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Silberband 036 - Die Zeitpolizei

Titel: Silberband 036 - Die Zeitpolizei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dort die Beobachtung fortzusetzen.
    OLD MAN würde erfahrungsgemäß einige Zeit brauchen, um die hundertsiebzigtausend Lichtjahre
bis zum Solsystem zurückzulegen.
    Mit dem Manöver des Riesenroboters erlosch auch der Strukturriß. Nur die hell strahlenden
Atomsonnen auf seinem ehemaligen Kurs verrieten, daß hier ein hartes Gefecht stattgefunden hatte.
Von der CREST und dem Haluterschiff konnte kein Ortungsimpuls aufgefangen werden. Die beiden
Schiffe blieben verschwunden.
    Bull ließ die Flotte sammeln. Ein paar Schiffe würden hier zurückbleiben, um die weitere
Entwicklung in der Großen Magellanschen Wolke zu beobachten – auch in der Hoffnung, daß die
CREST auf irgendeine Art und Weise früher oder später zum Ort ihres Verschwindens wieder
zurückkehren könnte.
    Die Flotte nahm Fahrt auf und verschwand im Linearraum. Ihr Ziel war das Solsystem. Die
unmittelbare Zukunft würde zeigen, welche Maßnahmen getroffen werden mußten, um gegen die von OLD
MAN ausgehende Gefahr zu bestehen. Obwohl das Verschwinden der CREST auf die galaktische
Öffentlichkeit nicht ohne Wirkung bleiben konnte, war Reginald Bull sicher, daß es gelingen
würde, im Sinne Rhodans die Situation zu meistern und alle Kräfte zur Abwehr OLD MANs zu
mobilisieren.

32.
    »Der größte Gaukler in der Geschichte der Erde; selten kontrollierbar, immer
gegenwärtig; stets voll Arglist, Täuschung und überwältigend in seiner Macht ist das Gefühl, das
den Menschen seit Beginn seiner Entwicklung auszeichnet.«
    Diese Worte waren einmal von einem terranischen Philosophen geprägt worden. Andere Männer
hatten sie bestritten; aber in vielen Fällen trafen sie zu.
    Fünftausend Menschen, hochspezialisiert, geistig regsam und fähig, je nach Lage der Dinge
eigenständige Entschlüsse zu fassen, hatten das Gefühl, in einer zähflüssigen Emulsion zu
schwimmen.
    Der Eindruck war so übermächtig, daß er das Denkvermögen überlagerte und panikartige
Angstzustände hervorrief.
    Sie wußten, daß sie nicht mehr das waren; nicht mehr das sein konnten, was sie noch vor
wenigen Augenblicken gewesen waren. Dennoch fühlten sie sich als durchaus menschlich.
    Diese Erkenntnis wurde von einem Effekt untermauert, den der Mensch ebenso wie die Gefühle
seit Anbeginn seiner Entwicklung kannte. Es war der körperliche Schmerz!
    Schüttelkrämpfe peinigten jedes Lebewesen an Bord der CREST IV. Der Zustand steigerte sich zu
qualvollen Nervenschmerzen, die besonders im Bereich der Halswirbel die Form bewußtseinsstörender
Symptome hervorriefen.
    Wer es jedoch kraft einer selbstsuggestiven Beeinflussung verstand, diese Nervenschmerzen zu
unterdrücken, wurde sofort wieder von einer Gefühlsorgie überfallen. Stärker als zuvor wurde der
Eindruck lebendig, in einem feuerroten Meer zähflüssiger Substanz zu schwimmen und hilflos nach
Luft zu schnappen.
    Jene, denen es nicht gelang, die beginnende Ohnmacht abzuschütteln, wurden wenigstens von der
Atemnot verschont. Bei den anderen Raumfahrern rächte sich ihre exzellente Schulung und ihr
hartes Spezialtraining.
    Sie waren zeit ihres Lebens bemüht gewesen, ihre Körper unter Kontrolle zu halten. Dazu
zählten in erster Linie die Nervenfunktionen. Ihre Beherrschung gewährte im Gefahrenfalle eine
blitzschnelle Reaktion: die Überwindung der berüchtigten Schrecksekunde, die oftmals über Leben
und Tod entschied.
    Nun hatten sie sich instinktiv gegen die aufgezwungenen Qualen gewehrt. Sie kämpften um jeden
Atemzug, ohne recht zu wissen, weshalb sie darum ringen mußten.
    Sie waren weder bewußtlos noch war ihr Geist von den Bindungen an den Organismus befreit
worden. Also hatten sie sowohl den Geist als auch den Körper zu beherrschen – und das war
viel verlangt.
    Rhodan saß nach wie vor in seinem Kommandeursessel. Vor seinen Augen hatte sich die Front der
Bildschirmgalerie aufgelöst. Er schaute hindurch. Sein Blick durchdrang auch die
Schiffswandungen, als wären sie nicht vorhanden.
    Mit anomaler Hellsichtigkeit stellte er fest, daß der Rumpf des Schiffes ebenso existent war
wie er, Rhodan. Normalerweise wären es diese Feststellungen nicht wert gewesen, überhaupt
beachtet zu werden. Im Einsteinraum und unter gewohnten Lebensbedingungen war es wohl die
selbstverständlichste Tatsache der Welt, daß die Zellenwandung eines Raumschiffes sehr stabil
war.
    Nun aber war die Erkenntnis ein Phänomen. Es resultierte aus der Tatsache an sich, daß im
Hyperraum kein Körper,

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