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0649 - Killer-Vampire

0649 - Killer-Vampire

Titel: 0649 - Killer-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Detective Jack O'Neill vergrub die Hände in seinen Anzugtaschen und starrte auf die Leiche, die zwischen den Müllcontainern lag. Um ihn herum untersuchten die Kollegen von der Spurensicherung den Tatort, fahndeten nach Fingerabdrücken, Kleidungsfasern und anderen Hinweisen. O'Neill war zwar kein ausgesprochener Zyniker, aber er wußte, daß man unter normalen Umständen keinen solchen Aufwand um einen toten Mexikaner mit einer Kugel im Herzen gemacht hätte. Zumindest nicht in Los Angeles und schon gar nicht im San Fernando Valley, von dem böse Zungen behaupteten, es sei eigentlich schon inoffiziell von Mexiko zum Staatsgebiet erklärt worden.
    Aber in diesem Fall waren es keine normalen Umstände. Der junge Mann, der mit aufgerissener Kehle vor ihm lag, war das bislang zwölfte Opfer in einer Mordserie, die einfach kein Ende nehmen wollte.
    »Na, wartest du darauf, daß dein Frühstück hochkommt?« riß ihn eine fröhliche Stimme aus seinen Gedanken.
    O'Neill drehte sich zu der Person um, die es gewagt hatte, seinen Gedankengang zu unterbrechen. »Halt den Mund oder ich erschieße dich«, antwortete er mißmutig.
    Detective Sergeant Cathal Weisser hob wenig beeindruckt die Augenbrauen. Sie wußte, daß ihr Vorgesetzter morgens nicht zu ertragen war und nahm die Bemerkung schon allein deshalb nicht ernst. Außerdem hatte sie in den letzten Tagen den Eindruck gewonnen, daß er mehr von ihr wollte als die Berichte der Spurensicherung und der Gerichtsmedizin. Und es war selbst in Los Angeles ungewöhnlich, jemanden zu erschießen, mit dem man sich verabreden wollte.
    »Möchtest du die Ergebnisse der Spurensicherung vorher hören, oder soll ich sie dir als Erbe vermachen?« gab sie spitz zurück.
    »Tut mir leid, ich wollte dich nicht anschnauzen.« In Gedanken versetzte sich O'Neill einen Tritt. Seit Tagen schon wollte er Cathal fragen, ob sie mit ihm ausgehen wolle, aber jedesmal, wenn die Gelegenheit günstig erschien, machte er sich selbst irgendwie einen Strich durch die Rechnung. O'Neill warf einen Blick auf den blutüberströmten Körper des Mexikaners. Na ja, dachte er dann, man sollte eine Frau so etwas vielleicht auch nicht direkt neben einer Leiche fragen. Schlechter Stil.
    »Was kannst du mir erzählen?« sagte er statt dessen. »Sind das unsere Irren, oder haben wir jetzt auch noch Nachahmer am Hals?«
    »Am Hals?« fragte Cathal lächelnd nach. »Nette Formulierung, Jack, aber laß so etwas bloß nicht vor der Presse ab. Du weißt ja, was der Commissioner gesagt hat.«
    Der Detective verzog das Gesicht. Das wußte er nur zu gut. Commissioner Hardy hatte dem Sondereinsatzkommando, dessen Leiter O'Neill war, die klare Anweisung gegeben, die Mordserie vor der Presse herunterzuspielen und keine reißerischen Interviews zu geben. Keine zwei Stunden später hatte ein Reporter zufällig gehört, wie O'Neill die Täter als »die Schützer von L.A.« bezeichnete und die Bemerkung inklusive Name und Foto des Detectives in die Morgenzeitungen gebracht. O'Neill wunderte sich immer noch, daß er Hardys Büro an jenem Morgen lebend verlassen hatte.
    »Vielen Dank, daß du mich daran erinnert hast«, antwortete er sarkastisch. »Vielleicht können wir jetzt zum eigentlichen Thema zurückkehren?«
    Cathal nickte und blätterte in ihren Notizen. »Es sind eindeutig unsere Irren, Jack. Wir haben die gleichen Fingerabdrücke wie bei allen anderen Opfern, passende Kleidungsfasern, und das Kaliber der Waffe stimmt mit einer der Schußwaffen überein, die bei dem Überfall auf den Schnellimbiß verwendet wurden. Ob es wirklich die gleiche 45er ist, wird gerade im Labor untersucht.«
    O'Neill seufzte. Mit dem Überfall auf den Imbiß hatte alles angefangen. Sechs Menschen starben innerhalb weniger Minuten, und allen war die Kehle zerfetzt worden. In den ersten Stunden nach dem Massaker hatte die Mordkommission angenommen, es sei wieder ein Krieg zwischen rivalisierenden Gangs ausgebrochen, der dieses Mal besonders brutal geführt wurde.
    Doch dann hatten die Gerichtsmediziner etwas entdeckt, daß sie später auch bei allen anderen Opfern fanden. O'Neill hatte angeordnet, daß diese Entdeckung nicht an die Öffentlichkeit dringen dürfe.
    Selbst die Pressestelle des LAPD, der Polizei von Los Angeles, wußte nichts davon, daß sämtliche Opfer völlig blutleer waren. In ihren Körpern fand sich, kein einziger Tropfen mehr, und auch an den Tatorten wurde wesentlich weniger Blut gefunden, als normal gewesen wäre.
    Irgendwie

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