omar Hawk war weit davon entfernt, die Warnung seines ›Freundes‹ in den Wind zu schlagen.
    Andererseits überschätzte er sie auch nicht.
    Woher sollte Cicero wissen oder ahnen, was sie am Ziel ihrer langen Reise erwartete: im
Luum-System, dem Zentralsystem der Meister der Insel!
    »Was redest du da?« fragte er mißmutig. »Drücke dich gefälligst ein wenig präziser aus!«
    Cicero legte die gespreizten Finger seiner Greifhände zusammen und blickte dem
Umweltangepaßten in die Augen.
    »Cicero sagen, Gefahr. Große Gefahr für Omar, für Sherlock, für Cicero. Nicht hingehen!«
    Hawk seufzte.
    »Wenn du mir nicht mehr zu sagen hast, hättest du mich nicht zu wecken brauchen, Kleiner. Und
nun laß mich weiterschlafen. Morgen steht mir ein anstrengender Tag bevor!«
    Er schaltete die Beleuchtung aus und schloß demonstrativ die Augen. Der Flatteraffe blieb noch
einige Sekunden lang unbeweglich auf der Brust seines Herrn sitzen, dann flog er zu
seinem selbstgewählten Schlafplatz zurück. Kurz darauf ließ sich auch der Okrill wieder auf
den Boden fallen. Es dröhnte dumpf, als der schwere Körper aufschlug. Sherlock nieste behaglich
und legte den Kopf auf die mächtigen Tatzen des ersten Vorderbeinpaares.
    Aber obwohl sich Omar Hawk alle Mühe gab, vermochte er keinen Schlaf mehr zu finden. Deshalb
erhob er sich nach etwa einer Stunde leise, schlüpfte in seine schwarze Bordkombination, zog die
Plastikstiefel an und schlich ins Wohnzimmer seines Spezialappartements. Die Tür zum Schlafraum
sicherte er durch einen MV-Generator, der dem Plastikmetall eine molekularverdichtete Struktur
verlieh und sie dadurch selbst für Sherlocks gewaltige Kräfte unzerstörbar machte.
    Diese Sicherheitsmaßnahme hatte der Kommandant der CREST III, Oberst Cart Rudo,
vorgeschrieben, da der Okrill einmal auf der Suche nach seinem Herrn ausgebrochen war und eine
Einsatzübung durcheinandergebracht hatte, bei der die Besatzung einen ins Schiff eingedrungenen
hypothetischen Gegner bekämpfen sollte.
    Pfeifend schnallte der Oxtorner seinen Waffengürtel um, setzte die schwarze Baskenmütze mit
dem Emblem seiner Spezialeinheit auf und verließ sein Appartement durch das Panzerschott der
Außentür.
    Der Flur lag in hellem, weißgelbem Licht. Aber er war leer. Nur das Flüstern und Raunen der
gegenläufigen Transportbänder hallte durch den Gang, der scheinbar bis in die Unendlichkeit
führte.
    Omar Hawk verzichtete darauf, ein Gleitband zu benutzen. Er schlenderte langsam auf dem
inneren der beiden Seitenstreifen entlang. Vor dem nächsten Lifteinstieg zögerte er eine Sekunde
lang, dann zog er sich am Haltegriff in den Schacht für aufwärts gepolte Schwerefelder. Er
lächelte ironisch, als das Summen der Wandlungsfelder sich verstärkte; die Automatik hatte erst
auf das hohe Gewicht eines Umweltangepaßten der 4,8-Gravo-Welt Oxtorne umschalten müssen.
    Dieses schwache Summen war nicht das einzige Geräusch. Die starken Kalupkonverter des
Linearantriebes lagen in unmittelbarer Nachbarschaft des Achslifts, und das Ultraschlachtschiff
befand sich zur Zeit im Flug durch den Linearraum. Ein beständiges, konstantes Dröhnen und Beben
erfüllte den axialen Schacht. Im Schein der indirekten Beleuchtung bemerkte Omar, daß die
Wandungen vibrierten.
    Im S-Deck verließ der Oberleutnant den Liftschacht. Er wandte sich nach rechts und erreichte
nach einem Fußmarsch von zehn Minuten die Sichthalle.
    Durch eine Lärmschleuse betrat er den saalartigen Raum, in dem ein eigenartig farbiges
Zwielicht herrschte. Hawk erkannte die dunkelrot glühenden Platten der Minimalbeleuchtung. Er
schritt zwischen den Sesselgruppen hindurch und suchte sich einen Platz in der Mitte der
Halle.
    Der Anblick der gewölbten Wandung vermittelte die Illusion, in einer transparenten Kuppel auf
dem oberen Pol der CREST III zu sitzen. In Wirklichkeit holten weit entfernte Aufnahmegeräte das
Abbild der Umgebung herein und projizierten es von hinten auf den Bildschirm, der

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