Silberband 037 - Arsenal der Giganten
Außenhülle der Paratronblase
erreicht!«
Er verstummte. Voll ohnmächtiger Wut sah er zu, wie der Dolan allmählich an Höhe gewann. Sein
Appell an die Exekutoren zeigte keinen Erfolg.
Tro Khon raste hinter dem Dolan her. Dann änderte er seinen Entschluß und flog zum
Konservierungsturm zurück. Er wußte nicht, welche Entscheidung die Positronik treffen würde. Die
Grundprogrammierung dieser Anlage war von der Ersten Schwingungsmacht durchgeführt worden. Tro
Khon erschauerte vor Ehrfurcht. Die Erste Schwingungsmacht war unfehlbar. Sie würde darüber
entscheiden, ob das Arsenal geopfert werden sollte.
Zweifel stiegen in Tro Khon auf, als er im Kontrollraum des Turmes landete. Hatte die Erste
Schwingungsmacht einen solchen Zwischenfall überhaupt einkalkuliert? War die Positronik fähig,
richtig zu handeln?
Der Zweitkonditionierte kam sich verlassen vor. Noch war kein anderer Schwingungswächter
erwacht, mit dem er sich hätte beraten können. Aber selbst dazu wäre keine Zeit geblieben.
Es konnte sich nur noch um Sekunden handeln, bis der Dolan die Außenhülle der Paratronblase
erreicht haben würde.
Tro Khon starrte auf die Bildschirme. Erneut war er von den Terranern geschlagen worden,
obwohl die Unterlegenheit dieser Wesen offensichtlich war.
Müde hob der Schwingungswächter seinen Arm.
»Kehren Sie um, Olek!« sendete er. »Es ist Ihre letzte Chance.«
Der Dolan behielt seinen bisherigen Kurs bei.
Er wußte, daß er keine Antwort bekommen würde.
Captain Zachary starrte wie gebannt auf den Bildschirm, der zur Hälfte von einem
Gewebelappen bedeckt wurde. Das halbierte Bild stellte ihre einzige Verbindung zur Außenwelt dar.
Camaron Olek war nicht in der Lage, im Augenblick höchster Konzentration mehr als dieses eine
Gerät in Betrieb zu halten.
Fellmer Lloyd hatte seine Begleiter von dem Gespräch unterrichtet, das zwischen Tro Khon und
Camaron Olek stattgefunden hatte. Die vier Männer wußten, daß ihr Leben davon abhing, wie sich
die Hauptpositronik des Waffenarsenals entscheiden würde.
Zachary fühlte, daß er zu schwitzen begann. Der Dolan war schon dicht an die Außenhülle
herangekommen, ohne daß sich ein Strukturriß bildete, durch den das Monstrum hätte entkommen
können.
»Ich befürchte, die Positronik läßt es auf eine Explosion ankommen«, sagte Fellmer Lloyd.
»Soll ich Olek auffordern, daß er dieses wahnsinnige Unternehmen abbricht?«
»Nein«, sagte Redhorse knapp.
Zachary wollte dem Kommandanten der WYOMING zurufen, daß er seine Meinung ändern sollte, aber
seine Stimme versagte den Dienst. Wahrscheinlich war es auch sinnlos, mit Olek Verbindung
aufzunehmen. Der ehemalige Captain der GOLDEN STAR würde seinen Plan durchführen.
»Ich glaube nicht, daß wir Glück haben«, bemerkte Tako Kakuta. »Soll ich versuchen, mit Ihnen
von Bord zu teleportieren?«
»Sie können mit Fellmer Lloyd und Captain Parral den Dolan verlassen, wenn die beiden Wert
darauf legen«, antwortete Redhorse. »Ich bleibe auf jeden Fall hier.«
Kakuta wandte sich an den Telepathen, doch Lloyd schüttelte energisch den Kopf.
»Ja, ich will fliehen!« wollte Zachary rufen, doch er blieb abermals still. Als Kakuta ihn
anblickte, senkte er den Kopf.
»Wir bleiben alle hier, Oberst«, sagte der Teleporter.
»Nehmen Sie Kontakt zu Olek auf!« sagte Redhorse zu Fellmer Lloyd. »Fragen Sie ihn, wie unsere
Chancen stehen!«
Eine Sekunde verstrich, während Olek und Lloyd lautlose Zwiesprache hielten.
»Olek glaubt nicht mehr an einen Erfolg«, sagte Lloyd dann. »Trotzdem behält er den Kurs bei.
Er ist der Ansicht, daß wir mit der Vernichtung des Arsenals der Menschheit einen großen Dienst
erweisen können.«
»Niemand braucht den Heldentod zu sterben«, sagte Redhorse. »Kakuta, verlassen Sie mit Captain
Parral und Lloyd den Dolan. Wenn die Zeit noch ausreicht, kommen Sie zurück und holen Oleks
Körper und mich.«
»Zu spät!« stieß Kakuta hervor. »Wir …«
Er unterbrach sich, als unmittelbar vor dem Dolan ein flammender Strukturriß entstand. Das
Retortenwesen raste in den Hyperraum hinaus.
»Wir sind durch«, sagte Redhorse mit einer Gelassenheit, als hätte er niemals eine andere
Möglichkeit erwogen.
»Olek meldet sich«, sagte Fellmer Lloyd. »Er verliert die Kontrolle über die Exekutoren.«
»Fragen Sie, wie wir ihm helfen können!« forderte Redhorse den Telepathen auf.
Fellmer Lloyd hob bedauernd die Schultern.
»Er muß allein damit
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