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Silberband 034 - Die Kristallagenten

Titel: Silberband 034 - Die Kristallagenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht«, erwiderte der Eskimo. »Wir müssen auf jeden Fall herausfinden, was mit den
Kristallen geschieht. Wenn wir uns nicht beeilen, ist es vielleicht für wichtige Entdeckungen
schon zu spät.«
    »Viel Glück, Sir«, wünschte Overmile mit rauher Stimme.
    »Noch etwas«, sagte Hohle. »Es ist besser, wenn wir jetzt mit dem Funkkontakt zur Space-Jet
abbrechen. Wenn es hier Kampfroboter oder irgendwelche Wesen gibt, können sie das Schiff leicht
anpeilen.«
    »Gut, Sir«, stimmte Overmile zu.
    Diesmal hatte er sich Mühe gegeben, seine Stimme sicher klingen zu lassen. Aber gerade das
machte die Angst deutlich, unter der er litt. Haagard beschloß, nicht zu verächtlich von Overmile
zu denken. Schließlich würde sich die Tapferkeit dieses Mannes erst zeigen, wenn er einer echten
Gefahr ausgesetzt war.
    Haagard drehte sich in der Luft um.
    Die Hallen am Rande des Landefelds schienen viel zu schnell näher zu kommen.
    Haagard schien es, als kündigte sich der beginnende Tag mit einem milchigen Grau an, das
allmählich die nur von vereinzelten Scheinwerfern erhellte Dunkelheit ersetzte. Er tastete mit
seinen Händen über die Ärmel seines Kampfanzugs. Dabei konnte er die Feuchtigkeit spüren, die
sich auf dem Stoff abgesetzt hatte.
    Er fragte sich, warum die Unbekannten, die die Kristalle für ihre Zwecke benutzten,
ausgerechnet einen Sumpfplaneten wie Modula II ausgesucht hatten.
    »Wir untersuchen die Halle halblinks vor uns«, ordnete Hohle an.
    »Die mit den drei Scheinwerfern?« fragte Haagard.
    Hohle brummte zustimmend, und sie flogen weiter.
    Haagard überlegte, ob es nicht besser wäre, wenn sie sich teilten und von zwei Seiten an die
Halle heranflogen. Aber das lag nicht in seiner Entscheidungsgewalt.
    »Halt!« rief Fellmer Lloyd plötzlich.
    Allein der Klang seiner Stimme veranlaßte Wish ›Big Mountain‹ Haagard, seinen Flug sofort
abzustoppen. Seine Hand fiel auf die Spezialkombiwaffe in seinem Gürtel.
    Plötzlich ruderte Lloyd wild mit den Armen, als habe ihn eine Luftströmung erfaßt, gegen die
er ankämpfen mußte.
    »Was spüren Sie?« fragte Hohle.
    Lloyd antwortete mit einem Stöhnen.
    Wish Haagard zuckte zusammen. Er drehte sich blitzschnell um seine eigene Achse, aber er
konnte keinen Gegner erblicken.
    Fellmer Lloyd war offenbar nicht mehr Herr seiner Sinne. Er führte einen seltsamen Tanz in der
Luft auf. Das Flugaggregat in seinem Rückentornister begann zu summen.
    Hohle und Olney näherten sich Lloyd von zwei Seiten, wobei Olney mit den Beinen strampelte,
als könnte er auf diese Weise seine Geschwindigkeit erhöhen.
    Haagard hing noch immer in der Luft. Die überraschende Entwicklung lähmte ihn fast. Er hatte
sich so auf einen Angriff konzentriert, daß er alles andere nur unbewußt wahrnahm. Selbst Lloyds
erschreckende Kapriolen schienen nur von zweitrangiger Bedeutung zu sein. Dann begann Haagard zu
schwitzen, und er fühlte sein Herz bis zum Hals schlagen.
    »Halten Sie ihn!« rief Hohle dem Leutnant zu, der Lloyd erreicht hatte.
    Olney streckte die Arme aus, aber er war zu behutsam, und der wild um sich schlagende Mutant
entglitt immer wieder seinem Zugriff.
    »Fester, verdammt!« schrie Hohle.
    Haagard näherte sich den drei anderen.
    Hohle, der in solchen Augenblicken offenbar über ein gesteigertes Wahrnehmungsvermögen
verfügte, gab ihm ein Zeichen.
    Wegbleiben! bedeutete das.
    Haagard verhielt. Er wußte, was der Major von ihm erwartete. Er sollte auf die Umgebung
achten.
    Bevor Hohle und Olney den Telepathen festhalten konnten, verkrampfte sich der untersetzte
Körper Fellmer Lloyds. Er wurde starr und hing wie ein Stück Holz in der Luft.
    »Nach unten mit ihm!« befahl Hohle.
    Er und Olney nahmen den Mutanten in die Mitte und sanken dem Boden entgegen. Das alles sah
scheinbar mühelos aus. Bevor die drei Männer das Landefeld erreichten, begann es zu regnen.
    Der Regen kam so plötzlich und unerwartet, daß er Haagard wie ein körperlicher Schlag traf.
Der Sergeant hob sein Gesicht, und das kühle Wasser lief darüber hinweg, tropfte vom Kinn und
bildete ein Rinnsal bis zum Kragen des Kampfanzugs. Dort verteilte es sich, und der Anzug begann
vor Nässe zu glänzen. Mit einer Hand – die andere ruhte noch immer auf der Waffe –
wischte Big Mountain über das Gesicht.
    Der Regen ergoß sich über das Land und erzeugte ein gleichmäßiges Rauschen.
    Unter Haagard standen Olney und Hohle. Der Eskimo breitbeinig und trotzig. Olney dagegen

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