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Silberband 035 - Magellan

Titel: Silberband 035 - Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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seine Denkprozesse auch wieder schneller an. Er begann zu überlegen, ob er
der einzige Überlebende in diesem dahintaumelden Wrack sei, das einmal ein stolzer
Hundertmeter-Kreuzer gewesen war.
    Ein anderer mußte den gleichen Gedanken eine Sekunde früher gehabt haben, denn bevor Captain
Wassermann sich dazu aufraffen konnte, ins Mikrophon des Helmkoms zu sprechen, erscholl eine
leise Stimme und sagte:
    »Warum holt uns niemand hier heraus, zum Teufel noch einmal!«
    »Ja, warum nicht?« fragte eine zweite Stimme, und eine dritte Stimme wiederholte die gleiche
Frage, als wäre sie das Echo der zweiten.
    Unwillkürlich, und ganz und gar nicht seiner Stimmung entsprechend, mußte Johosh grinsen.
    Das konnten nur die drei Sailers gewesen sein, die Sergeanten Sakin Suruw, Burno Borow und
Homin Halaw. Die Sailers waren Kolonialterraner vom Planeten Borjarew. Die ungewöhnliche
Erscheinungsform – große Hände und Füße, abstehende Ohren sowie die blaue Hautfärbung –
war mit ein Grund, daß man sie kaum voneinander unterscheiden konnte.
    Die Gewißheit, nicht allein in dieser geisterhaft dunklen und stillen Umgebung zu sein, gab
ihm etwas von seiner Energie zurück.
    »Das gleiche könnte ich fragen«, murmelte er. »Hier spricht Captain Wassermann. Wenn außer den
drei Sailers noch jemand lebt, soll er sich über Helmfunk melden!«
    Da kam Mana Marauns lautes Organ durch.
    »Soviel ich erkennen kann, lebe ich noch. Aber der Feuerleitstand hat keinen Strom. Was ist
los?«
    »Idiot!« entfuhr es Wassermann. »Die AKAI ist ein Trümmerhaufen, falls Sie es noch nicht
bemerkt haben sollten. Schnallen Sie sich gefälligst los und versuchen Sie zu helfen, wo es nötig
ist. Ich versuche das gleiche hier in der Zentrale.«
    Niemand antwortete ihm.
    Johosh Wassermann versuchte, sich loszuschnallen. Dabei merkte er, daß er in einem Gewirr von
Kabeln und winzigen Trümmerstücken steckte.
    Die letzte Sekunde vor seiner Bewußtlosigkeit fiel ihm wieder ein.
    Er war rückwärts auf die Positronik zugeschlittert.
    Erst jetzt erkannte er, welches unwahrscheinliche Glück es war, daß er noch lebte. An der
Frontwand der Positronik gab es genügend Stellen, die seinen Raumanzug hätten zerfetzen können.
Er trug ja nur die leichte Ausführung, die gleichzeitig als Borduniform diente, und diese Modelle
waren bei weitem nicht so strapazierfähig wie richtige Kampfkombinationen.
    Mühsam schuf er so viel Raum für seine Arme, daß er zum Sammelschloß gelangen konnte. Klickend
gaben die Anschnallgurte ihn frei.
    Er wühlte sich durch die Trümmer.
    Plötzlich schoß er an die Decke der Zentrale. Im letzten Moment konnte er den Anprall mit den
Händen abfangen. Er stürzte wieder zurück, rollte sich über die Schulter ab und bekam etwas zu
fassen, das ihn hielt.
    Seine Hände tasteten über etwas Nachgiebiges.
    Die Helmlampe fiel ihm ein.
    Daß er nicht früher daran gedacht hatte!
    Er schaltete sie ein. Vor ihm entstand ein heller Lichtkreis, und aus diesem Lichtkreis
blickten ihn die gebrochenen Augen des Astrogators an. Reif lag hauchdünn über den Augäpfeln. Die
Helmscheibe war fort, zertrümmert und davongeflogen, als die ausströmende Atmosphäre das Schiff
verlassen hatte.
    Johosh Wassermann schluckte krampfhaft.
    Er hatte schon viele gesehen, die eines gewaltsamen Todes gestorben waren. Aber es krampfte
ihm doch immer wieder das Herz zusammen, wenn ein Kamerad, der noch vor kurzem gesprochen,
gelacht und gescherzt hatte, plötzlich kalt und steif vor ihm lag.
    Wenigstens mußte es schnell gegangen sein.
    Dabei aber fiel ihm ein, daß es bei ihm selbst bedeutend länger dauern würde. Er durfte nicht
darauf hoffen, daß den Überlebenden eine Instandsetzung des Schiffes gelingen würde. Sie
verbrauchten allmählich ihren Sauerstoff – dann kam der Tod.
    Nein, er würde noch früher kommen – und noch grausamer!
    Er selbst hatte den Kurs der AKAI auf die Sonne gerichtet, weil es der der damaligen Lage am
besten angemessene Gefechtskurs war. Ganz gleich, ob das Schiff durch die Einwirkung der
feindlichen Waffen aus seiner Bahn geschleudert worden war, es würde unaufhaltsam auf die Sonne
zutreiben und in ihrer Atmosphäre verdampfen.
    »Alles tot!« erklang die Stimme Leutnant Marauns.
    »Die Besatzung des F-Standes ist gefallen. Captain!«
    Die letzten Worte hatte der Venusier schrill hinausgeschrien. Er war wohl ebenfalls mit seinen
Nerven am Ende.
    »Beruhigen Sie sich, Maraun«, sagte

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